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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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verstummte.
    »Nein, ich konnte nicht. Und er vermutet nichts. Für ihn bin ich nur eine Schauspielerin, die seine Aufmerksamkeit geweckt hat.« Sie hielt die schmalen Hände ihrer Mutter fester umfasst. »Er behauptet, Junggeselle zu sein. Es scheint, dass er sich weigert, die Ehe anzuerkennen.«
    Unerklärlicherweise nahm Evas Gesicht einen schuldbewussten Ausdruck an.
    »Was hältst du von ihm, Julia? Findest du ihn ansehnlich?«
    »Nun ja, ich …« Unbehaglich zog Julia ihre Hände zurück, spielte mit einer Falte ihrer Röcke und flocht den weichen blaugrünen Musselin mit den Fingern. »Ich denke, jeder würde sagen, dass er gut aussieht. Und er ist mit Sicherheit ein faszinierender Mann.« Ein widerwilliges Lächeln spielte um ihre Lippen. »Ich glaube, wir haben beide die gleichen Fehler. Er ist zurückhaltend und misstrauisch und scheint entschlossen, jeden Bereich seines Lebens fest im Griff zu haben, damit ihm niemand das antun kann, was ihm sein Vater vor all den Jahren antat.«
    Sie schüttelte den Kopf und lachte kurz auf. »Es ist kein Wunder, dass er mich niemals finden wollte! Ich bezweifle, dass er auch nur einen Gedanken an Julia Hargate verschwendet, außer vielleicht in der Hoffnung, dass ich von. der Erdoberfläche verschwunden bin.«
    »Das ist nicht wahr, Julia.« Eva seufzte auf und sah zur Seite. Sie schien vor Unbehagen zu schaudern bei dem Gedanken daran, was sie nun enthüllen musste. »Vor drei Jahren kam Lord Savage nach Hargate Hall und wollte deinen Aufenthaltsort erfahren. Wir haben ihm natürlich nichts verraten, außer dass du im Ausland seist und nicht zu erreichen. Seitdem haben wir gelegentlich Besuch von Leuten erhalten, die für ihn arbeiten und neue Nachfragen nach dir gestellt haben.
    Lord Savage hat mit allem Nachdruck versucht, dich zu finden.«
    Julia starrte sie verwirrt an. »Warum … warum hat man mir nicht gesagt, dass er mich sucht?«
    »Ich dachte nicht, dass du bereit bist, Lord Savage gegenüberzutreten. Ich wollte, dass du selbst die Wahl hast.
    Wenn du jemals den Wunsch gehabt hättest, ihn zu treffen, hättest du das aus freiem Willen tun sollen. Und dein Vater wollte nicht, dass Savage dich findet, aus Angst, dass du unbedacht handeln und den Titel und die gesellschaftliche Stellung, die er für dich errungen hatte, verlieren würdest.«
    Julia stieß einen entrüsteten Laut aus und sprang auf die Füße. »Werdet ihr beide denn niemals müde, mein Leben zu beeinflussen? Ihr hättet es mir sagen müssen! Ich wusste nicht, dass Savage mich sehen wollte!«
    »Hätte es einen Unterschied gemacht?« fragte ihre Mutter leise. »Hättest du ihn sehen wollen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich hätte die Wahl haben sollen!«
    »Du hattest immer die Wahl«, machte Eva sie aufmerksam. »Du hättest ihn schon vor langer Zeit treffen können, aber du hast beschlossen, ihn zu meiden. An jenem Abend vor kurzem hattest du erst wieder die Gelegenheit, ihm zu sagen, wer du bist, aber du hast geschwiegen. Wie kann ich wissen, was du willst, Liebes, wenn du es selbst nicht weißt?«
    Julia ging aufgeregt in dem Zimmer auf und ab. »Ich möchte frei von ihm sein! Meine Ehe mit Savage hätte schon vor langer Zeit aufgelöst werden sollen. Ich bin sicher, dass er sie ebenso wie ich beenden möchte, besonders nach dem, was Lady Ashton mir erzählt hat.«
    »Wer ist Lady Ashton? Weshalb erwähnst du sie?«
    »Sie ist seine Mätresse«, sagte Julia verdrießlich. »Und sie behauptet, von ihm schwanger zu sein.«
    »Schwanger«, wiederholte Eva entsetzt, obwohl sie gewöhnlich vor solch taktlosen Ausdrücken zurückschreckte.
    »Oh … welch furchtbare Komplikation.«
    »Überhaupt nicht. Die Situation ist sehr einfach. Ich werde jede Verbindung mit Lord Savage beenden.«
    »Julia, ich bitte dich, sei nicht voreilig!«
    »Voreilig? Ich habe Jahre gebraucht, um diese Entscheidung zu treffen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand behaupten kann, ich hätte kopflos gehandelt.«
    »Du hast so viel Zeit damit verbracht, die Konsequenzen deiner Vergangenheit zu meiden … ihn zu meiden«, sagte Eva ernst. »Du musst deinem Mann endlich gegenübertreten und ihm die Wahrheit sagen, damit ihr die Situation gemeinsam regeln könnt …«
    »Er ist nicht mein Mann. Ich habe ihn niemals als solchen anerkannt. Diese sogenannte Heirat war nichts als eine einzige Heuchelei. Ich werde mir einen Anwalt nehmen, der das bestätigt und Lord Savage benachrichtigt.«
    »Und was dann? Wird es für den

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