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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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mehr eure Freundschaft bleiben.«
    Eolair dachte, das Herz müsste ihm mitten entzweibrechen wie ein Stein, auf den ein Hammer fällt. »Maegwin … das wusste ich nicht.« Erwiderte er denn diese Liebe? Würde es sie trösten, wenn er es ihr versicherte, auch wenn es nicht stimmte? »Ich war … ich war blind«, stammelte er. »Ich wusste es nicht.«
    Sie lächelte traurig. »Es ist nicht mehr wichtig«, erklärte sie mit schrecklicher Gewissheit. »Es ist zu spät, sich deshalb Sorgen zu machen.« Sie umklammerte seine Hand und führte ihn weiter.
    Die letzten paar Schritte zu dem Blau und Purpur von Likimeyas Umhegung legte er zurück wie ein Mann, den ein Pfeil aus dem Dunkel so überraschend trifft, dass er weitergeht, ohne zu merken, dass man ihn ermordet hat.
    Jiriki und seine Mutter waren in eine leise, aber sehr eindringliche Unterredung vertieft, als Eolair und Maegwin in den Stoffring traten. Likimeya trug noch ihre Rüstung. Ihr Sohn war leichter gekleidet.
    Jiriki sah auf. »Graf Eolair. Wir freuen uns, dass Ihr kommen konntet. Wir haben Euch etwas zu zeigen und einiges zu besprechen.« Sein Blick fiel auf Eolairs Begleiterin. »Herrin Maegwin. Seid uns willkommen.«
    Eolair fühlte, wie Maegwin sich verkrampfte, aber sie sank in einen Knicks. »Herr«, sagte sie nur. Der Graf konnte nicht umhin, sich zu fragen, was sie sah. Wenn Jiriki für sie der Himmelsgott Brynioch war, welche Stelle nahm seine Mutter ein? Was stand ihr vor Augen, wenn sie auf den Stoff schaute, der sich um sie blähte, auf die Obstbäume und die sinkende Nachmittagssonne, die fremdartigen Gesichter der Sithi ringsum?
    »Bitte nehmt Platz.« Seltsam, wie melodisch Likimeyas Stimme klang, obwohl sie so rauh war. »Wünscht Ihr eine Erfrischung?«
    »Für mich nicht, danke.« Eolair sah Maegwin fragend an. Sie schüttelte den Kopf. Ihr Blick war abwesend, als entferne sie sich innerlich von ihrer Umgebung.
    »Dann wollen wir nicht länger warten«, sagte Likimeya. »Wir möchten Euch etwas zeigen.« Sie warf dem braunhaarigen Boten, der bei Eolair im Taig gewesen war, einen Blick zu.
    Der Sitha trat vor. Er hielt einen Sack in den Händen. Mit einer geschickten Bewegung löste er die Verschnürung und drehte den Sack um. Etwas Dunkles rollte ins Gras.
    »Bei Rhynns Tränen!« Eolair würgte.
    Vor ihm lag Skalis Kopf, mit offenem Mund und aufgerissenen Augen. Der dichte gelbe Bart war fast scharlachrot, befleckt vom Blut, das aus dem durchtrennten Hals gesprudelt war.
    »Da ist Euer Feind, Graf Eolair«, bemerkte Likimeya. Eine Katze, die einen Vogel getötet hat, könnte ihn ihrem Herrn mit der gleichen gelassenen Zufriedenheit vor die Füße legen. »Er und ein paar Dutzend seiner Männer suchten endlich die Auseinandersetzung, in den Hügeln östlich des Grianspog.«
    »Bitte nehmt es weg.« Eolair fühlte, wie sich sein Magen umdrehte. »Ich brauche ihn nicht so zu sehen.« Besorgt blickte er auf Maegwin, aber die schaute gar nicht hin. Ihr bleiches Gesicht war dem düsteren Himmel über den Wänden der Umhegung zugewandt.
    Im Gegensatz zu ihrem flammendroten Haar waren Likimeyas Brauen weiß, zwei schmale, narbenähnliche Striche über ihren Augen. Sie zog eine davon in einem sonderbar menschlichen Ausdruck spöttischen Unglaubens hoch. »Euer Prinz Sinnach stellte seine besiegten Feinde auf diese Art aus.«
    »Das war vor fünfhundert Jahren.« Eolair fand langsam zu seiner gewohnten Ruhe zurück. »Vergebt mir, Herrin, aber wir Menschen verändern uns in einem so langen Zeitraum. Unsere Ahnen waren vielleicht härter als wir.« Er schluckte. »Ich habe viele Tote gesehen, aber dieser kam überraschend.«
    »Wir wollten Euch nicht kränken.« Likimeya warf Jiriki einen bedeutungsvollen Blick zu. »Wir dachten, es würde Euer Herz erfreuen, wenn Ihr seht, was aus dem Mann geworden ist, der Euer Volk unterjocht und versklavt hat.«
    Eolair holte tief Luft. »Ich verstehe. Auch ich wollte Euch nicht kränken. Wir sind dankbar für Eure Hilfe, dankbarer, als ich sagen kann.« Er musste wieder auf das blutverschmierte Ding im Gras sehen.
    Der Bote bückte sich, packte Skalis Kopf bei den Haaren und ließihn wieder in den Sack fallen. Eolair musste sich zusammennehmen, um nicht die Frage zu stellen, was aus dem Rest von Scharfnase geworden war. Vermutlich hatte man ihn draußen in den kalten östlichen Hügeln den Geiern überlassen.
    »Das ist gut«, sagte Likimeya. »Weil wir nun Eure Hilfe begehren.«
    »Was können wir tun?«

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