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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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feine Röte. Simon konnte nicht anders, er musste sie voll stummer Sehnsucht anstarren.
    »Ich musste den halben verdammten Berg hinuntersteigen, um sie zu finden«, brummte Isgrimnur. »Hoffentlich lohnt sich der Aufwand.«
    »Ihr hättet mich nur zu rufen brauchen, dann wäre ich zu Euch hinaufgekommen«, bemerkte Miriamel in süßlichem Ton. »Ihr brauchtet Euch nicht gleich umzubringen.«
    »Eure Kletterübungen haben mir nicht gefallen. Ich hatte Angst, Euch zu erschrecken.«
    »Als ob mich ein riesiger, schwitzender Rimmersmann, der mit Getöse den Hang hinunterpoltert, nicht erschrecken würde!«
    »Bitte.« Josuas Stimme klang etwas angespannt. »Wir haben jetzt keine Zeit für Neckereien. Es lohnt sich, Isgrimnur, zumindest hoffeich das.« Er wandte sich an den Wranna und gab ihm das Pergament. »Erklärt es denen, die später gekommen sind, Tiamak, habt die Freundlichkeit.«
    Der schlanke Mann, dessen Augen funkelten, berichtete rasch, wie er zu dem Pergament gekommen war, und zeigte ihnen die uralten Runen. Dann las er laut vor.
    … Bringt aus Nuannis Felsgarten her
    den Blinden, der sehen kann;
    findet das Schwert, das die Rose befreit,
    am Fuße des Rimmerbaums dann;
    sucht in dem Schiff auf der seichtesten See
    den Ruf, dessen lauter Schall
    des Rufers Namen widerhallt –
    Und sind Schwert, Ruf und Mann
    dem Prinzen zur Hand
    wird frei, was gefangen so lang.
    Als er fertig war, blickte er sich im Zelt um. »Wir …« Er zögerte. »Wir … wir Träger der Schriftrolle haben uns über diese Verse und ihren Sinn beraten. Wenn nun die anderen Worte von Nisses eine Bedeutung für uns haben, so scheint es naheliegend, dass das auch auf diese hier zutrifft.«
    »Aber was heißt es?«, fragte Isgrimnur. »Ich habe es schon einmal gelesen und konnte weder Horn noch Hinterteil darin finden.«
    »Ihr konntet den Vorteil nicht genießen, dessen andere sich erfreuen«, erklärte Binabik. »Simon, ich und andere haben auch schon vor einem Teil dieses Rätsels gestanden.« Der Troll sah Simon an. »Hast du es schon bemerkt?«
    Simon überlegte angestrengt. »Der Rimmerbaum – der Udunbaum!« Nicht ohne Stolz warf er einen Blick zu Miriamel hinüber. »Dort fanden wir das Schwert Dorn.«
    Binabik nickte. Im Zelt war es still geworden. »Ja – ›das Schwert, das die Rose befreit‹ wurde dort gefunden. Das Schwert von Camaris, mit dem Namen Dorn. «
    »Und der Dorn befreit die Rose«, fügte Tiamak hinzu.
    »Ebekah, Johans Gemahlin!«, flüsterte Isgrimnur. »Die Rose von Hernysadharc!« Er zupfte heftig an seinem Bart. »Natürlich, Josua! Camaris war der besondere Beschützer Eurer Mutter.«
    »Und so sahen wir, dass ein Teil des Reims von Dorn sprach«, fiel Binabik ein.
    »Was aber den Rest angeht«, fuhr Tiamak fort, »so glauben wir ihn auch zu verstehen, obwohl wir nicht sicher sind.«
    Jetzt beugte Geloë sich vor. »Es scheint möglich, dass der Reim, wenn er Dorn erwähnt, auch Camaris selbst meint. Ein ›Blinder, der sehen kann‹, könnte sehr wohl einen Mann bedeuten, der seiner Vergangenheit, sogar seinem eigenen Namen gegenüber blind ist, obwohl er genauso gut sieht wie alle anderen.«
    »Besser«, sagte Miriamel ruhig. »Und er stammt von den südlichen Inseln – Vinitta gehört zu Nuannis Felsgarten.«
    »Tatsächlich.« Isgrimnur zog nachdenklich die Brauen zusammen. »Ich weiß nicht, wie das alles in einer alten Schwarte stehen kann, die vor Hunderten von Jahren geschrieben wurde, aber es scheint zu stimmen.«
    »Und was bleibt dann noch übrig?«, sagte Josua. »Die Zeilen mit dem ›Ruf‹ und das letzte Stück mit dem, was frei wird.«
    Ein Augenblick des Schweigens folgte seinen Worten.
    Simon räusperte sich. »Vielleicht ist es ja Unsinn …«, begann er.
    »Sprich, Simon«, forderte Binabik ihn auf.
    »Aber wenn ein Teil von Camaris handelt und ein anderer von seinem Schwert, vielleicht handeln dann die anderen Teile ebenfalls von seinen Sachen oder von Orten, an denen er gewesen ist.«
    Josua lächelte. »Das ist ganz und gar kein Unsinn, Simon. Es ist das, was wir auch glauben. Und wir denken sogar, dass wir wissen, was mit dem ›Ruf‹ gemeint ist.«
    Auf ihrem Platz an der hinteren Zeltwand lachte Aditu plötzlich auf, ein klares, melodisches Trillern, fast wie plätscherndes Wasser.
    »Also hast du doch daran gedacht, es ihnen zu geben, Seoman. Ich hatte schon Angst, du würdest es vergessen. Du warst so müde und traurig bei unserem Abschied.«
    »Es ihnen zu geben?«,

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