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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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— dieser Information über mich war.«
    »Aber Sie leugnen nicht, daß sie stimmt?«
    »Das hätte wohl keinen Sinn. Die Tatsachen stimmen. Meine Ehe war ein bitterer Mißgriff. Meine jetzige Bindung — die nur deshalb nicht legal ist, weil meine Frau sich weigert, sich scheiden zu lassen — ist sehr, sehr glücklich. Ich hatte gehofft, daß die Wahrheit nie zutage treten würde. Ich fürchtete auch, daß ansonsten jegliche Möglichkeit, in diesem Lande Karriere zu machen, zunichte würde. Ich habe keine Ahnung — und es interessiert mich auch nicht —, wie Holder in den Besitz dieses Fotos gelangte. Mir hat er jedenfalls niemals etwas davon erzählt. Und was eine Erpressung anbetrifft, so besitze ich genügend Erfahrung, um zu wissen, was man im Falle einer Erpressung zu tun hat.«
    »Ja? Und was hätten Sie in einem derartigen Fall getan, Sir?«
    Taylor richtete sich auf, aber er bluffte jetzt, was beiden klar war.
    »Ich wäre sofort zur Polizei gegangen und hätte diesen Mann angezeigt«, sagte er.
    »Sehr vernünftig, Sir. Da kann ich nur hoffen, daß andere Opfer von Erpressungen dasselbe täten, denn es handelt sich wirklich um ein Verbrechen. Das Problem liegt darin, daß sie Publicity scheuen. Aber dieses Risiko hätten Sie auf sich genommen?«
    »Ganz bestimmt. In derartigen Fällen werden die Personalien des Opfers vor Gericht nie preisgegeben.«
    »Aber meistens werden sie erkannt, zumindest in einer Kleinstadt.«
    Taylor errötete, und seine Stimme klang etwas hochtrabend, als er sagte: »Aber das Zusammenleben mit einer Frau, die nicht Ihre Ehefrau ist — zumindest nicht vor den Augen des Gesetzes, aber in jeder anderen Beziehung das ist kein Verbrechen. Erpressung ist eines.«
    Plötzlich tat Wright der Mann leid. Er log zwar, darüber bestand kein Zweifel. Aber das Schicksal hatte ihm einen üblen Streich gespielt, als es dieses Foto dem skrupellosen Gary Holder in die Hände spielte. Er sagte deshalb milder: »Aber Sie hatten sich dazu entschlossen, Ihr Häuschen hier zu verkaufen. Der Grundstücksmakler hatte ein Foto in seiner Auslage und war sehr überrascht, als Sie plötzlich Ihre Meinung änderten. Sie änderten Sie an dem Tag, an dem Holders Leiche gefunden worden war. War das ein reiner Zufall, Mr. Taylor?«
    »Das war es nicht. Ich mochte Holder nicht als Nachbar. Als ich hörte, daß er tot war, beschloß ich, das Haus zu behalten. Wir kommen gerne am Wochenende hierher; aber dieser Mann nebenan hatte uns allmählich den Aufenthalt hier vergällt. Als wir hörten, daß er tot war — obwohl wir natürlich über die Art seines Todes sehr bestürzt waren - kamen wir zu der Überzeugung, daß es keinerlei Gründe mehr für einen Verkauf gäbe.«
    »Verstehe. Sie behaupten also mit absoluter Gewißheit, daß Holder — obwohl er Ihre Geschichte kannte — niemals versuchte, dieses Wissen auszunützen, um Sie zum Verkauf des Hauses — zu einem Verlustpreis — zu zwingen.«
    Wright seufzte. Im Augenblick konnte er nichts mehr tun. Aber er besaß eine Waffe mehr in seiner Hand. Er fragte plötzlich: »Worüber ging eigentlich dieser heftige Streit, den Sie vor einiger Zeit mit Holder hatten? Ein Streit, der so schlimm war, daß Sie seither keinerlei Kontakt mehr miteinander hatten?«
    Taylor schwieg einen Augenblick, dann erwiderte er: »Das war eigentlich eine sehr persönliche Sache. Aber es macht mir nichts aus, sie Ihnen zu erzählen, Inspektor. Ich machte Holder Vorhaltungen, daß er seine Frau so grob und tyrannisch behandelte. Wir — wir beide mögen Mrs. Holder sehr gerne und waren oft gezwungen, seinen Ton ihr gegenüber mit anzuhören, worauf wir uns denken konnten, wie er dieses sanfte und hübsche Mädchen im allgemeinen behandelte.«
    Wright überlegte. War das alles frei erfunden, oder war etwas Wahres daran? Taylor war ein intelligenter Mann, ein schwieriger Gegner. Für den Augenblick konnte er ihm nichts anlasten, aber er fragte sich, ob seine Geschichte wohl einem Kreuzverhör vor Gericht standhalten würde. Er sagte deshalb nur: »Das war sehr nett von Ihnen. Noch eine letzte Frage. Waren Sie letztes Wochenende hier?«
    Taylor war darauf vorbereitet gewesen. Er lächelte und sagte verbindlich: »Wir waren hier — wie jedes Wochenende in diesem Jahr. Sonst noch etwas, Inspektor?«
    »Im Augenblick nichts, Sir; und vielen Dank für Ihre Auskünfte. Es ist immer klug, mit der Polizei offen zu reden.«
    Taylor ignorierte seinen Sarkasmus und wollte sich gerade würdig

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