Das Geheimnis der Pflanzenwelt
dadurch eine momentane Höchstgeschwindigkeit von knapp fünfzehn Lichtjahren pro Tag, was einer Strecke von zirka 0,625 Lichtjahren in der Stunde entsprach. Man konnte also die rund 4,5 Lichtjahre entfernte Sonne Proxima Centauri in gut 7,5 Stunden erreichen.
Die PRINCESS II hatte nun Plattform 13 erreicht. Die Traktorfelder fixierte das Schiff mit dem diskusförmigen Grundkörper genau in der Mitte der Plattform. Nachdem dies geschehen war, hoben mächtige Hydraulikpressen den TESECO- Kreuzer samt Plattform nach oben. Nur kurz darauf war über die Außenübertragungssysteme zu hören, wie sich die Dichtungswülste der Plattform mit einem satten Schmatzen gegen die Basis der mächtigen Druckkuppel pressten, als sie ihren oberen Haltepunkt erreicht hatte. Das Schiff befand sich jetzt in einer halbkugelförmigen, gegen die inneren Anlagen PORT TESECOS hermetisch abgedichteten Kuppel. Deren Entlüftungsanlagen erwachten mit tosendem Gebrüll, das jedoch mit zunehmendem Vakuum rasch schwächer wurde. Bereits nach zwei Minuten war der das Schiff umgebende Raum völlig luftleer. Bei Countdown minus Zwei Minuten begannen die beiden Kuppelhälften in gespenstischer Lautlosigkeit langsam zur Seite zu sinken. Gleich darauf befand sich über der PRINCESS II nicht s mehr als der schwarze Himmel über der Mondoberfläche.
Exakt bei 'Null' hob das Schiff langsam und in einer durchaus eleganten, fließenden Bewegung ab und strebte immer schneller werdend, den fernen Lichtpunkten der Sterne entgegen. Auf den Bildschirmen der sieben Arbeitsbereiche, sowie im Kugelholo vor dem Pult des Kommandanten wurde rasch die Mondkrümmung sichtbar und auch PORT TESECO und das nahe Luneville waren gut zu erkennen. Auch in der Mondhauptstadt sah man noch die Schäden des Noraki- Angriffs Monate zuvor. Aber auch hier war ein Heer an emsigen Arbeitern und Robotern damit beschäftigt, diese Spuren so rasch wie möglich vom Antlitz des Mondes zu tilgen. Bei dem Tempo, welches sie vorlegten, würde bereits in wenigen Wochen nichts mehr davon zu sehen sein.
Das Bild schrumpfte in dem Maß, in dem sich das Schiff vom Mond entfernte, der innerhalb von wenigen Minuten nur noch ein heller Lichtfleck vor schwarzem Hintergrund geworden war.
Der TESECO- Kreuzer stach nahezu senkrecht aus der System- Ekliptik heraus, vom deGrelle immer stärker beschleunigt, bis es fast 80 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte, ein Idealwert für den Eintritt in den Hyperraum. Jede Geschwindigkeit darunter bedeutete eine höhere Belastung und einen höheren Energieaufwand für alle Komponenten des MAWIB- Komplexes. Da eine niedrige Geschwindigkeit die Aggregate also über die Maßen beanspruchte, wandte man eine solche Vorgehensweise nur in Notsituationen an. Etwa dreißig Minuten nach dem Start aktivierte Karin Schröder die MAWIB- Komponenten. Die SUPRAGS luden sich auf, um dann mit einem hochenergetischen, auf einem Schlag freigesetzten Energieimpuls die Aufrisszone zum Hyperraum zu etablieren. Der MAWIB wandelte die abgeleitete Energie um, leitete sie in die SEHD- Projektoren und innerhalb von fünfzehn Sekunden verschwand die PRINCESS II im grau- violetten und konturlosem Wallen jener Existenzebene, die bis heute von den Wissenschaftlern noch nicht vollständig erforscht und zu erklären war. Das Enigma- System befand sich 179 Lichtjahre von Sol entfernt. Für diese Strecke hatte der Commander eine Fahrtzeit von sechzehn Tagen angesetzt. Das bedeutete eine Geschwindigkeit von gut elf Lichtjahren am Tag, womit die Höchstgeschwindigkeit der PRINCESS II nicht voll ausgereizt wurde. Dafür bestand ja auch keine Notwendigkeit und es hatte den zusätzlichen Effekt, dass die Aggregate des Schiffes im optimalen Auslastungsbereich arbeiten konnten. An Bord des Schiffes kehrte mit dem Eintritt in den Hyperraum die Routine ein. Aufregend würde es noch früh genug werden.
***
„ Die neuen Systeme sind wirklich ganz große Klasse!“, schwärmte Karin, die neben Tom am Ausgabeschalter der Bordküche stand.
„ Effektiv, leise und sie schnurren wie kleine Kätzchen“, fügte sie mit glänzenden Augen hinzu.
Tom Carna teilte die Begeisterung der Technikspezialistin uneingeschränkt.
„ Ist schon eine großartige Leistungssteigerung, die unsere Techniker und Wissenschaftler da hingebracht haben“, sagte er.
„ Fast fünf Lichtjahre mehr am Tag zurücklegen zu können,
Weitere Kostenlose Bücher