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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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weiterkrochen, erscholl ein so entsetzliches, ohrenbetäubendes Krachen, dass ihnen die Trommelfelle zu platzen drohten. Cadrach gab einen erstickten Schreckensschrei von sich.
    »Götter, was ist das?«, ächzte er.
    »Donner«, antwortete Miriamel. »Das Unwetter ist da.«
    »Usires Ädon in deiner Gnade, errette mich von Schiffen und dem Meer«, stöhnte Cadrach. »Sie sind alle verflucht. Verflucht.«
    »Vom Schiff ins Boot und der See noch näher.« Miriamel schob sich weiter. »Das ist unser Ziel – wenn wir Glück haben.« Sie hörte Cadrach hinter sich herkriechen.
    Noch zweimal rollte der Donner, bevor sie das Ende des Gangs erreicht hatten, und jeder Schlag war lauter als der vorangegangene. Als sie endlich geduckt unter der Luke kauerten, drehte sich Miriamel um und legte dem Mönch die Hand auf den Arm.
    »Ich werde jetzt die Kerze löschen. Verhaltet Euch ganz still.«
    Zoll um Zoll lüftete sie den schweren Deckel, bis die Öffnung so breit war wie ihre Hand. Regen wehte und spritzte. Sie befanden sich tatsächlich direkt unter dem Vorderdeck. Die Stufen führten nur wenige Schritte von der Luke entfernt nach oben. Die Backbordreling lag etwa zwanzig Ellen von ihnen entfernt. Ein Blitz erhellte für einen kurzen Moment das ganze Deck. Ringsum erkannte Miriamel die Umrisse der Matrosen, mitten in der Bewegung erstarrt wie auf einem gemalten Wandbild. Tief und drückend lastete der Himmel auf dem Schiff, ein Gebrodel aus zornigen schwarzen Wolken. Miriamel ließ sich fallen und warf, als ein neuer Donnerschlag die Nacht erschütterte, die Luke zu.
    »Da oben sind überall Leute«, erklärte sie, sobald das Echo verhallt war. »Aber niemand steht in unmittelbarer Nähe. Wenn wir es bis an die Reling schaffen und unsere Kapuzen aufhaben, merken sie vielleicht nicht, dass wir nicht zu Besatzung gehören. Dann können wir nach hinten zum Boot laufen.«
    Ohne die Kerze konnte sie den Mönch nicht sehen, hörte ihn aber im engen Raum neben sich atmen. Plötzlich fiel ihr etwas auf.
    »Ich habe Gan Itai nicht gehört. Sie singt nicht.«
    Einen Moment herrschte Schweigen. Dann sagte Cadrach heiser: »Ich habe Angst, Miriamel. Wenn wir gehen müssen, dann bald, bevor ich den letzten Rest Mut verliere, der mir geblieben ist.«
    »Ich habe auch Angst«, erklärte Miriamel, »aber ich muss noch einen Augenblick nachdenken.« Sie streckte den Arm aus und griff nach seiner kalten Hand, die sie festhielt, während sie überlegte. So saßen sie eine Zeitlang, bevor sie fortfuhr: »Wenn Gan Itai nicht auf dem Vorderdeck ist, weiß ich nicht, wo sie steckt. Vielleicht erwartet sie uns beim Boot, vielleicht auch nicht. Wenn wir das Boot erreichen,müssen wir als Erstes die Haltetaue losmachen, mit denen es am Schiff befestigt ist – alle bis auf eins. Danach gehe ich Gan Itai suchen. Wenn ich wiederkomme, lassen wir das Boot nach unten und springen ins Wasser. Komme ich nicht zurück, müsst Ihr es allein tun. Es ist ja dann nur noch ein einziger Knoten, das kostet Euch nicht viel Kraft.«
    »Springen? Ins Wasser?«, stammelte Cadrach. »In diesem furchtbaren Sturm? Wo überall diese Dämonenteufel, die Kilpa, herumschwimmen?«
    »Natürlich springen wir«, zischte Miriamel und bemühte sich, ihren Ärger zu unterdrücken. »Wenn wir das Boot ins Wasser lassen und selbst drinsitzen, brechen wir uns das Rückgrat. Habt keine Furcht! Ich werde als Erste springen und Euch ein Ruder hinstrecken, an dem Ihr Euch festhalten könnt.«
    »Ihr beschämt mich, Herrin«, flüsterte der Mönch, ließ jedoch ihre Hand nicht los. »Ich sollte es sein, der Euch beschützt. Aber Ihr wisst, wie sehr ich die See hasse.«
    Sie drückte seine Finger. »Ja, ich weiß. Nun kommt. Vergesst nicht, wenn Euch jemand anruft, tut Ihr so, als hättet Ihr nicht richtig gehört und geht weiter. Und haltet die Hand an der Reling, denn das Deck wird bestimmt äußerst glatt sein. Ihr wollt schließlich nicht über Bord gehen, bevor wir das Landungsboot im Wasser haben.«
    Cadrachs Lachen klang schrill vor Furcht. »Da habt Ihr recht, Herrin. Gott schütze uns.«
    In diesem Augenblick erklang im Brüllen des Sturms ein neuer Ton, nicht so laut wie der Donner und doch auf geheimnisvolle Weise ebenso stark. Miriamel fühlte, wie es sie fortriss, und musste sich für einen Augenblick an die Wand stützen, weil ihre Knie nachgaben. Sie hatte nicht die geringste Vorstellung, woher der Ton kam. Es war etwas Grausiges daran, etwas, das ihr durchs Herz drang wie

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