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Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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Ich weiß, dass du dich dazu verpflichtet fühlst, weil es die beste Lösung für uns ist, aber ich merke doch, wie sehr dir deine Arbeit da drüben gefällt, auch wenn sie anstrengend ist und dich psychisch fertigmacht. Und ich weiß, dass du es nicht zugeben würdest, deshalb sage ich es jetzt. Du bist nicht zum Moderator geschaffen, du wirst unglücklich damit sein.«
    »Nun mal langsam, Holly. Woher weißt du das alles?«, unterbrach sie Tom. Er wirkte betroffen, aber er hatte immerhin nicht widersprochen, wie Holly befriedigt feststellte.
    »Ich weiß, wir sind davon abgekommen, dass du als freier Journalist arbeitest. Du hast den Job als Moderator aus Vernunftgründen angenommen. Jetzt jedoch sieht die Sache anders aus. Dank Sams Galerie habe ich genug Aufträge, wir kommen auch so zurecht – das ist ein sicheres Standbein. Klar, Auslandsreisen sind für uns beide kein Vergnügen, aber wie wäre es, wenn du die Hälfte des Jahres für Aufträge unterwegs bist und die andere Hälfte schreibst und recherchierst? Hört sich das nicht verlockender an, als dich jeden Tag in einen Anzug zu zwängen und in die Kamera zu lächeln?«
    Als Holly schließlich Luft holte, schwieg Tom am anderen Ende der Leitung. »Entschuldige«, sagte sie. »Ich habe mir nur Gedanken gemacht und wollte erst mit dir darüber reden, wenn du wieder hier bist. Aber was soll’s, ich kann eben nicht die Klappe halten.«
    »Oder aufhören, Pläne zu schmieden«, sagte Tom leise.
    »Mische ich mich zu sehr ein? Entschuldige bitte.«
    »Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen, wirklich nicht. Ich liebe dich, weil du mich so durch und durch kennst.«
    »Mehr als du denkst«, flüsterte sie.
    »Du hast ja recht. Der neue Job kommt mir vor wie die Quadratur des Kreises, aber was soll aus unseren anderen Plänen werden? Aus unserer Familie?«
    Auf diese Frage hatte Holly schon gewartet. »Ich möchte, dass du glücklich bist, Tom. Wenn das Schicksal Kinder für uns vorgesehen hat, werden wir sie auch bekommen.« Holly war richtig stolz auf ihre Antwort. Sie kam der Wahrheit so nahe wie möglich.
     
    »Das ist nun wirklich kein Problem«, warf Holly ein.
    »Kein Problem? Kein Problem?«, zischte Jocelyn leise, aber laut genug, dass ein Stammgast der Teestube neugierig von seiner dampfenden Suppe aufsah.
    »Die Sprechstundenhilfe meinte, die neue Lieferung müsste jederzeit eintreffen. Sie ruft mich nächste Woche an, wenn wieder was da ist.« Holly versuchte, möglichst beiläufig zu klingen, aber selbst sie hatte es mit der Angst zu tun bekommen, als es hieß, die Verhütungsspritze stünde gerade nicht zur Verfügung. Jocelyns Befürchtungen hatten sich als richtig erwiesen. Holly war immer noch ein früher Tod beschieden, der Kampf mit der Monduhr war noch nicht vorbei.
    »Wie kannst du das auf die leichte Schulter nehmen! Kannst du nicht woanders hingehen?«, hakte Jocelyn nach.
    »Zur Not kann ich ins Ärztezentrum nach London gehen, wo ich früher immer war. Wenn’s sein muss auch als Privatpatientin. Und wenn alle Stricke reißen, verzichte ich einfach auf Sex mit Tom«, sagte Holly munter.
    Jemand hüstelte, Holly und Jocelyn drehten sich um. Es war der alte Herr mit der Suppe. Holly errötete. Der Gast ebenfalls. »Verzeihen Sie die Störung«, sagte er. »Könnte ich noch ein Brötchen haben?«
    »Hier«, fertigte Jocelyn ihn barsch ab und knallte ein Brötchen auf den Tresen. Lästige Kunden konnte sie im Augenblick nicht gebrauchen.
    Der alte Herr kehrte zufrieden an seinen Platz zurück, und Jocelyn konnte sich wieder Holly widmen. »Ich habe dich gewarnt, es ist nicht so einfach. Holly, du musst wirklich höllisch aufpassen.«
    »Ich weiß, Jocelyn. Das werde ich. Mich gegen Libby zu entscheiden und mit der Schuld zu leben, ist schlimm genug. Aber wenn ich aus Versehen doch schwanger würde, wäre ich völlig aufgeschmissen. Eine Abtreibung käme nicht in Frage, nachdem ich sie im Arm gehalten habe. Wie sollte es dann weitergehen? Ich weiß, wie ernst die Lage ist«, beteuerte Holly.
    Jocelyn nickte.
    »Dass Ganze hat aber doch einen Haken«, gestand Holly und biss sich nervös auf die Lippen.
    Jocelyn sah sie verständnislos an, dann fiel bei ihr der Groschen und ihr blieb vor Schreck der Mund offen stehen. »Morgen ist Vollmond, und du könntest Libby noch mal sehen.«
    Holly, die sich immer fester auf die Lippen biss, um
nicht in Tränen auszubrechen, nickte. »Was soll ich bloß tun?« Sie nahm damit die Frage vorweg, die

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