Das Geheimnis der Saurierinsel
Ronny, der sich gerade eine Pfeife anzündete.
»Na … sie meint … sie meint … wenn sie den Hund frei laufen lässt, wird er den Strand hier voll… ähm …«
»Versteh schon!«, brummte Pieter. »Sie kann gehen. Aber du bleibst hier!«
Mary schüttelte den Kopf.
Aber Max nickte. »Geht klar, Boss!«
Pieter grinste. »Na also. Die Jugend von heute ist doch nicht so blöd, wie die Alten immer denken. Du weißt, wo der Hase langläuft, stimmt’s? Kannst dich gleich mal nützlich machen und schon mal den Spaten nehmen.« Er drückte ihm eine Schaufel in die Hand.
Max gab Mary ein Zeichen.
»Nun geh schon«, sagte er leise.
Einen Moment blickte sie ihn zögernd an und ersah die Sorge in ihren Augen. Doch dann pfiff sie ihren Hund zu sich, lief ein paar Schritte, drehte sich noch einmal um und winkte – als wäre alles in bester Ordnung.
Max winkte ebenso fröhlich zurück. Er freute sich tatsächlich, dass Mary aus der Gefahrenzone verschwand. Gleichzeitig lief ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Er war nun ganz allein mit diesen Männern! Was würde jetzt passieren?
Inselspuk
Max schuftete schon eine Stunde in der prallen Sonne. Bereits nach den ersten Spatenstichen war der Boden hart geworden. Die Schaufel schlug immer wieder auf kleine und große Steine, als wollte sich die Erde gegen den Eindringling wehren und ihre Schätze nicht freigeben. Jedes Mal gab es ein klirrendes Geräusch, das ihn zusammenzucken ließ.
Die Männer arbeiteten ebenfalls. Nur Pieter ging von einem zum anderen und untersuchte die ausgegrabenen Brocken. Hin und wieder steckte der »Boss« ein sandiges Fossil in eine ausgebeulte Ledertasche, die er bei sich trug. Aber nach seiner Miene zu urteilen, war keines der Stücke wirklich wertvoll für ihn.
Max lief der Schweiß herunter. Er wurde überwacht und durfte sich nicht frei bewegen. Fast kam er sich vor wie der Sklave des Anführers. Was würde Pieter tun, wenn er die Schaufel einfach wegwarfund türmte? Aber Max wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen. Nicht bei dieser Überzahl. Er hatte keine Chance zu entkommen.
Max klemmte den Schaft der Schaufel zwischen die Knie und pustete in seine wunden Handflächen. Natürlich nützte ihm das nichts, aber wenigstens verschaffte er sich eine kleine Pause.
»Na, bist das Arbeiten wohl nicht gewöhnt, Bürschchen?«, fragte Pieter.
Max verkniff sich eine patzige Antwort.
»Wonach graben wir hier eigentlich?«, fragte er stattdessen zurück.
»Das geht dich nichts an!«
»Wie soll ich wissen, was ich finden soll, wenn ich nicht weiß, was ich suche?«
Pieter musterte ihn einen Moment unsicher.
»Das überlass mal mir«, brummte er schließlich. »Sortiere einfach alles, was irgendwie nach Versteinerung oder Abdruck aussieht, auf einen extra Haufen, ist das klar?«
»Vielleicht findest du ja das klappernde Gebiss vom Klabautermann!«, rief Ronny höhnisch zu ihm herüber.
Die Männer lachten. Doch als sie sich beruhigt hatten, hörte Max ganz deutlich ein Klappern.
Wieder gab es Gelächter.
»Über den Klabautermann sollte man keine Scherze machen«, meinte einer, der wie ein alter Seemann aussah, mit ernster Miene.
Ein helles Kichern antwortete ihm.
Alle blickten sich erstaunt um, auch Max. Ein bisschen klang die Stimme nach Mary. Aber zu sehen war niemand.
»Wo bleibt eigentlich deine Schwester?«, knurrte der Rothaarige.
Max zuckte mit den Schultern.
»Woher soll ich das wissen? Manchmal dauert das Gassigehen eben länger.«
»Nicht frech werden, Bürschchen, sonst …«
Ein Steinregen prasselte plötzlich wie aus dem Nichts direkt vor Pieters Füße.
»Verdammt!« Erschrocken sprang er ein Stück zur Seite.
»Ich sag ja: Der Klabautermann mag es nicht, wenn …«
Noch ehe der Mann seinen Satz beenden konnte,krachte auf einmal das Zelt zusammen. Vor Schreck ließ er die Schaufel fallen.
»Wenn das mal nicht der Inselspuk ist, der uns hier heimsucht«, murmelte er.
Auch die anderen Männer hatten aufgehört zu arbeiten und blickten sich ratlos um.
Max kam es vor, als würde er oben auf der Klippe ein Licht aufblitzen sehen.
»Papperlapapp«, stieß Pieter wütend hervor. »Es gibt keinen Spuk. Grabt weiter!«
Aus einem frisch gebuddelten Loch schoss plötzlich eine Sandfontäne in die Höhe. Wieder wurde Pieter nur knapp verfehlt.
»Komm raus! Zeig dich! Wer bist du?«, brüllte er. Sein Gesicht lief rot an vor Zorn. Einige der Männer wurden dagegen blass.
»Boss, lassen
Weitere Kostenlose Bücher