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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Josua insgeheim froh sein würde, wenn man ihm die Bürde der Führung von den Schultern nahm – aber das durfte nicht sein. Der Herzog wusste, dass, sobald der Prinz seinen Vorrang verlor, sich die einzelnen Gruppen auflösen und jede Aussicht auf einen organisierten Widerstand gegen Elias zusammenbrechen würde.
    »Herr Camaris«, sagte Josua in diesem Augenblick zu dem alten Ritter, »Ihr habt lange geschwiegen. Doch wenn wir nach Nabban ziehen, wie Isgrimnur und andere es fordern, werdet Ihr unser Banner sein. Ich muss wissen, wie Ihr darüber denkt.«
    Tatsächlich hatte sich der alte Mann an der Auseinandersetzung nicht beteiligt, obwohl Isgrimnur glaubte, dass er die Pläne des Prinzen missbilligte. Vielmehr hatte Camaris dem Wortwechsel gelauscht wie ein frommer Pilger, der mitten in einer Wirtshausschlägerei still in seiner Ecke sitzt, anwesend und doch weit weg, den Sinn auf Dinge gerichtet, die andere nicht sehen können.
    »Ich kann Euch nicht sagen, was das Rechte ist, Prinz Josua.« Seit er seinen Verstand wiedererlangt hatte, sprach der alte Ritter mit einer gewissen natürlichen Würde. Seine altmodisch-höfische Ausdrucksweise war so gewählt, dass sie fast übertrieben wirkte – er hätte der Gute Bauer aus den Sprüchen im Buche Ädon sein können. »Und ich möchte mir nicht anmaßen, mich zwischen Euch und Gott zu stellen, der allein die letzte Antwort auf alle Fragen kennt. Ich kann Euch nur meine Meinung sagen.« Er beugte sich vor und sah auf seine Hände. Die langen Finger waren auf dem Tisch verschränkt, als bete er.
    »Vieles von dem, was hier gesagt wurde, ist mir noch immer unverständlich – der Pakt Eures Bruders mit dem Sturmkönig, der zu meiner Zeit nur eine halbverschollene Legende war; die Rolle, die die Schwerter und also auch meine schwarze Klinge Dorn spielen sollen. Es ist alles sehr, sehr seltsam.
    Aber ich weiß, dass ich meinen Bruder Leobardis sehr liebte, und nach dem, was Ihr sagt, hat er in den Jahren, in denen ich nicht bei mir war, Nabban treu gedient, besser, glaube ich, als ich es je gekonnt hätte. Er war ein Mann, der zur Herrschaft geboren war. Ich bin das nicht.
    Seinen Sohn Benigaris kannte ich nur als schreienden Säugling. Es bekümmert meine Seele, dass jemand aus meines Vaters Geschlecht ein Vatermörder sein soll, aber ich kann an den Beweisen, die ich gehört habe, nicht zweifeln.« Langsam schüttelte er den Kopf, ein müdes Streitross. »Ich kann Euch nicht raten, nach Nabban oder nach Erkynland oder einem anderen Ort auf Gottes grüner Erde zuziehen. Aber wenn Ihr Euch für Nabban als Ziel entscheidet, Josua, dann will ich an der Spitze des Heeres reiten. Wenn die Menschen meinen Namen rufen wollen, werde ich sie nicht hindern, auch wenn es mich wenig ritterlich dünkt, denn allein im Namen unseres Erlösers sollten die Menschen ihre Stimmen erheben. Aber ich kann eine solche Schande nicht ungesühnt lassen. Wenn das nun die Antwort ist, die Ihr von mir begehrt, Josua: Hier ist sie.« Er hob die Hand, als wollte er Lehenstreue geloben. »Ja, ich werde nach Nabban reiten. Aber ich wünschte, Ihr hättet mich nicht zurückgeholt, damit ich nun das Königreich meines Freundes Johan in Trümmern und mein eigenes geliebtes Nabban vom Absatz meines mörderischen Neffen zertreten sehe. Grausam ist das alles.« Er senkte den Blick wieder auf den Tisch. »Wahrlich, dies ist eine der härtesten Prüfungen, die Gott mir auferlegt, und doch habe ich schon häufiger vor ihm versagt, als ich zählen kann.«
    Er verstummte und seine Worte blieben in der Luft hängen wie Weihrauch, ein Nebel rätselhafter Reue, der den Raum erfüllte. Niemand wagte, das Schweigen zu brechen, bis Josua wieder das Wort nahm.
    »Habt Dank, Herr Camaris. Ich denke, ich weiß, was es für Euch bedeutet, gegen die eigenen Landsleute zu reiten. Ich bedaure zutiefst, dass Ihr vielleicht dazu gezwungen sein werdet.« Er sah sich im Fackelschein der Halle um. »Möchte noch jemand sprechen, bevor wir zum Schluss kommen?«
    Auf der Bank neben ihm rührte sich Vara, als wollte sie etwas sagen. Aber sie starrte nur zornig auf Josua, der ihrem Blick auswich, als sei er ihm unangenehm. Isgrimnur konnte sich denken, was sich zwischen den beiden abgespielt hatte – Josua hatte ihm von ihrem Wunsch erzählt, nicht fortzugehen, bevor das Kind geboren war –, und furchte die Brauen. Der Prinz brauchte keine weiteren Zweifel, die ihm die Entscheidung erschwerten.
    Ein ganzes Stück weiter unten an

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