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Das Geheimnis der Totenkiste

Das Geheimnis der Totenkiste

Titel: Das Geheimnis der Totenkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERROL LECALE
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Geräten und Mitteln, die ihm zur Verfügung standen.
    Aber sie war erfolgreich. Der Priester, der bereits mit Gottes Segen mit seinem Leben abgeschlossen hatte, sah das Licht des Tages nicht mehr. Doch Eli lebte – mit dem reinen Blut des Verstorbenen, während sein verseuchtes Vampirblut in den Adern des Toten stockte und nie wieder Schaden anzurichten vermochte.
    Drei Tage später kehrte er auf seine Burg zurück und wunderte sich über die ehrfurchtsvolle Scheu, die seine Diener ihm entgegenbrachten. Er verstand sie erst, als er in den Spiegel blickte.
    In seinem dunklen Haar zeichnete sich deutlich ein weißes Kreuz ab.
    Er erwähnte nichts von seinen Erlebnissen, aber er hatte das Gefühl, daß zumindest der Majordomus ahnte, was geschehen war.
    Nun suchte er das Mädchen, das der Erzherzog von Szlig und er, zum Glück erfolglos, überfallen hatten. Aber sie war nicht ungeschoren davongekommen. Der Schock hatte sie taubstumm gemacht.
    Es war nicht schwierig gewesen, die Eltern zu überreden, sie mitnehmen zu dürfen, um sie behandeln zu lassen. Denn welchen Nutzen hat ein armer Bauer schon von einem taubstummen Kind? Da war die beträchtliche Summe, die der reiche Burgherr ihnen bot, schon vorzuziehen.
    Eli reiste mit der Kleinen um die ganze Welt und besuchte alle berühmten Fachärzte. Doch keiner vermochte ihr zu helfen. Keiner machte ihm auch nur die geringste Hoffnung.
    »Mein Herr«, hatte Dr. Silberbaum in Wien mit gütiger Stimme gesagt. »Ich fürchte, Sie hoffen vergebens. Das Gehirn des Mädchens ist angegriffen. Ich glaube, niemand vermag sie zu heilen. Aber sie ist gesund und glücklich. Es gibt bestimmt viele, die gern mit ihr tauschen würden.«
    Es stimmte. Das Mädchen Mara war kerngesund, und nach ihrem vergnügten Gesichtsausdruck zu schließen, wenn sie mit ihren Puppen spielte, offensichtlich auch glücklich.
    Nun war sie eine erwachsene Frau, noch genauso kerngesund, noch genauso glücklich – und leider noch genauso taubstumm.
    Zum Glück war ihr jedoch auch keine Erinnerung an den doppelten Überfall geblieben, ja sie erinnerte sich an nichts vor dem Zeitpunkt, da Eli sich ihrer annahm. Mit der Zeit gelang es ihnen, sich miteinander zu verständigen, zum Teil durch Zeichensprache, hauptsächlich jedoch durch das Erraten der Gedanken des anderen. Eine Fähigkeit, die sich allmählich zur Telepathie entwickelte und ihre Verbindung immer enger machte.
    Eli hatte damals jedenfalls den Kreaturen der Schattenwelt den Krieg erklärt. Nicht nur den Vampiren, sondern jeder negativen okkulten Manifestation, von der er erfuhr. Sein Vermögen erlaubte es ihm, seine ganze Zeit dafür und für Forschungen zu opfern und sich die notwendige esoterische Ausrüstung zu beschaffen und Hilfskräfte zu bezahlen.
    Und so war er zum Spezialisten geworden.
    5.
    »Es ist ein herrlicher Tag heute, Hugo«, bemerkte Eli Podgram, als er aus der Haustür trat und auf die wartende Droschke zuschritt. »Eine kleine Fahrt auf dem Fluß wäre sicher eine nette Abwechslung. Wir haben doch die Jacht immer noch unter Charter, oder?«
    »Selbstverständlich, M’sieu. «
    Der riesige Franzose gab dem Kutscher die nötigen Anweisungen, und die Droschke holperte über Londons Kopfsteinpflaster zur Themse und zum Anlegeplatz von Professor Podgrams Privatjacht. Eli fragte sich, ob seine Extravaganz, ständig ein Schiff bereitliegen zu haben, das er kaum je benutzte, gerechtfertigt war. Er beruhigte sein Gewissen mit der Versicherung, daß die Kosten sich bei seinem Einkommen kaum bemerkbar machten, eine Aufgabe der Jacht dagegen dem Besitzer, einen alten Mann namens Phelps, den Lebensunterhalt rauben würde. Eli hatte dem Alten einmal bei der Vertreibung eines zweitrangigen Geistes geholfen, der in Phelps’ Haus am Fluß gespukt hatte. Dabei war es auch zu der Charterabmachung gekommen.
    Kurz vor dem Hafen stiegen sie aus der Droschke und spazierten durch eine enge Gasse zum Fluß. Elis empfindsame Nase wehrte sich durch heftiges Niesen gegen den fauligen Gestank, der ihnen entgegenschlug. Es war kaum zu glauben, wenn man diesen nun mit Abwässern verschmutzten Fluß betrachtete, daß man hier noch vor ein paar Jahre Lachse fischen konnte.
    Die Jacht lag vor Sauberkeit blitzend am Anlegeplatz. Schwacher Dampf stieg aus den Sicherheitsventilen, denn Eli hatte im Vertrag vereinbart, daß das Schiff jederzeit aufbruchbereit zu sein habe.
    Phelps saß in einem Liegestuhl an Deck, eine kurze Pfeife zwischen den Zähnen und eine

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