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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Donnerschlag unterstrich ihre Worte.
    Cadrach versetzte dem Kilpa einen Tritt und kroch, nach Atem ringend, auf Händen und Knien zum Landungsboot zurück. Wenig später hatte er sich so weit erholt, dass er mit unsicheren Händen seine beiden Knoten lösen und Miriamel, deren Hände unkontrollierbar zitterten, bei ihrem helfen konnte. Mit Hilfe des einenRuders schoben sie das Gerüst, in dem das Boot hing, über die Bordwand und richteten es so aus, dass es parallel zum Schiff stand. Nur ein einziges Tau hielt das Boot jetzt noch an der Winde, hoch über dem dunklen, wild wogenden Wasser.
    Miriamel drehte sich um und schaute über das Schiff. Der Mast brannte wie ein Yrmansol-Baum, eine vom Wind gepeitschte Säule aus Flammen. Überall kämpften Grüppchen von Männern mit Kilpa. Trotzdem schien zwischen dem Boot und dem Vorderdeck eine verhältnismäßig freie Strecke zu liegen.
    »Wartet hier«, befahl sie und zog ihre Kapuze herunter, um ihr Gesicht zu verdecken. »Ich muss Gan Itai finden.«
    Cadrachs Erstaunen verwandelte sich in Wut »Seid Ihr wahnsinnig? Goirach cilagh! Den Tod werdet Ihr finden!«
    Miriamel hielt sich nicht mit Argumenten auf. »Wartet hier. Verteidigt Euch notfalls mit dem Ruder. Wenn ich nicht bald zurück bin, lasst das Boot hinunter und springt hinterher. Ich schwimme Euch nach, wenn ich kann.« Sie drehte sich um und rannte, das Messer fest in der Hand, über das Deck.
    Die hübsche Eadne-Wolke hatte sich in ein Höllenschiff verwandelt, etwas, das des Teufels Bootsbauer hätten ersinnen können, um Sünder auf dem Meer der Verdammnis zu quälen. Das Deck war größtenteils überflutet. Das Feuer am Hauptmast hatte inzwischen einige der anderen Segel erfasst. Brennende Stofffetzen flatterten im Wind. Die wenigen blutüberströmten Menschen, die sich noch hier oben befanden, hatten das vernichtete Aussehen von Gefangenen, deren Strafmaß alles Denkbare übersteigt. Auch von den Kilpa waren viele niedergemetzelt worden. Ein Haufen ihrer Leichen lag um den Mast herum, an dem Aspitis und seine Offiziere gekämpft hatten. Freilich ragte auch mindestens ein Menschenbein aus diesem Haufen hervor. Eine größere Anzahl der Seebewohner schien mit ihrer Mahlzeit wieder über Bord gesprungen zu sein, aber noch immer hüpften und rutschten andere hinter den Überlebenden her.
    Ohne angegriffen zu werden, watete Miriamel zum Vorderdeck, wobei sie sich viel näher, als ihr lieb war, an mehreren Gruppen fressender Kilpa vorbeischlängeln musste. Ein Teil von ihr war verblüfft, dass sie solche Dinge mitansehen konnte, ohne vom Grauen gelähmtzu werden. Ihr Herz schien sich verhärtet zu haben. Noch vor einem Jahr hätte ein so scheußlicher Anblick sie in Tränen ausbrechen lassen. Jetzt hatte sie das Gefühl, auch durch Feuer gehen zu können, wenn es sein musste.
    Sie erreichte die Treppe und stieg eilig zum Vorderdeck hinauf. Die Niskie hatte ihr Singen noch nicht vollständig eingestellt. Noch immer hing das dünne Summen einer Melodie über dem Bug, ein matter Abglanz der Macht, die stärker gewesen war als der Sturm. Die Seewächterin saß mit gekreuzten Beinen am Boden, so weit vorgebeugt, dass ihr Gesicht fast die Planken berührte.
    »Gan Itai«, sagte Miriamel, »das Boot ist bereit. Kommt.«
    Die Niskie antwortete nicht gleich. Als sie sich endlich aufrichtete, schnappte Miriamel nach Luft. Noch nie hatte sie so viel Leid im Gesicht eines Lebewesens gesehen.
    »O nein«, krächzte die Niskie. »Beim Unerforschten, nein! Geh fort, geh!« Sie winkte schwach mit der Hand. »Ich habe es getan, damit ihr beide entkommen könnt. Lass mein Verbrechen nicht dadurch sinnlos werden, dass euch die Flucht misslingt!«
    »Aber wollt Ihr denn nicht mitkommen?«
    Die Niskie stöhnte. Ihre Züge schienen um hundert Jahre gealtert. Die Augen waren tief in den Kopf gesunken, ihr Glanz erloschen. »Ich kann nicht fort. Allein mit mir kann dieses Schiff überleben. Es wird meine Schuld nicht geringer machen, aber mein gebrochenes Herz vielleicht trösten. Möge mir Ruyan vergeben – es ist eine schlimme Welt, die mich so weit gebracht hat.« Sie warf den Kopf zurück und stieß einen traurigen Seufzer aus. Miriamel kamen die Tränen. »Geh!«, klagte die Niskie. »Ich bitte dich!«
    Noch einmal versuchte Miriamel sie zu erweichen, aber Gan Itai senkte ihr Gesicht wieder auf die Planken. Nach langem Schweigen stimmte sie von neuem ihr schwaches, klagendes Lied an. Der Wind änderte die Richtung, und der Regen

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