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Das Geheimnis der Moorleiche

Das Geheimnis der Moorleiche

Titel: Das Geheimnis der Moorleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Papa!«,
beteuerte Gaby. »Woran glaubst du denn nun?«, fragte sie ihren Vater, in der
Hoffnung, ihnen würde er mehr verraten als der Fernsehjournalistin. »An einen
Germanen oder einen Mordfall?«
    »Wie gesagt, wir müssen
abwarten. Das Moor hier wurde erst vor ca. 15 Jahren trockengelegt. Das heißt,
diese Moorleiche muss mindestens an die 20 Jahre hier liegen. Sie kann aber
auch schon viel älter sein. Das Moor konserviert den Körper über lange Zeit. 50
Jahre oder 500 — das sieht man nicht auf den ersten Blick.«
    Tim, Klößchen und Gaby nickten
fachmännisch — dank Karl wussten sie ja jetzt fast alles über Moore.
    »Und 1000 oder 2000 Jahre?«,
fragte Karl hoffnungsvoll.
    Glockner zuckte die Schultern
und nickte.
    »Ist auch möglich.«
    Die Freunde sahen sich an. Es
war unheimlich spannend. Wie alt mochte die Leiche wirklich sein?
    Aus welcher Zeit stammte sie?
Dem Mittelalter? Oder tatsächlich aus der Germanenzeit? Aus einer Zeit, sogar
noch vor Christi Geburt?
    Der junge Kollege gab Kommissar
Glockner ein Zeichen. Glockner verstand und wandte sich an die Freunde.
    »Doch nun zu der Frage, die
jetzt am dringlichsten ist: Wer hat hier gegraben? Wer war der Mann, den ihr
gesehen habt?«
    Karl deutete auf Tim.
»Eigentlich hat nur Tim ihn richtig gesehen.«
    Kommissar Glockner sah Tim
fragend an. »Kannst du ihn beschreiben?«
    Der junge Kollege, der gerade
herangetreten war, zückte Notizblock und Stift, um Tims Beschreibung zu
notieren. Tim schloss die Augen und rief sich die Bilder ins Gedächtnis: Von
dem Mann, der nach Oskar getreten hatte, den Stein geworfen und sich dann aus
dem Staub gemacht hatte.
    »Er war normal groß und
schlank. Die Haare waren braun oder dunkelblond. Kurz. Und glatt.«
    »Bart, Brille oder so etwas?«,
fragte der junge Kollege.
    Tim schüttelte den Kopf.
    »Und wie alt war er in etwa?«
    »Er war ungefähr...« Tim
stockte. Erwachsene waren für ihn alle irgendwie gleich alt.
    »So alt wie dein Vater, jünger,
oder älter?«, fragte der junge Kollege geflissentlich, um ihm bei der
Einschätzung zu helfen. Alle, einschließlich Kommissar Glockner, sahen den
Kollegen vorwurfsvoll an. Der junge Polizist ahnte ja nicht, dass Tims Vater
gestorben war. Tim zuckte kurz zusammen, fasste sich dann aber schnell wieder.
    »Ungefähr so alt wie mein
Vater, ähm, als er...«
    Glockner verstand.
    »Circa 38 Jahre alt«, gab er an
den Kollegen weiter.
    Der Kollege notierte.
    Tim ergänzte: »Der Mann war
ziemlich jugendlich angezogen, mit Sneakern, Jeans und Trainingsjacke. Und er
war vom Graben ziemlich schmutzig.«
    Kommissar Glockner bedankte
sich und klopfte Tim väterlich auf die Schulter. Der Freund seiner Tochter lag
ihm am Herzen. Doch jetzt musste er Weiterarbeiten und verabschiedete sich
schnell.
    »Ich halte Gaby über den Fall
auf dem Laufenden. Und ihr gebt mir sofort Bescheid, wenn euch noch etwas zu
dem Mann einfällt. Er ist im Moment der Einzige, der uns vielleicht noch
wertvolle Informationen geben kann. Aber verdächtig ist es schon, wenn jemand
hier im Moor herumgräbt. Was hat er wohl gesucht?«, sagte Kommissar Glockner
kopfschüttelnd, bevor er die Hand zum Gruß hob und sich zum Gehen wandte.
    Klößchen rief ihn noch einmal
zurück. »Schreiben Sie uns eine Entschuldigung für die Arbeitsstunde?
    Ich glaube nicht, dass man uns
im Internat glaubt, dass wir verhindert waren, weil wir eine Moorleiche
ausgegraben haben...«
    Die anderen grinsten. Glockner
versprach, sofort im Internat anzurufen.
     
    Tim, Karl, Klößchen und Gaby
schoben die Räder nach Hause, um das, was in den letzten Stunden passiert war,
ausführlich zu besprechen. Diesmal nahm Gaby Oskar an die Leine — für heute
hatte sie Aufregung genug gehabt.
    »Was glaubt ihr, was hier
passiert ist?« In Karls Arbeitsspeicher ratterte es. »Warum interessiert sich
dein Vater so für den Mann? Glaubt ihr, er geht doch von einem Mordfall aus?«
    Gaby zuckte die Schultern. Tim
schob sein Rad neben Karls.
    »Auf jeden Fall ist der Mann
höchst verdächtig. So oder so. Ich meine, er gräbt im Moor, findet ein Skelett
und als er uns kommen sieht, rennt er weg. Ich wüsste jedenfalls zu gern, wer
er ist, und warum er sich so verhält.«
    »Er sah aus wie ein Musiker«,
fand Gaby, die auf Punkrocker stand. Sie fügte schnell hinzu: »Allerdings ein
total Bescheuerter, der Hunde tritt.«
    »Oder wie ein Typ aus einer
Werbeagentur«, ergänzte Klößchen, der solche Leute aus der Firma seiner Eltern
kannte. Sie

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