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Das Geheimnis der toten Vögel

Das Geheimnis der toten Vögel

Titel: Das Geheimnis der toten Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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auf?«
     
    »Natürlich sind sie sehr besorgt. Werden Sie ihnen erzählen, dass Sebastian verlegt werden muss, damit er Intensivpflege erhalten kann?«
     
    »Ich habe ihnen nur gesagt, dass es ihm schlechter geht, nicht, wie schlimm es ist. Das werde ich ihnen jetzt sagen. Ich wollte nicht, dass sie im Autoverkehr ihr Leben riskieren, um hierherzukommen. Es ist besser, ihnen gegenüber zu sitzen und ihre Fragen in Ruhe beantworten zu können.«
     
    »Ich habe nur gefragt, damit ich weiß, was ich sagen kann, wenn sie mich fragen.« Schwester Eva verschwand wieder. Jonatan holte tief Luft und verspürte einen Druck auf dem Brustkorb, er konnte keinen ganzen Atemzug nehmen. Wahrscheinlich Seitenstiche oder ein beginnender Infarkt. In seiner Lage war es fast egal – der Tod als Befreiung von allem Elend stellte für ihn keinen Schrecken mehr dar.
     
    Er nahm den Hörer, um die Durchwahl von Åsa Gahnström zu wählen, doch stattdessen hatte er plötzlich seinen Kollegen Morgan Persson in der Leitung, der in Klintehamn die Eltern der Kinder beruhigte, die sich noch im Fußballcamp befanden.
     
    »Hier ist die Hölle los. Ich kann die Stellung hier draußen nicht halten. Die Eltern verlangen, ihre Kinder holen zu dürfen. An der Absperrung stehen jede Menge Leute, die ihnen helfen wollen, ihre Kinder zu befreien. Sie begreifen einfach nicht, was sie riskieren, wenn die Infektion sich verbreitet und es keine Medikamente gibt. Wenn wir es nicht schaffen, die Infektion zu begrenzen, dann müssen wir mit Hilfe des Militärs die ganze verdammte Insel absperren, und dann werden die Leute wie die Fliegen in ihren Häusern sterben, weil es keine Krankenhausplätze gibt. Vielleicht ist es an der Zeit, mit der Sache an die Medien zu gehen, vielleicht muss man jetzt mal Klartext reden. Åsa Gahnström ist auf dem Weg hierher. Die wütende Masse hier draußen hat versprochen, abzuwarten, was sie zu sagen hat. Wenn es nichts gibt, was man den Kindern geben kann, wird die Hölle los sein. Was machen wir dann? Das ist doch einfach nicht wahr! Das ist der reinste Albtraum!«
     
    »Ich weiß nicht, was wir machen sollen, Morgan, ich weiß es wirklich nicht.«
     
    »Du, da ist noch etwas, ich weiß, dass ich dich eigentlich nicht damit belasten sollte, aber ich finde, du solltest es trotzdem wissen. Meine Frau war gestern mit ein paar Leuten in der Kneipe und hat den Abschied eines Kollegen gefeiert. Sie hat Nina gesehen. Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, damit du es nicht falsch verstehst, aber Nina, also deine Frau …«
     
    »Was war mit Nina?« Durch den Schmerz in der Brust musste Jonatan sich zusammenkrümmen. Er nahm ihm fast den Atem, ein reißender Schmerz, der sich bis in den Rücken ausbreitete. Das fehlte gerade noch …
     
    »Nina war hackezu und wurde rausgeschmissen, weil sie laut wurde und, na ja, unverschämt. Sie hat mit anderen Gästen Streit angefangen. Es tut mir so leid, Jonatan. Aber ich fand, du solltest das erfahren.«
     
    »Danke, Morgan. Da hast du natürlich recht. Nina hat es in der letzten Zeit nicht leicht gehabt. Ist Åsa Gahnström jetzt bei dir? Ich müsste mal mit ihr reden.«
     
    »Nein, sie ist noch nicht hier. Sie müsste aber bald kommen, sonst gibt es einen Aufruhr. Ich kann die Verantwortung nicht mehr länger übernehmen. Ich vertraue darauf, dass du an die Sozialverwaltung weiterleitest, was ich gesagt habe: ich kann die Verantwortung nicht mehr länger übernehmen, und du hast es gehört.«
     
    Jonatan wählte die Nummer zu Hause, ließ es acht Mal klingeln und rief dann seine Mutter an. Sie versprach, sich darum zu kümmern, wo Malte war. Ihre Stimme klang so klein und ängstlich, dass es ihm wehtat.
     
    »Es ist so schlimm, dich darum bitten zu müssen, Mama, aber ich sehe keine andere Möglichkeit, Ich weiß, wie Nina sich dir gegenüber benimmt. Wenn das hier alles vorbei ist, dann werde ich etwas in meinem Leben verändern. So kann es nicht weitergehen.«
     
    Sie beruhigte ihn mit der Versicherung, dass sie ihr Bestes tun würde.
     
    »Ich werde Malte finden und ihn mit zu mir nehmen. Kümmere du dich um deine Arbeit, Jonatan. Ich mach das hier schon.«
     
     
    Die Eltern von Sebastian saßen in Schutzausrüstung in der Schleuse auf der anderen Seite der Glasscheibe. Sie hielten einander an den Händen. Jung und hilflos. Aber sie hatten einander, das war deutlich zu sehen. Er ging zu ihnen hinein und erläuterte ihnen die Lage so schonend wie

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