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Das Geheimnis der Götter

Das Geheimnis der Götter

Titel: Das Geheimnis der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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zwischen Elephantine und dem Zweiten Katarakt. Doch dieser Feind, dem es gelungen war, in Memphis ein wirkungsvolles Netz von Widerständischen aufzubauen, verstand sich anzupassen, zu bestechen und Schwächen und dunkle Bereiche zu nutzen. Der Prophet war noch längst nicht besiegt, sondern stellte eine schreckliche Bedrohung dar.
    Als der Oberbildhauer von Memphis an der Reihe war, vor das königliche Paar zu treten, ließ ihn Sobek nicht aus den Augen. Der Mann galt zwar als vertrauenswürdig, aber dieses Wort hatte der Kommandeur der Sicherheitskräfte schon lange aus seinem Wortschatz gestrichen.
    Der Bildhauer überreichte dem Pharao einen kleinen Sphinx aus Alabaster, ein Abbild des Königs, und sagte: »Hundert Standbilder, die den königlichen ka darstellen, stehen Euch zur Verfügung.«
    Zur Wahrung der Einheit des Landes sollte jede Provinz mindestens eine dieser Statuen besitzen. Diorit in schwarzen bis hin zu dunkelgrünen Schattierungen verlieh ihnen Kraft und Strenge. Diese Darstellungen eines in die Jahre gekommenen Herrschers mit ernster Miene und großen Ohren waren nicht eitel, sondern darum bemüht, die Wirkung seines ka zu steigern. Auf diese Weise sollte die übernatürliche Kraft Ägypten weiterhin mit ihren Wohltaten überziehen und den bösen Zauber des Propheten fern halten.
    Die Feier ging ihrem Ende zu.
    Sobek wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Nicht wenige machten sich über ihn lustig und warfen ihm Schwarzseherei und übertriebenes
    Sicherheitsbedürfnis vor. Doch das kümmerte ihn wenig, und er wich auch weiterhin nicht von seiner Linie ab. Ein ziemlich magerer Kerl hielt dem König als letztes Geschenk einen großen Krug aus Granit entgegen. Erschreckend lautes Eselsgeschrei, das sich plötzlich erhob, ließ ihn fünf Schritte vor dem Balkon mit dem königlichen Paar wie angewurzelt stehen bleiben.
    Ein riesengroßer Fleischerhund rannte zwei Soldaten um, stürzte sich auf den Mann und ließ ihn zu Boden gehen. Aus dem Krug kam ein Dutzend giftige Vipern und verbreitete Angst und Schrecken unter den Gästen.
    Sobek und seine Leute töteten die Schlangen mit Stockschlägen. Der Angreifer war mehrfach gebissen worden und lag im Sterben.
    Das königliche Paar zog sich im Schutz seiner Leibwache unauffällig zurück.
    Der Hund war stolz auf seine Leistung und ließ sich die Streicheleien eines jungen Manns mit eckigem Gesicht, dichten Augenbrauen und einem runden Bauch gern gefallen. Sobek trat zu ihm und sagte: »Das war gute Arbeit, Sekari.«
    »Bedanke dich bei Nordwind und Fang. Der Esel hat uns gewarnt, der Hund ist dazwischengegangen. Ikers treue Freunde haben Sesostris soeben das Leben gerettet.«
    »Dafür sollten sie befördert und ausgezeichnet werden!
    Kanntest du den Mann?«
    »Nein, nie gesehen.«
    »Er konnte seinen eigenen Schlangen nicht entkommen. Ich hätte ihn gern verhört, man könnte schwören, diese Verbrecher machen sich ein Vergnügen daraus, nicht die kleinste Spur zu hinterlassen. Kommst du mit deinen verdeckten
    Nachforschungen voran?«
    »Obwohl ich meine Ohren wirklich weit aufgesperrt habe, habe ich bisher nichts von Bedeutung gehört.«
    Sekari war Sesostris’ Mann für besondere Fälle und konnte sich in jeder Umgebung unbemerkt einschleichen. Er gewann das Vertrauen der Leute, konnte sich fast unsichtbar machen und versuchte so, an das Netz der Widerständler heranzukommen. Aber seit dem Verschwinden eines Wasserverkäufers und der Festnahme einiger unbedeutender Handlanger hatte sich nichts Nennenswertes getan. Der Feind war misstrauisch und kam nicht hinter seiner Deckung hervor.
    »Ich bin überzeugt, dass wir sie in ihren
    Verständigungsmöglichkeiten eingeschränkt und damit ihre Handlungsfreiheit verringert haben«, erklärte Sekari. »Sieht dieser Anschlag nicht sehr nach einer Verzweiflungstat aus?«
    »Das kommt mir äußerst unwahrscheinlich vor. Den Pharao unter diesen Umständen beschützen zu wollen, war der reine Wahnsinn«, entgegnete Sobek. »Dieser Kerl hatte keine schlechten Erfolgsaussichten. Die Anhänger des Propheten mussten zwar einige harte Schläge wegstecken, aber sie sind noch am Leben!«
    »Daran habe ich nie gezweifelt.«
    »Glaubst du denn, dass der Prophet tot ist?« Sekari zögerte. Schließlich sagte er: »Da gibt es einige nubische Stämme, die einen fürchterlichen Hass gegen ihn hegen.«
    »Memphis hat bereits schwer gelitten, viele Unschuldige mussten wegen dieses Ungeheuers ihr Leben

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