Das Geheimnis der Pflanzenwelt
Weise zu lächeln schien. Ledig und ungebunden, war er der offene oder heimliche Schwarm vieler Frauen und Männer in der Organisation. Auch Tom musste insgeheim für sich zugeben, dass er ihn wohl kaum von der Bettkante schubsen würde, sollte dieser unwahrscheinliche Fall eintreten. Aber da würde Nomo noch ein gutes Wörtchen mitzureden haben.
„ Na, dann wird es wohl besser sein, wir gehen zur Chefin rein, wenn Sie schon Zeit für uns hat“, meinte Carna schmunzelnd. „Nicht, dass uns unsere drei Schönen hier noch vorher weg schmelzen!“
Diese Bemerkung brachte ihm drei finstere Blicke vom weiblichen Teil der Besatzung ein.
„ Dann gehen Sie mal besser zur Generalmanagerin hinein“, sagte Ültay lachend und berührte einen Sensor, der das Schutzfeld vor der Tür zu GM Reeds Büro deaktivierte.
Die siebenköpfige Crew der PRINCESS II ging gemeinsam auf die Bürotür zu, welche sich nahezu lautlos vor ihnen zur Seite s chob und den Weg in den Raum dahinter freigab. Dort bot sich ihnen das gewohnte Bild. Gleich rechts, neben dem Eingang befand sich eine große Sitzgruppe, bestehend aus einer geschwungenen Eck- Couch, einem niedrigen Glastisch und drei bequemen Sesseln, die wie die Couch aus beigefarbenen Leder gefertigt war. Links neben dem Eingang hatte der riesige, halbrunde Schreibtisch der Generalmanagerin seinen Platz gefunden. Der Eingangstür gegenüber, an der leicht nach innen gewölbten Wand, war eine wandgroße Monitorlandschaft zu bewundern. Diese konnte ihn X-verschiedene Einzelbildflächen aufgeteilt, oder zu einem einzigen Bild zusammen geschaltet werden und das alles in plastischer, gestochen scharfer 3-D- Wiedergabe. Mehrere große Grünpflanzen rechts und links am Rand der Monitorwand lockerten die Einrichtung des Arbeitszimmers ein wenig auf. Den Boden bedeckte ein hellblauer, mittelfloriger Teppich, der so geformt war, dass er wie ein kleiner Teich auf den Besucher wirkte. Tom wusste als einer der wenigen, dass es darunter verborgen den Einstieg zu einem Notfluchttunnel gab. Ebenfalls kaum sichtbar präsentierte sich der haarfeine Umriss einer Tür an der linken Wand, gleich neben GM Reeds gewaltigem Schreibtisch. Diese Tür führte zu einem kleinen Ruheraum mit Hygienezelle, da die Generalmanagerin oftmals bis tief in die Nacht arbeitete und sich dann nicht mehr die Mühe machte, noch nach Hause zu fahren, um dort zu schlafen. Wahrscheinlich mit ein Grund, warum die knapp 43- jährige bisher keinen festen Freund oder Lebensgefährten hatte.
Als die Crew eintrat, kam GM Reed hinter ihrem großen Schreibtisch hervor, um sie mit Handschlag zu begrüßen.
„ Hallo miteinander“, sagte sie mit herzlichem Lächeln. „ Ich hoffe, es nimmt mir niemand übel, dass ich sie so überraschend aus ihrem wohlverdienten Urlaub habe holen lassen!“
„ Anso, mnich hanen nie genettet!“, näselte Hanne mit verstopfter Nase, was die anderen zu einem herzhaften Lachen veranlasste, mit Ausnahme Harriets, die das alles ja völlig anders sah.
„ Hallo Kate“, begrüßte Karin die oberste Chefin TESECOS. „Ich glaube, meine Eltern waren froh, dass sie sich wieder ein wenig von meiner Koch- und Backwut erholen können.“
„ Aber dein Kuchen war wirklich ausgezeichnet, liebe Karin!“, meinte GM Reed liebenswürdig.
„ Nanu?“, wunderte sich der Commander. „Du? Haben wir da was verpasst?“
„ Wer mich derart mit frischem Selbstgebackenem verwöhnt, wie Karin, der hat sich das 'Du' redlich verdient“, erklärte GM Reed anstatt der deutschen Ingenieurin.
„ Ich glaube, ich sollte backen lernen!“, meinte Nomo daraufhin lachend.
„ Nun, ich werde ihre Backkünste dann eingehend prüfen, Nomo“, antwortete Kate Reed.
„ Aber vorher sollten wir über Ihren bevorstehenden Einsatz reden. Wenn Sie bitte Platz nehmen möchten?“
Sie wies einladend auf die bequeme Sitzgruppe. Während die PRINCESS- Crew dort Platz nahm, ging die Generalmanagerin wieder um ihren Schreibtisch herum und setzte sich dort in ihren Sessel.
„ Ich werde Ihnen nun einen kurzen Film zeigen, der aufgenommen wurde, als der erste Suchtrupp unter Führung des TESECO- Kreuzers NEXUS den Planeten Greenwich ansteuerte“, erläuterte Generalmanagerin Reed, während gleichzeitig ihre Finger über das Display auf ihrem Schreibtisch vor ihr huschten.
Das Licht im Büro dimmte sich ein paar Stufen hinunter. Auf der Monitorwand an der Stirnseite des Raumes schalteten sich viele einzelne Bild- und Datendisplays
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