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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Kostüms: ein bLassgrünes Kleid, das vom mit goldenen Bändern geschnürt wurde.
    Ihr entging nicht, wie er ihr engansitzendes Oberteil betrachtete, und sie runzelte tadelnd die Stirn. »Musst du mich so anstarren?«
    Widerwillig sah er ihr ins Gesicht. »Wie?«
    »Als hättest du dich gerade zum Essen gesetzt, und ich wäre die Vorspeise.« Als er lachte, verschränkte Julia schützend die Arme vor der Brust. »Man sollte annehmen, dass du nach der einen Nacht genug hättest!«
    »Das hat nur meinen Appetit angeregt.« Als Damon sie ansah und ihr Unbehagen bemerkte, ließ er von seiner spielerischen Art ab und lehnte sich mit trügerischer Lässigkeit zurück. »Ich weiß, dass ich dir in dieser Nacht weh getan habe«, sagte er leise. »Das ist beim ersten Mal immer so.«
    Heiße Röte stieg ihr ins Gesicht. Blitzartig erinnerte sie sich an ihre nackten Körper, die sich wanden, den Schmerz bei ihrer Vereinigung, die brennende Lust, von ihm besessen zu werden. Sie hatte mehr oder weniger gewußt, was sie erwartete, aber sie hatte sich nicht vorgestellt, wie eng solch Intimität sie verbinden würde. Es war unfaßbar, dass manche Menschen eine solche Erfahrung als nebensächlich betrachteten … eine Erfahrung, die sie auf hundert unbeschreibliche Weisen verändert zu haben schien. »Ist schon gut«, murmelte sie, konnte ihn aber nicht ansehen.
    »Es wird beim nächsten Mal besser sein.«
    Die Röte schien jetzt ihren ganzen Körper zu bedecken. Sie wusste, dass er beobachtete, wie sich die warme Farbe über die zarte Haut ihres Halses und ihrer Brüste ausbreitete. »Es wird kein nächstes Mal geben«, sagte sie atemlos.
    »Es wäre falsch.«
    »Falsch?« wiederholte er verdutzt.
    »Ja! Oder hast du Lady Ashton und ihr ungeborenes Kind bereits vergessen?«
    Sein Gesichtsausdruck wurde verschlossen. Selbst so spürte Julia den Ärger, der in ihm aufstieg. »Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass es dieses Kind gibt«, sagte er. »Ich versuche, die Wahrheit herauszufinden. Aber selbst wenn Pauline schwanger ist, kann ich sie nicht heiraten. Wenn ich es täte, würde ich sie irgendwann töten.«
    Zum ersten Mal spürte Julia Mitgefühl für ihn. Er war ein stolzer Mann. Er ließ sich nicht gern von irgendjemandem gängeln, schon gar nicht von einer Frau wie Lady Ashton. Sie widerstand dem Drang, ihn tröstend zu berühren, und blieb in die Ecke des Kutschensitzes gedrückt. »Es muss schwer sein, mit einer solchen Situation zurechtzukommen …«
    »Ich möchte heute Abend nicht über Pauline sprechen«, sagte er abrupt. Einen Moment später war der harte Gesichtsausdruck verschwunden, und ein selbstironisches Lächeln zuckte um seinen Mund. Er griff in seinen Mantel und zog einen kleinen Samtbeutel heraus. »Hier, ich habe etwas für dich.«
    Julia sah das Geschenk an, aber sie machte keine Anstalten, es an sich zu nehmen. »Nein danke«, sagte sie unbehaglich. »Ich möchte kein Geschenk …«
    »Es gehört dir von Rechts wegen. Du hättest es schon lange haben sollen.«
    Zögernd nahm sie den kleinen Beutel und zog die Kordel auf. Sie griff mit zwei Fingern hinein und zog einen harten kühlen Gegenstand heraus. Ihr stockte der Atem, als sie einen wunderbaren Ring erblickte: einen Diamant im Rosettenschliff, gefasst in einen schweren goldenen Ring. Der Stein wog mindestens vier Karat, die Farbe war beinahe Blau, und seine Facetten funkelten mit unirdischem Feuer.
    »Du hattest nie einen Ehering«, Sagte Damon.
    »Ich könnte nie …«
    »Probier ihn an.«
    Julia wollte sehen wie der Diamant an ihrem Finger wirkte, aber sie wagte es nicht. Der Ring – und alles, was er bedeutete – waren für sie verboten. Ihre Ehe würde nicht von Dauer sein. Ihre Schwüre waren bedeutungslos gewesen, das gehorsame Nachsprechen von zwei Kindern, die keine Ahnung hatten, was sie da sagten. Sie sah Damon hilflos an, denn sie war von dieser Geste gleichzeitig gerührt und entsetzt. »Nimm ihn zurück«, sagte sie leise flehend.
    Sein Mund zuckte ironisch, und er nahm den Ring. Bevor sie es verhindern konnte, hatte er ihr Handgelenk gepackt und steckte ihr den Diamanten an den Ringfinger der linken Hand. Er war nur ein klein wenig zu groß.
    Julia starrte das funkelnde Schmuckstück mit gebanntem Entzücken an.
    »Er gehörte meiner Mutter«, sagte Damon. »Sie hätte gewollt, dass du ihn bekommst.«
    »Versuchst du, mich zu bestechen?« fragte Julia und hob die Hand, um den riesigen Stein zu betrachten.
    »Ich versuche,

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