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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Wassers. Sehr vielsagend. Und dann?«
    »Dann schickte Mrs. Morton ihn fort. Ich blieb dort, und sie rief den Sergeant an und erzählte ihm, was Milward gesagt hatte.«
    »Rutherford sagte mir, daß man den ganzen Montag die Strände abgesucht hätte. Sie hatten aber nichts gefunden. Am Montag abend kam Miss Marshall an und entdeckte die Leiche im Bootshaus. Dienstag früh rief dann Mr. Irving die Polizei. Schade, daß dazwischen so viel Zeit vergangen ist, aber schließlich konnten die beiden ja nicht in völliger Dunkelheit die Sumpfebene durchqueren. Meiner Meinung nach ist das schon bei Tag schwierig genug. Ja, Mrs. Holder, ich brauche Sie eigentlich jetzt nicht mehr länger. Später werde ich wieder auf Sie zurückkommen und, wenn Sie erlauben, die Papiere Ihres Mannes durchschauen. Eine letzte Frage — eine reine Routinesache. Sie haben dem Sergeant erzählt, daß Ihr Mann sich mit einigen Ihrer Nachbarn gestritten hatte. Haben Sie den Eindruck, daß einer von ihnen ihn so haßte, daß er bis zum Mord hätte gehen können?«
    »O nein, das halte ich für ausgeschlossen. Sie mochten ihn zwar nicht — aber ein Mord? Nein.«
    »Also, vielen Dank, Mrs. Holder. Würden Sie bitte jetzt Miss Marshall zu mir schicken?«
    Rutherford war von Pauline nicht sehr angetan gewesen, und sie blickte daher den Inspektor zunächst etwas feindlich an. Doch sein Benehmen war taktvoll, entschuldigend, und er schien etwas aufgetaut zu sein.
    »Es tut mir leid, daß ich wieder davon anfangen muß, Miss Marshall. Das war eine schlimme Zeit für Sie und ein sehr ekelhafter Schock, und Sie wollen sicherlich alles so schnell wie möglich vergessen. Wie ich hörte, kamen Sie völlig unerwartet in die Hütte? Niemand wußte etwas von Ihrer Ankunft?«
    »Niemand. Ich hatte mich am Morgen dazu entschlossen und nahm den Zehn-Uhr-Bus. Ich arbeite bei einem Arzt und hatte eine Woche Urlaub bekommen.«
    »Und da dachten Sie, daß Ihnen zur Abwechslung etwas Landluft recht gut täte. Zwar nicht sehr reizvoll mitten im Winter — dieser Sumpf und diese Mangroven.«
    »Ausgesprochen scheußlich. Als ich hier ankam, wußte ich, daß ich einen Fehler gemacht hatte«, gab Pauline offen zu. Ihre Vorsicht begann etwas zu schwinden. »Der Wirt in Willesden war freundlich und versuchte, mir eine Mitfahrt hierher zu vermitteln. Dann schlug er Dibbles Boot vor, mit dem ich schließlich herkam. Es war eine schreckliche Überfahrt — mit diesen wilden Felsen und dem alten Mann, der mir etwas von einem Ertrunkenen erzählte; und dann war ich an diesem unheimlichen Platz mit den entsetzlichen Mangroven.«
    »An dem bereits Mr. Irving war. Das gab Ihnen den Rest — es sei denn, Sie empfanden es sogar als Trost, nicht ganz allein zu sein.«
    »Was aber nicht der Fall war«, antwortete Pauline hitzig. »Ich hatte Anthony in der Stadt kennengelernt und ihn noch nie besonders gemocht. Ich war kaum in der Hütte, als wir bereits den ersten Streit hatten. Daher nahm ich einfach meinen Koffer und ging zum Bootshaus hinunter.«
    Wright unterdrückte ein Lächeln. Er konnte sich sehr gut vorstellen, wie dieses hübsche, zornige Mädchen wie eine Wahnsinnige in die Nacht hinausraste, um in dem einzigen Unterschlupf, der sich ihr bot, Schutz zu finden...
    »Nicht gerade sehr ritterlich von Mr. Irving, Sie gehen zu lassen. Eigentlich hätte er gehen müssen.«
    »Dazu kam es gar nicht. Ich war zu böse und wütend. Aber er folgte mir, denn er begegnete mir, als ich wieder hinauflief.«
    »Nachdem Sie den Toten gesehen hatten. Es tut mir leid, Miss Marshall, daß ich Sie bitten muß, mir alles genau zu beschreiben, was Sie gesehen haben; aber Sie könnten vielleicht einen Punkt beleuchten, den wir übersehen haben.«
    »Das glaube ich zwar nicht, denn ich konnte mir gar nichts anschauen. Also, ich stieß die Tür auf und sah überall Spinnen. Ich hasse Spinnen und wollte schon wieder zur Hütte zurücklaufen, doch dann fand ich, daß sie immer noch besser waren als Anthony. Aber als mir eine in den Halsausschnitt fiel, geriet ich in Panik. Ich konnte sie jedoch abschütteln und richtete dann meine Taschenlampe auf das Boot — schrie auf und rannte hinaus und warf mich nahezu Anthony in die Arme, der gerade den Weg herunterkam. Das ist alles, wirklich, außer vielleicht, daß er recht nett war und nicht mehr so angeberisch. Er brachte mich ins Haus zurück und ging selbst noch einmal hinunter, um nachzuschauen. An demselben Abend konnten wir natürlich nichts mehr tun. Er

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