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Das Geheimnis der Saurierinsel

Das Geheimnis der Saurierinsel

Titel: Das Geheimnis der Saurierinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grit Poppe
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wie eine Entladung. Nach dem Blitz ist ja von dem Blitz auch nichts mehr zu sehen. Mir kommt es manchmal vor, als würde ich mit jedem Wurf weniger werden.«
    »Dann wäre es besser, wenn du nicht mehr wirfst«, sagte Max schlicht und betrachtete seine Freundin besorgt.
    Mary antwortete nicht.
    Eine Weile saßen sie still da. Der Wind strich um sie herum wie eine hungrige Katze.
    »Du musst zurückrudern, Maximilian«, sagte Mary auf einmal.
    Einen Moment glaubte Max, sich verhört zu haben.
    »Du musst aufs Festland und Hilfe holen. Geh in das Museum und zeige dem Direktor das hier.« Sie drückte ihm etwas in die Hand und schloss seine Finger darum, bevor er sehen konnte, was es war. »Erzähle ihm, dass du den Schädel eines Sauriers entdeckt hast und dass sie sich beeilen müssen, wenn sie das gesamte Skelett ausgraben und bergen wollen. Schon beim nächsten Sturm könnte es einen Erdrutsch geben und das Wesen aus der Urzeit zerstört werden.«
    »Wie soll ich ohne Boot zurückkommen?«, fragte Max.
    »Schau«, antwortete sie und zeigte auf das Ufer, das unter ihnen lag.
    Max glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Da schaukelte sein Boot friedlich im flachen Wasser. Auch wenn es genau genommen nicht sein Boot war.
    »Ich habe es repariert«, erklärte Mary stolz.
    Max nickte und schluckte. Er sah das Mädchen an, das ihm unter Wasser wie eine Nixe vorgekommen war. Ihre grünen Augen schillerten irgendwie traurig.
    »Kannst du nicht mitkommen?«, fragte er zaghaft.
    Mary schüttelte den Kopf. »Ich muss doch auf den Saurier aufpassen.«
    Max seufzte. Aber er sah ein, dass sie recht hatte. Gut möglich, dass die Fossilienjäger es sich anders überlegten und zurückkehrten. Schließlich hatten sie schon sehr nahe der richtigen Stelle gesucht.
    Er seufzte jetzt so tief, dass es fast wie ein Stöhnen klang, und öffnete seine Faust. Auf seiner Hand lag ein Zahn: Er war groß und spitz und sah beinahe gefährlich aus, so als könnte er immer noch zubeißen.
    »Gut«, sagte er leise. »Aber ich möchte dir auch etwas geben.« Er holte das kleine Fossil aus der Hosentasche, das der Fischer als versteinerten Wirbelknochen eines Fischsauriers identifiziert hatte, und gab es Mary.
    »Ohne diesen Fund wäre ich dir nie begegnet.« Eigentlich wollte er ihr noch mehr sagen, wollte sich endlich bedanken, dass sie ihm das Leben gerettet hatte. Aber irgendwie brachte er keinen Ton mehr heraus. Und auch Mary sagte nichts. Sie lächelte ihm zu, dann beugte sie sich rasch zu ihm und küsste ihn auf die Wange.
     
    Es dämmerte bereits, als Max zu paddeln begann. Tray bellte aufgeregt, als er sich von der Küste entfernte. Einen Moment dachte Max daran, das Boot zum Kentern zu bringen. Dann müsste Mary ihn wieder retten und ihre Geschichte konnte von vorn beginnen. Aber er wusste auch, dass das Abenteuer noch nicht beendet war. Er musste Hilfe holen. Hilfe für ein Tier, das längst ausgestorben war.
    Mary stand am Ufer und winkte ihm zu. Mit jedem Ruderschlag verblasste ihre Gestalt mehr. Alswürde sie sich in Luft auflösen, je weiter er sich von ihr entfernte. Nur der helle Schein des Bernsteins begleitete ihn auf seinem Weg.
    Die See lag ruhig da und Max kam gut voran. Bald sah die Insel wieder so aus wie ein Krokodil, das gleich ins Wasser tauchen würde.
    Die Küste des Festlands erreichte er beinahe schneller als ihm lieb war. Was für ein Ärger wartete wohl hier auf ihn? Doch er hatte Glück. Das Fischerboot lag an der gleichen Stelle wie am frühen Morgen und niemand war zu sehen.
    So leise wie möglich paddelte Max an den Kahn heran und warf ein Tau über die Reling. Dann kletterte er auf das größere Boot, um das Seil dort zu befestigen.
    Noch einmal sah er in die Richtung, aus der er gekommen war. Aber die Insel lag nun im Dunkel; nicht einmal ein kleiner Funke leuchtete herüber.

Ein Wiedersehen
    Max’ Vater umarmte ihn, als er plötzlich vor der Tür stand. Dann schimpfte er. Und dann umarmte er Max wieder.
    »Wo warst du bloß? Geht es dir gut? Wir haben uns ja solche Sorgen gemacht! Komm doch erst mal rein! Wie siehst du bloß aus? Du bist ja ganz dreckig! Was hast du da für einen Kratzer an der Stirn? Und wieso ist deine Hose zerrissen?«
    Sogar Sylvia drückte ihn an sich, als er das Wohnzimmer betrat. Ihre Wimperntusche war verschmiert und sie hatte rote Augen.
    »Wo hast du nur gesteckt, Max?«, schluchzte sie. »Ich wollte gerade die Polizei anrufen!«
    »Ich bin doch wieder da«, sagte Max und machte sich

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