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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ihre Lippen. Sie wollte bei ihm sein, wollte, dass er den Schmerz ihres Körpers linderte und ihr wieder den Frieden und die Erfüllung schenkte, die sie bereits zuvor mit ihm erfahren hatte. Nur noch eine weitere Nacht mit ihm … Würde das mehr Schaden anrichten, als bereits angerichtet war? Beschämt über ihre Schwäche, überwältigt von der Versuchung, kämpfte sie mit ihren Gefühlen.
    Damon traf die Entscheidung für sie, öffnete die Tür der Kutsche und griff hinein.
    Ihre Hand war in seiner gefangen, und sie ließ sich von ihm aus dem Gefährt ziehen. Der Lakai eilte vor ihnen her, um die Tür des Hauses zu öffnen, und sie schritten über die Schwelle in die ruhige Eingangshalle. Die Diener mussten frei haben – niemand war zu sehen, und das Haus war nur schwach beleuchtet.
    Sobald die Tür sich geschlossen hatte, drehte Damon sie in seinen Armen herum und küsste sie, sein Mund war drängend, als er sich auf ihre Lippen presste. Julia erschauerte vor Lust und stand auf den Zehenspitzen, um sich an ihn zu schmiegen, während sie ihre Arme um seine breiten Schultern schlang. Damon bewegte die Lippen, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern, etwas Zärtliches und Leidenschaftliches, aber Julia erstarrte, als sie eine Bewegung hinter ihm sah.
    Erschreckt stemmte sie sich gegen seine Brust und sah den Eindringling mit großen Augen an. Damon drehte den Kopf und erstarrte.
    Eine Frau kam die Treppe herunter, langsam und bewusst schlendernd, ihre Hüften bewegten sich anmutig. Die Falten ihres dünnen Kleides, das aus durchsichtigen Lagen pfirsichfarbenen Stoffes bestand, bewegten sich über ihre Schenkel und Knöchel wie Flüssigkeit. Es war ein verführerisches Kleidungsstück, das die Aufmerksamkeit eines Mannes erregen sollte. Sie war barfuß, als sei sie gerade aus dem Bett gestiegen, um unerwartete Gäste willkommen zu heißen.
    »Pauline«, murmelte Damon und klang erstaunt.
    Julia zog sich von ihm zurück und strich unbewusst ihre Röcke glatt. Trotz des harten Ausdrucks in den Augen war Pauline außerordentlich schön, und ihre seidigen, dunklen Haare fielen ihr über die Schultern, während ihre Augen wie die einer Katze zusammengezogen waren.
    »Ich wollte dich überraschen, Liebling«, sagte Pauline leise und schien die Situation vollkommen zu beherrschen.
    »Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich diejenige wäre, die überrascht wird. Ich hätte nicht erwartet, dass du bei den ungeregelten Verhältnissen zwischen uns heute Abend eine andere Frau mit nach Hause bringst.«
    Sie erreichte den Fuß der Treppe und verschränkte die Arme, so dass ihr Ausschnitt verführerisch angehoben wurde. Ihr kühler, amüsierter Blick fiel auf Julia. Was ist denn mit Ihnen passiert, meine Liebe? Sie sehen schrecklich zerzaust aus … und ihr riecht beide nach Rauch.«
    »Ein Unglück im Theater«, erwiderte Julia kurz.
    »Ach.« Pauline sah. Damon an und zog die zarten Augenbrauen hoch. »Du bist in letzter Zeit ja ein richtiger Theaternarr geworden, nicht wahr?«
    »Was zum Teufel tust du hier?« fragte er hart.
    Sein Tonfall schien sie zu verletzen. Sie legte eine schlanke Hand auf ihren Bauch, um an ihren Zustand zu erinnern. »Ich dachte, wir müssten reden … und da du nicht zu mir kommen wolltest, schien dies meine einzige Möglichkeit zu sein.« Sie sah noch einmal Julia an. »Nun gehen Sie, ja? Damon und ich möchten gern alleine sein. Ich bin sicher, Sie finden einen anderen Mann, der heute Abend Ihre Bedürfnisse befriedigt.«
    Julia gefror das Blut in den Adern vor Wut und Demütigung. Aber ihr Gesicht blieb ausdruckslos. »Sicher«, antwortete sie mit beherrschter Stimme. »Ich wäre gern so weit weg von Ihnen beiden wie nur möglich.«
    »Warte«, sagte Damon und streckte die Hand nach ihrem Arm aus, aber sie riss ihn zurück.
    Ein befriedigtes Lächeln zog über Paulines Gesicht. Offensichtlich konnte sie nicht widerstehen, noch einen weiteren Schuss abzufeuern. »Mrs. Wentworth … vielleicht haben Sie das Gefühl, Lord Savage nahezustehen, aber es gibt vieles, was Sie nicht wissen. Ich nehme an, er vergaß Ihnen zu erzählen, dass er bereits verheiratet ist.«
    Julia blieb an der Haustür stehen. »ja, das weiß ich«, sagte sie ruhig.
    Pauline schien überrascht, aber dann verzog sich ihr Gesicht vor Abscheu. »Mein Gott, Sie haben die Moral einer läufigen Hündin. Sich einem Mann an den Hals zu werfen, der mit einer Frau verheiratet ist und eine andere geschwängert hat … Sie sind wirklich die

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