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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Dellcourt die Sturmlaterne auf die große Holzkiste am Eingang stellte, war von den Detektiven weit und breit nichts mehr zu sehen. Aber die drei wussten, dass sie in der Klemme steckten. Wenn die beiden Männer auf die Idee kamen, sich hier an den Kisten zu schaffen zu machen, würden sie sie sofort entdecken. Im schwachen Lichtschein schaute Justus sich um, aber es gab keinen Ausweg. Und jetzt fiel ihm wieder ein, dass Griscom eine Pistole besaß.
    Eigentlich war Justus sehr sicher gewesen, dass der Mann keinen Gebrauch davon machen würde – im Hotel. Aber hier befanden sie sich in einer Höhle, von der niemand wusste und die seit ewigen Zeiten niemand außer Griscom und Dellcourt betreten hatten. Auch Morton hatte keine Ahnung, wo sie steckten – mit der Information ›in einem Kessel‹ würde er nichts anfangen können. Wenn Griscom also hier unten irgendwelche Nachwuchsdetektive erschoss, würde kein Mensch sie jemals finden.
    »Okay.« Das war Griscom. »Die schweren Sachen kriegen wir nicht raus. Aber die Bilder und das Kleinzeug. Damit können wir woanders neu anfangen.«
    »Verflucht!«, knurrte Dellcourt. »Und wie stellst du dir das vor? In einer halben Stunde sind die Bengel mit der Polizei da – willst du den Kram einfach an ihnen vorbei tragen?«
    »Nein. Wir räumen sie ins Versteck und holen sie ab, sobald die Luft rein ist. Pack mit an!«
    Die drei ??? hörten ein Scharren. Unendlich vorsichtig drehte Justus sich um und schob sich an der Kiste nach oben, um über sie hinwegzuspähen. Er sah Dellcourt und Griscom am anderen Ende der Höhle, und plötzlich waren sie verschwunden.
    Justus fuhr hoch. »Das ist unsere Chance! Schnell jetzt!«
    Sie hasteten durch die Höhle und in den Gang. Justus tastete nach der Klinke der Tür zum Heizungskeller, fand sie und riss daran – und riss sich fast den Arm aus. Die Tür war zu.
    »Das gibt’s doch nicht! Peter, schnell! Die Dietriche!«
    Peter klaubte seine Dietriche aus der Tasche und ließ sie fallen. Klirrend landeten sie auf dem Boden. »Verdammt!« Er warf sich auf die Knie und tastete panisch auf dem Boden herum. Da! Ein schwacher Lichtschein glänzte auf etwas Metallischem! Er packte die Dietriche, und dann wurde ihm klar, woher der schwache Lichtschein gekommen war.
    »Ein guter Versuch«, sagte Griscom, der vor der Holztür stand und mit der Pistole auf die drei ??? zielte, während Dellcourt die Lampe hielt. »Aber diesmal waren wir so schlau und haben die Tür abgeschlossen. Ihr wäret vorhin doch besser abgehauen. Los, Junge, aufstehen.«
    Peter zögerte. Dann griff er nach den Dietrichen und zog einen davon in einer geschwungenen Kurve über den Boden. Es kratzte fürchterlich. Noch ein Punkt drunter, fertig. Peter stand auf. Griscom winkte fast freundschaftlich mit der Pistole; nur waren seine Augen so kalt und ausdruckslos wie die einer Schlange. »So«, sagte er. »Und jetzt gehen wir schön alle wieder nach unten.«

Knoten
    Drei Minuten später saßen sie auf dem kalten Felsboden, und Dellcourt fesselte ihnen Hände und Füße, nahm Justus das Handy und Peter die Dietriche ab. »Landratten«, knurrte er, und es klang nicht wie ein lustiger seemännischer Ausdruck, sondern wie die Beleidigung, als die es gemeint war. »Hättet euch gleich das Genick brechen sollen auf der Treppe.«
    »Ich hab’s ja versucht«, knurrte Peter zurück.
    »Gib dir nächstes Mal gefälligst mehr Mühe.«
    »Es wird kein nächstes Mal geben«, sagte Griscom und steckte seine Pistole weg, als alle drei ordentlich verschnürt waren und ihn trotzig anstarrten. »Hatte ich euch nicht gesagt, ihr solltet euch hier nicht mehr blicken lassen?«
    »Wir hatten unsere Ermittlungen aber noch nicht abgeschlossen«, antwortete Justus unerschrocken.
    »Eure Ermittlungen!« Griscom schnaubte. »Wie seid ihr auf unsere Spur gekommen?«
    »Durch Ihre Unvorsichtigkeit, uns erst zu verfolgen und dann mit vorgehaltener Waffe in der Suite von Miss Darraz zu empfangen. Wenn Sie das nicht getan hätten, wären wir möglicherweise nie darauf gekommen, dass Sie etwas zu verbergen haben.«
    »So«, sagte Griscom ganz ruhig. »Und was haben wir zu verbergen?«
    »Dass Sie gestohlene Gemälde verkaufen. Wusste Ihr Vater, der früher hier als Hausmeister beschäftigt war, eigentlich darüber Bescheid, was Sie hier treiben?«
    Dellcourt lachte unwillkürlich auf. »Ob er es wusste? Junge, er hat das Zeug selber hier vor sechzig Jahren eingelagert!«
    »Vor sechzig Jahren?«, wiederholte

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