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Das Geheimnis der toten Vögel

Das Geheimnis der toten Vögel

Titel: Das Geheimnis der toten Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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passierte. Oder herumgrübeln, und wenn ich fragte, was denn sei, dann meinte sie, nichts, aber ich wusste sehr wohl, dass irgendwas war. Sie ließ mich nicht mehr in ihre Gedanken, und da bin ich natürlich nervös geworden. Habe mich gefragt, ob es einen anderen gab. Sie arbeitete viel. Zusätzliche Schichten. Überstunden. Nach irgendwelchen Partys hat sie bei Freundinnen übernachtet. Ich wollte sie nicht kontrollieren. Ganz zu Anfang hat sie mal gesagt, dass Freiheit und Vertrauen das Wichtigste in einer Beziehung seien. Ihr Exfreund habe ihr hinterherspioniert. Deshalb habe sie mit ihm Schluss gemacht, sagte sie. In dem Punkt war ihre Logik ein wenig seltsam. Sie sagte, solange man sie in Ruhe lasse, würde sie auch die Verantwortung dafür tragen, treu zu sein, aber wenn jemand sich unterstehen würde, sie zu kontrollieren, dann hätte der die Verantwortung übernommen, und dann wäre ihr Erfindungsreichtum, was Gelegenheiten zur Untreue beträfe, geradezu uneingeschränkt. Genau das hat sie gesagt. Vielleicht war es ja auch ein Witz. Oder es war das erste Anzeichen dafür, dass sie die Nase voll hatte von mir.«
     
    »Was geschah denn dann? Haben Sie angefangen, sie zu kontrollieren?«
     
    »Verdammt, ja, das habe ich wohl getan. Ich war so verdammt eifersüchtig. Ich habe ihre Mails gecheckt. Die meisten waren von irgendeinem freien Journalisten, der Florian Westberg heißt, ein verdammt dröger Typ. Ich habe ein paar Artikel von ihm gelesen. Er schreibt über Medizin, davon verstehe ich nicht mal die Hälfte. Ein Besserwisser, der mit schlauen Worten um sich wirft, Sie wissen schon. Wissen Sie, wie er sich im Internet nennt? Mr. Logik. Unglaublich lächerlich. Mr. Logik! Dann habe ich mir ihren Kalender im Computer angeschaut. Sie hatte einen Massagetermin mit ihm vereinbart, und da war natürlich die Hölle los. Es gibt Grenzen, und ich glaube, dass sie trotz allem respektiert hat, dass ich wütend wurde. Dann war es eine Weile lang ruhig, bis ich merkte, dass unerklärliche ›F‹s in ihrem anderen Kalender aufzutauchen begannen, in dem, den sie in der Tasche hatte. Aber ich habe nichts gesagt. Und jetzt ist sie tot. Scheiße! Wie ist das passiert? Erdrosselt, sagen Sie?«
     
    »Wir wissen es noch nicht. Die Tür stand offen, sie war nicht aufgebrochen. Wir nehmen an, dass sie jemanden reingelassen haben muss, der sie dann erwürgt hat.«
     
    »Ist sie vergewaltigt worden?« Seine Stimme versagte.
     
    »Es ist zu früh, um etwas darüber zu sagen. Es kann ein paar Tage dauern, bis wir das wissen. Was ist denn passiert, nachdem Sie angefangen haben, ihren Kalender zu kontrollieren? Hat sie es rausgekriegt?«
     
    »Ich fing an nachzuprüfen, ob sie bei der Arbeit war, wenn sie sagte, sie würde dort sein. Das war vor ein paar Monaten. Sie hatte gesagt, dass sie übers Wochenende eine zusätzliche Schicht übernehmen würde. Zwischen zwei meiner nächtlichen Inspektionsrunden kam ich in ihre Abteilung. Es schien, als hätte sie die Wahrheit gesagt, denn ihre Tasche stand im Schwesternzimmer. Aber ich war verrückt vor Eifersucht, wissen Sie …«
     
    »Ja, ich glaube, ich verstehe, wie es Ihnen ergangen ist.«
     
    »Also habe ich ihr Handy aus der Tasche geholt und nachgeschaut, wen sie angerufen hatte, und in genau diesem Augenblick kam sie rein. Verstehen Sie? Sie hat gesehen, was ich da machte, und war außer sich vor Wut. Dann hat sie fast eine Woche nicht mit mir geredet. Hat die Passwörter im Computer geändert und hat Handy und Kalender nicht mehr aus den Augen gelassen. Sie wurde immer seltsamer und erzählte nicht mehr, wohin sie ging, wenn sie abends das Haus verließ. Verdammt noch mal, ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte, und da habe ich ihr am Ende damit gedroht, dass ich ausziehen würde. Mach das ruhig, sagte sie, ungefähr so interessiert, als hätte ich gesagt, ich wolle zu einem anderen Fernsehsender umschalten. Mach das ruhig.«
     
    »Und dann sind Sie ausgezogen?«
     
    »Ja, was hätte ich denn anderes tun sollen? Ich hätte drum betteln können, dass alles wieder gut ist, aber das habe ich nicht fertiggebracht. Und nun ist es zu spät.« Lennie Hellström stand auf und ging wieder zum Kühlschrank. Öffnete die Tür und holte das letzte Bier heraus. »Wie konnte es nur so weit kommen? Ich könnte jetzt einen ordentlichen Whiskey gebrauchen anstelle dieser Bierplörre.«
     
    Hartman stimmte zu. Es gab Momente im Leben, da brauchte man eine Betäubung, um

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