Das Geheimnis der Rose
genossen und das muss sich nicht ändern. Wenn unsere Spiele im Bett dich inzwischen langweilen, werde ich neue erfinden.
Ich werde dich auf eine Art und Weise befriedigen, die die meisten Frauen niemals wagen würden …«
»Es ist vorbei«, sagte er kalt.
Ihre dunklen Augen wurden groß. »Bitte – was genau ist vorbei?«
»Unsere Beziehung – zumindest die Art, wie sie war.«
»Und was ist mit dem Kind?«
»Wenn du innerhalb der nächsten neun Monate ein Kind zur Welt bringst, werde ich überlegen, welche Verantwortung ich habe. Wenn nicht, wird es keinen Zweifel geben, dass ich nicht der Vater bin … weil ich nicht mehr mit dir ins Bett gehen werde. Ich werde dich nicht anrühren, und so Gott will, werde ich dich nicht wiedersehen müssen.«
»Es gibt ein Kind«, sagte sie, und jedes Wort kam wie ein Peitschenschlag. »Du wirst deine Worte noch zurücknehmen, Damon. Du wirst bereuen, dass du mich auf diese Art bedroht hast.«
»Vielleicht.« Er nahm ihren Arm in einen schmerzhaften Griff und schob. sie die Treppe hinauf nach oben. »In der Zwischenzeit ziehst du dich an und verschwindest zum Teufel … aus meinem Haus.«
Kapitel 8
»Sagen Sie dem Butler, dass ich Mr. Scott zu sehen wünsche«, sagte Julia zu dem Lakai, als sie aus der Kutsche stieg. »Sagen Sie ihm, dass ich die späte Stunde bedaure, aber dass es sich um eine dringende Angelegenheit handelt.«
»Ja, Mrs. Wentworth.« Der Lakai ging schnell zur Haustür und machte den Butler rasch auf ihre Ankunft aufmerksam.
Julia folgte langsam, denn mit jedem Schritt, den sie auf Logan Scotts elegantes Haus in dem ruhigen Vorort am St. James Square zuging, sank ihr Mut. Das Haus war drei Erker breit und an der Front mit gerillten Rundsäulen versehen, die wohl dazu dienen sollten, neugierige Besucher wie sie einzuschüchtern. Sie war noch nie zuvor hier gewesen – Logan hatte den Schauspielern und Angestellten des Capital verboten, auch nur einen Fuß auf sein Anwesen zu setzen.
Soweit Julia wusste, empfing Logan nur selten Gäste zu Hause. Die wenigen, die das Privileg eines Besuches genossen hatten, ließen kein Wort über das Haus oder seinen Bewohner verlauten, sondern kamen seinem Wunsch nach Diskretion nach. Dieses kleine Anwesen war sein privates Domizil, und es schien von einem unsichtbaren Schleier der Geheimnisse umgeben. Aber sie wollte ihn sehen, und es schien ihr unmöglich, bis zum nächsten Morgen zu warten.
Logan war ihr einziger Mentor, wenn sie jemals einen solchen gehabt hatte, und das Problem, das sie jetzt zu bewältigen hatte, war zu groß, als dass sie damit allein hätte fertigwerden können. Sie konnte niemandem trauen, dass sie wirklich einen vernünftigen Rat bekäme. Sie überlegte, ob Logan sie sofort hinauswerfen würde, ob er überrascht von ihrem unerwarteten Auftauchen, wütend wäre – oder beides. Möglicherweise wäre er amüsiert über ihr Missgeschick und würde sich über sie lustig machen. Bei diesem Gedanken zuckte sie zusammen, zwang sich aber weiterzugehen.
Der große Lakai, der ihr vorausgegangen war, sprach mit dem Butler, der verschwand und kurz darauf zurückkam.
Die Ausbildung des Butlers zeigte sich in der vollkommenen Ausdruckslosigkeit seines Gesichts, auch wenn er dem Anblick einer zitternden jungen Frau in einem verkohlen Bühnenkostüm ausgesetzt war. »Mr. Scott wird Sie empfangen, Mrs. Wentworth«, murmelte er.
Nachdem sie den Lakaien fortgeschickt hatte, folgte Julia dem Butler ins Haus. Sie hoffte, dass sie Logan nicht geweckt hatte, kurz nachdem er sich zur Ruhe begeben hatte. Sicher nicht – sie konnte sich nicht vorstellen, dass er nach den Ereignissen der Nacht schlafen konnte. Ihre Gedanken waren abgelenkt, als sie durch das Haus ging, und sie konnte es kaum fassen, dass sie endlich einen Blick auf Logan Scotts private Welt erhaschte.
Die Inneneinrichtung war italienischer Art, mit kompliziert geschnitzten Möbeln, Fresken an den Decken und blassen Marmorbüsten. Es herrschte eine Atmosphäre der Üppigkeit, alles war poliert, samten und in gewisser Weise unaufdringlich. Die Polster und Vorhänge waren in feinen Abstufungen von Blau, Gold und Pflaumenfarben gehalten.
Sie erreichten ein privates Wohnzimmer, wo die Sitzmöbel mit Seiden- und Samtkissen überladen waren und Tischchen mit Einlegearbeiten standen, auf denen sich Romane und Bildbände stapelten. Logan Scott erhob sich von einer Chaiselongue, als Julia über die Schwelle trat.
»Mrs. Wentworth«,
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