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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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darüber reden wollt, höre ich Euch zu. Ich bin ein guter Zuhörer geworden, Prinzessin.«
    »Nenn mich doch nicht immer ›Prinzessin‹!«, fuhr Miriamel ihn an und sprach dann sanfter weiter. »Bitte, Simon, nicht du auch. Wir waren einmal Freunde, als du noch nicht wusstest, wer ich bin. Ich brauche einen Freund.«
    »Sicher … Miriamel.« Er holte Luft. »Sind wir denn jetzt keine Freunde mehr?«
    »So habe ich es nicht gemeint.« Sie seufzte. »Ich halte Josuas Entscheidung für falsch. Meines Erachtens sollten wir gleich nach Erkynland ziehen. Dies ist kein Krieg, wie mein Großvater ihn geführt hat – er ist viel schlimmer, viel dunkler. Ich habe Angst, dass wir zu spät kommen, wenn wir erst noch Nabban zu erobern versuchen.«
    »Zu spät wofür?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl, das es so ist, aber keinen handfesten Beweis. Das ist schon schlimm genug, aber weil ich eine Prinzessin und die Tochter des Hochkönigs bin, hört man mir trotzdem zu. Und dann findet jeder einen höflichen Weg, mich zu ignorieren.Es wäre fast besser, wenn man mich einfach aufforderte, den Mund zu halten.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?«, fragte Simon bedächtig.
    Miriamel hatte die Augen geschlossen, als betrachte sie etwas in ihrem Inneren. Das rote Gold ihrer Wimpern, spinnwebfein und zart, ließ Simon vor Sehnsucht fast vergehen.
    »Selbst du, Simon, der mich als Dienstmagd, oder nein, sogar als Dienstjungen kennengelernt hat« – sie lachte, aber ihre Augen öffneten sich nicht –, »selbst du, Simon, schaust mich an und siehst mich gar nicht. Du siehst den Namen meines Vaters, die Burg, in der ich aufgewachsen bin, die kostbaren Kleider. Du siehst … eine Prinzessin.« Sie betonte das Wort wie etwas Furchtbares und Falsches.
    Simon sah sie lange an, das Haar, in dem der Wind spielte, die flaumweiche Wange. Er brannte vor Verlangen, ihr zu sagen, was er wirklich sah, aber er wusste, dass er die richtigen Worte nicht finden und nur lauter Mondkalbunsinn heraussprudeln würde. »Ihr seid, was Ihr seid«, meinte er endlich. »Ist es nicht genauso falsch, wenn Ihr versucht, etwas anderes zu sein, als wenn die anderen so tun, als meinten sie Euch, während sie doch nur die Prinzessin meinen?«
    Miriamel schlug plötzlich die Augen auf. Wie klar und eindringlich sie waren! Er konnte sich auf einmal vorstellen, wie es gewesen sein musste, wenn man vor ihrem Großvater König Johan stand. Zugleich erinnerten sie ihn an das, was er selbst war, das ungeschliffene Kind einer Dienstmagd, Ritter nur durch die Gunst des Zufalls. In diesem Augenblick war sie ihm näher als je zuvor, aber zugleich klaffte ein Riss zwischen ihnen, weit wie das Meer.
    Miriamel sah ihn gespannt an. Nach einer Weile wandte er beschämt den Blick ab. »Tut mir leid.«
    »Aber nein.« Ihre Stimme war lebhaft, passte aber nicht recht zum unzufriedenen Ausdruck ihres Gesichts. »Aber nein, Simon. Und nun wollen wir von etwas anderem reden.« Sie drehte sich um und schaute auf das wogende Gipfelgras. Der seltsame, intensive Augenblick war vorbei.
    Sie tranken den Wein aus und teilten Brot und Käse. Als besonderen Leckerbissen präsentierte Simon ein in Blätter gewickeltes Päckchen mit Süßigkeiten, die er bei einem Händler auf dem kleinenMarkt von Neu-Gadrinsett gekauft hatte, kleine Kugeln aus Honig und geröstetem Korn. Das Gespräch wandte sich anderen Dingen zu, den Orten und Wundern, die sie gesehen hatten. Miriamel versuchte Simon von Gan Itai zu erzählen, von der Art, wie ihr Gesang Himmel und Meer zusammengeheftet hatte. Er seinerseits bemühte sich, ihr zu schildern, wie es in Jirikis Haus am Fluss gewesen war und welchen Eindruck das Yásira, das lebende Zelt aus Schmetterlingen, auf ihn gemacht hatte. Er wollte ihr auch die sanfte und doch furchterregende Amerasu beschreiben, aber dabei geriet er ins Stocken. Die Erinnerung war noch allzu schmerzlich.
    »Und was ist mit der anderen Sitha?«, fragte Miriamel. »Die jetzt hier ist – Aditu?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Was hältst du von ihr?« Sie runzelte die Stirn. »Ich finde, sie hat keine Manieren.«
    Simon lachte leise. »Sie hat ihre eigenen Manieren. Die Sithi sind anders als wir, Miriamel.«
    »Nun, dann halte ich nicht viel von ihnen. Aditu kleidet und benimmt sich wie eine Kneipendirne.«
    Simon verbiss sich ein Grinsen. Im Vergleich zu ihrem Aufzug in Jao é-Tinukai’i war Aditus augenblickliche Art, sich zu kleiden, geradezu ein Musterbeispiel an

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