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Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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absolviert werden musste. Nichts Wichtiges stand an – nur die Kartons auspacken und das neue Heim in Besitz nehmen.
    Vom Bett aus sah man aus dem Fenster, das bis zum Boden reichte. Der Blick reichte über eine große Wiese, die an einen weitläufigen Obstgarten grenzte, und dahinter breitete sich die englische Landschaft aus. Es war ein klarer Frühlingsmorgen, und die Sonne gab sich alle Mühe, die neuen Bewohner des Torhauses aus dem Tiefschlaf zu
erwecken. Das Licht der Sonne zeichnete Muster auf den weißen Baumwollgardinen, tanzte über die blassblauen Wände, huschte über den gebohnerten Dielenfußboden und kroch langsam über Hollys Gesicht und kitzelte sie wach.
    Ihre Gedanken sortierten sich augenblicklich zu einer Liste aller Arbeiten, die anstanden, eine dringender als die andere. Sie verscheuchte diese Gedanken, indem sie im Geiste die Seiten ihrer neuen Liste zusammenfaltete. Sollten sie warten. Holly wollte sich wenigstens einen einzigen Tag mit ihrem Mann und ihrem neuen Zuhause gönnen, an dem nur ihre eigenen Bedürfnisse zählten. Denn in den kommenden Monaten würde sie Tom nicht oft zu sehen bekommen, und die Zeit zu zweit war kostbar.
    Sie hatten kaum den Kaufvertrag für das Haus unterzeichnet, für das vor allem die Tatsache gesprochen hatte, dass man nach London pendeln konnte, als Tom eine neue Stelle angeboten wurde. Ein Angebot, das er unmöglich ausschlagen konnte, zumal der Sender bei einer Umstrukturierung harte Schnitte gemacht hatte und Tom mit einem blauen Auge davongekommen war. Auch wenn er in Zukunft mehr vor der Kamera arbeiten musste, sich neben den Umweltthemen auch mit Politik befassen und mit größeren Reportageaufträgen im Ausland rechnen musste, war er wenigstens nicht arbeitslos geworden. Ein solcher Auslandseinsatz kam schneller als gedacht. Sein erster Auftrag führte ihn gleich für sechs Wochen nach Belgien, was die Pendelstrecke ein wenig länger gestaltete, als sie es sich vorgestellt hatten.
    »Bist du wach?«, fragte Tom.
    »Hm«, brummte Holly und drehte sich zu ihm um, so dass ihre Nasen sich berührten.
    »Puh, du riechst nach ungeputzten Zähnen«, neckte Tom sie.
    »Du hast gut reden, du riechst wie ein Mann.«
    »Danke.«
    »Ich war noch nicht fertig«, belehrte ihn Holly. »Du riechst wie ein Mann, der die ganze Nacht den versifften Läufer in einer fiesen alten Kneipe abgeleckt hat. Das Zeug klebt noch an deiner Zunge, ich seh’s.«
    »Du willst also keinen Kuss?«
    »Wenn du meine ungeputzten Zähne aushältst …«, lachte Holly und hauchte ihm absichtlich jedes Wort mitten ins Gesicht.
    »Wenn du das Risiko in Kauf nimmst, den Mund voller versiffter Teppichflusen zu haben, ist es einen Versuch wert.«
    »Ich hatte schon Schlimmeres im Mund.«
    »Was du nicht sagst!«, grinste Tom.
    »Du hast nicht nur eine dreckige Zunge, sondern auch eine dreckige Fantasie.«
    Tom rückte näher an Holly, ließ seine Hand über ihren Körper gleiten und schob seine Beine zwischen ihre. Ein eingespieltes, vertrautes Manöver.
    »Ich kenn auch ein paar dreckige Sachen, soll ich?«, bot Tom an.
    Holly schlang die Arme um seinen Hals und ließ ihre Finger über sein Rückgrat gleiten. Hinter der dunklen Silhouette seines Körpers konnte sie die tanzenden Flecken der Morgensonne auf seinem Rücken erahnen.
    »Wie dreckig?«
    »Nun ja …« Tom dehnte jedes Wort genüsslich in die Länge, dann lächelte er. Oder war es ein spöttisches Grinsen? »Ich rede hier nicht über Fünfjahrespläne.«
    »Das will ich hoffen«, erwiderte Holly. Sie musterte den Umriss seines Mundes, die feuchten Lippen, die Zungenspitze. Sie presste herausfordernd ihren Körper an seinen.
    »Keine Sorge«, sagte Tom und reagierte nicht auf ihr unverhohlenes Verlangen. »Auch nicht über sieben Jahre.« Er küsste ihre Nasenspitze. »Nicht mal über zehn.«
    Holly fuhr ihm durch die üppigen Locken. Sie beugte sich vor, um ihn zu küssen, aber er wich ihr aus.
    »Es geht eher um die nächsten zwanzig Jahre. Nein, zum Teufel, ich bin so pervers, dass ich an vierzig Jahre denke.«
    »Ja, du hast nicht alle Tassen im Schrank, Tom Corrigan«, bestätigte Holly. Ihr Körper bebte vor Verlangen, und sie wand sich erregt unter seinem Gewicht.
    »Ich denke an ein Projekt, mit dem wir alt und senil werden, in diesem Haus, umgeben von unserer Familie, unseren Kinder, unseren Kindeskindern und vielleicht den Kindern unserer Kindeskinder.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde wurde Holly stocksteif. Sie

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