Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3
wichtigen Sieg errungen, aber das kümmert Elias wenig. Wartet ein paar Monate, und niemand wird sich mehr daran erinnern.«
Josua runzelte die Stirn. »Das glaube ich auch, und deshalb will ich den Raed einberufen.«
Isgrimnur schüttelte den Kopf, dass sein Bart flog. »Das reicht nicht, wenn Ihr mir die Bemerkung verzeiht – ich möchte offen zu Euch sprechen.«
Der Prinz lächelte leicht. »Das ist Eure Aufgabe, Isgrimnur.«
»So? Dann lasst mich sagen, was ich zu sagen habe. Wir brauchen weitere Siege, und zwar bald. Wenn wir Elias nicht zurückdrängen, kommt es nicht mehr darauf an, ob an diesem Unsinn mit den ›drei Schwertern‹ etwas dran ist.«
»Haltet Ihr es tatsächlich für Unsinn?«
»Nach allem, was ich im letzten Jahr gesehen habe? Nein. Ich würde heute nichts mehr so schnell als Unfug bezeichnen. Aber darum geht es nicht. Solange wir hier hocken wie eine auf den Baum gejagte Katze, kommen wir an Hellnagel ohnehin nicht heran.« Der Herzog schnaubte. »Bei Drors Hammer! Ich kann mich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnen, dass Johans Schwert in Wirklichkeit Minneyar sein soll. Ihr hättet mir den Kopf mit einer Gänsefeder abschlagen können, als Ihr es mir sagtet.«
»Wir müssen uns offenbar alle an Überraschungen gewöhnen«, antwortete Josua trocken. »Was schlagt Ihr vor?«
»Nabban«, entgegnete Isgrimnur ohne Zögern. »Ich weiß, dass ich Euch eigentlich drängen müsste, nach Elvritshalla zu eilen, um dort mein Volk zu befreien. Aber Ihr habt recht mit Euren Befürchtungen.Wenn das, was ich höre, stimmt, hat man die Hälfte aller gesunden Männer in Rimmersgard in Skalis Heer gepresst. Es wird lange dauern, bis wir ihn besiegen können. Kaldskryke ist ein harter Mann und listiger Krieger. Ich hasse seine verräterischen Eingeweide, aber ich bin der Letzte, der ihn einen schwachen Gegner nennt.«
»Aber die Sithi sind nach Hernystir geritten«, wandte Josua ein. »Man hat es Euch mitgeteilt.«
»Und was heißt das? Aus dem, was der junge Simon erzählt, werde ich vorn und hinten nicht schlau, und dieses weißhaarige Sitha-Hexenmädchen scheint mir auch nicht die Sorte Kundschafterin zu sein, auf deren Angaben ich meinen Schlachtplan aufbauen würde.« Der Herzog verzog das Gesicht. »Aber trotzdem: Wenn die Sithi und Hernystiri Skali vertreiben – großartig. Ich werde lauter und länger jubeln als alle anderen. Aber selbst dann werden Skalis Männer, auch diejenigen, die wir überhaupt für uns gewinnen wollen, über die ganze Frostmark verstreut sein. Sogar wenn das Wetter sich bessern sollte, hätte ich keine Lust zu versuchen, sie zusammenzutreiben und zu überreden, gegen Erkynland zu ziehen. Und dabei sind sie mein Volk, und es ist mein Land, Josua … darum solltet Ihr auf meine Worte hören.« Er furchte grimmig die buschigen Brauen, als ließe ihn der bloße Gedanke, der Prinz könnte anderer Meinung sein, an seinem Verstand zweifeln.
Der Prinz seufzte. »Ich höre immer auf Euch, Isgrimnur. Ihr habt mich in der Kriegskunst unterwiesen, als Ihr mich noch auf den Knien schaukeltet, vergesst das nicht.«
»So viel älter als Ihr bin ich nun auch wieder nicht, Welpe«, knurrte der Herzog. »Aber wenn Ihr Euch nicht benehmt, schleife ich Euch hinaus in den Schnee und erteile Euch eine peinliche Lektion.«
Josua grinste. »Das werden wir wohl auf einen anderen Tag verschieben müssen. Ach, es tut gut, Euch wieder bei mir zu haben, Isgrimnur.« Sein Gesichtsausdruck wurde nüchterner. »Also, Ihr meint Nabban. Wie?«
Isgrimnur rückte seinen Hocker näher und senkte die Stimme.
»In Streáwes Botschaft heißt es, die Zeit sei günstig und Benigarisäußerst unbeliebt. Überall tuschelt man über seine Rolle beim Tod seines Vaters.«
»Die Heere unter dem Eisvogelwappen werden nicht aufgrund bloßer Gerüchte desertieren«, sagte Josua. »Erinnert Euch daran, dass schon andere Vatermörder in Nabban geherrscht haben. Es ist schwer, dieses Volk zu erschüttern. Außerdem sind die besten Anführer des Heeres dem benidrivinischen Hause treu ergeben. Sie werden gegen jeden fremden Thronräuber kämpfen, sogar gegen Elias, falls er seine Macht unmittelbar ausüben will. Ihr kennt doch den alten Nabbanai-Spruch: ›Lieber unseren Hurensohn als euren Heiligen‹.«
Isgrimnur grinste boshaft in seinen Bart. »Ja, aber wer spricht auch davon, dass sie Benigaris um Euretwillen absetzen sollten, mein Prinz? Barmherziger Ädon, lieber ließen sie das Heer von Nessalanta
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