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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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ganz gewöhnlicher Mensch.
    „Stellaster Spinks hatte keinerlei Veranlassung, sich bei Ihnen Rat zu holen, Admirander. Erstens: Es ist allgemein bekannt, daß Sie ehemaligen Korenthern gegenüber sehr reserviert sind.“
    Elmer sieht, wie Quattro krampfhaft nickt.
    „Diese Zurückhaltung ist verständlich, denn Sie wußten ja die ganze Zeit, was es mit den Ergophagen auf sich hat. Andererseits, wie lange noch sollen sich die Söhne der Taten ihrer Väter schämen? Zweitens; Stellaster Spinks hat ja eben erst erfahren, daß sein Vater eine Schlüsselrolle innehatte! Und gerade deshalb, weil der Magister Spinks an der Erschaffung der Ergophagen beteiligt war, wurden dem Stellaster Spinks alle ihn interessierenden Informationen vorenthalten. Warum konnte man ihn nicht einweihen? Ihm ging es doch nur um seine Identität. Warum dieses übertriebene Mißtrauen? Ja, Mißtrauen, Vorsicht kann man das nicht mehr nennen. Und Sie erwarten Vertrauen von jemandem, dem Sie selbst keins entgegenbringen! Sicher hätte Stellaster Spinks Ihnen den Zettel gezeigt, wenn er nur ein klein wenig Vertrauen gespürt hätte…“
    „Sie meinen also, ich wäre schuld?“ fragt Reganta erstaunlich ruhig.
    „Ja.“ Elmer zögert nicht mit der Antwort.
    Unheilvolles Schweigen lastet auf den sechs Menschen. Dorean starrt Elmer mit offenem Mund und einem Gesichtsausdruck an, als habe der sich soeben vor seinen Augen aus dem Fenster gestürzt. Quattro schüttelt nur heftig den Kopf, schweigt aber immer noch. Mit aller Kraft krallt Miranda ihre Finger in Elmers Arm. Elmer jedoch spürt es vor Erregung kaum.
    Nur Spinks begreift überhaupt nichts, er drückt den kleinen Zettel an seine Brust und murmelt: „Verzeih mir, Vater…“
    Der Admirander hat den Kopf gesenkt, trotzdem erkennt Elmer, wie seine Stirnadern anschwellen. Seine Hände ballen sich zu Fäusten, so daß die Gelenke hörbar knacken.
    Immer noch steht Elmer stocksteif vor dem Schreibtisch. Jetzt erscheint es ihm unglaublich, daß er es war, der da soeben den Admirander schuldig gesprochen hat. Die plötzliche Erkenntnis hat ihn so überrascht, geradezu überwältigt, daß er einfach reden mußte.
    Aber es ist tatsächlich so. Woher sollte Spinks wissen, daß die letzte Botschaft seines Vaters eine Nachricht beinhaltet? Ihm kann niemand einen Vorwurf machen. Er hat gesucht und geforscht, ist jeder Spur nachgegangen, die zurück in die Vergangenheit führte, um zu erfahren: Wer war Gerald Spinks?
    Hätte er auch nur im entferntesten geahnt, daß Magister Gerald Spinks etwas mit den Ergophagen zu schaffen hatte, sicher wäre ihm der merkwürdige Wortlaut dieser Nachricht verdächtig erschienen.
    Aber der mächtige Reg Reganta tat alles, um Terry Spinks von der Wahrheit fernzuhalten. Aus Gründen der Sicherheit. So ist das nun mal. Was mag jetzt in Reganta vorgehen? fragt sich Elmer.
    „Bitte gehen Sie jetzt“, sagt der Admirander in die spannungsgeladene Stille hinein. Seine Stimme klingt brüchig. „Es ist alles gesagt. Bitte, lassen Sie mich jetzt allein. Ich möchte wenigstens einmal eine einzige Minute Zeit zum Nachdenken haben…“
    Die letzten Worte klingen sehr bitter. Die fünf gehen schuldbewußt hinaus. Elmer zögert an der Tür. Sein Herz krampft sich zusammen, als er Reganta hilflos den Aktenordner zur Seite schieben sieht. Am liebsten würde er sich entschuldigen, alles zurücknehmen. Aber das ist unmöglich. Der Admirander beging einen Fehler: Er hatte zuwenig Vertrauen, glaubte, seine Mitarbeiter bevormunden zu müssen, indem er entschied, was sie wissen dürfen und was nicht. Bestimmt war es eine sehr schwere Entscheidung. Das entschuldigt aber nicht, daß er falsch entschied. In solch einer Funktion darf man keine Fehler begehen. Das ist der Preis.
    Als Elmer die Tür leise hinter sich zuzieht, faßt Miranda seinen Arm.
    „Laß mich.“ Er schiebt sie kraftlos zur Seite und geht. Er fragt sich: War auch sie im Unrecht, durfte sie so handeln? Elmer kann die Frage nicht beantworten. Er weiß überhaupt nicht mehr, was falsch oder richtig ist.
    Als er ihre trippelnden, zögernden Schritte hört, rennt er einfach los. Ihm wird bewußt, daß es eine Flucht ist. Er flieht vor sich selbst.

 
     
     
    Quattro läßt den Lander wie einen Stein in die Tiefe fallen. Reganta wollte, daß er die Truhe mit den Heliolithen am Stadtrand von Tirax in einen pneumatisch betriebenen Ballon umlädt. Aber Quattro hat seine eigenen Pläne. Die großflächigen Tragflügel des

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