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Das Geheimnis der Totenkiste

Das Geheimnis der Totenkiste

Titel: Das Geheimnis der Totenkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERROL LECALE
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Alters mit lebhaften Augen.
    »Sir Giles Montagu bat mich, Sie aufzusuchen«, erklärte er.
    »Haben Sie die Zwangsjacke gleich mitgebracht, oder kommt das erst später?« erkundigte sich Eli trocken.
    »Aber Sir, wo denken Sie hin! Sir Giles ist nur ein wenig, nun, sagen wir, neugierig – als Beamter dürfte ich natürlich eine so respektlose Bemerkung über einen Vorgesetzten nicht wagen. Aber ich hoffe, Sie…« Er zuckte mit den Schultern und lächelte gewinnend. »Sir Giles möchte gern mehr wissen über das – das Blut.«
    »Das Blut?«
    »Die beiden Macneil-Frauen, Sir. Die Obduktion ergab, wie Sie andeuteten, daß beide Leichen so gut wie keinen Tropfen Blut mehr enthielten. Es fand sich auch - worauf Sie ebenfalls hinwiesen – kaum Blut auf den Kleidern und am Boden. Würden Sie Sir Giles das vielleicht näher erläutern?«
    »Ich erklärte ihm bereits unmißverständlich, daß ein Vampir in London sein Unwesen treibt. Ich vermag ihm nun sogar seinen Namen zu nennen. Es ist Vojislav III, Erzherzog von Szlig aus Transsylvanien. Er ist seit mehr als dreihundert Jahren tot, oder vielmehr untot.«
    Eli war nicht sicher, ob der Ausdruck auf dem Gesicht des anderen Ungläubigkeit war. Seine eigenen Züge verhärteten sich jedenfalls, als er hinzufügte: »Außerdem hat Vojislav bereits einen Londoner angesteckt, nämlich Ebenezer Cudlipp, ein Sargmacher in der Dockgegend. Die Polizei hat seine Adresse. Als sie ihn in seiner Werkstatt vernehmen wollten, war er verschwunden.«
    »Ich möchte mir das gern notieren, Sir, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Sie kennen seine Adresse nicht?«
    »Nein, aber die Polizei, wie gesagt. Ich bezweifle jedoch, daß dies ein Fall ist, mit dem sie fertig werden kann. Ich nehme an, Sie gehören zu einem Zweig der Ordnungsbehörde?«
    »Nicht direkt, Sir.« Youngs Gesicht war ernst. »Ich will offen mit Ihnen sein, Sir. Ihr Gespräch mit Sir Giles, nun, Sie werden verstehen, wir haben des öfteren mit, sagen wir, verzeihen Sie, Sir, Exzentrikern zu tun. Doch…«
    »Das Blut«, unterbrach Eli den verlegen Stammelnden. »Das Blut gab Ihnen also zu denken, habe ich recht?«
    Young nickte. »Allerdings. Das Blut gab uns sehr ernsthaft zu denken. Wir in unserem Amt sind zwar konservativ, Sir, aber nicht, entschuldigen Sie das Wort, vernagelt. Es ist uns nicht unbekannt, daß es beispielsweise Wissenschaftler von sehr gutem Ruf gibt, die behaupten, Nachrichten völlig drahtlos durch Wellen übermitteln zu können, es sollen sogar erfolgreiche Experimente durchgeführt worden sein. Von da ist es nicht so weit…«
    Wieder zuckte er verlegen die Schultern.
    »Sie haben einen sehr guten Namen auf Ihrem Gebiet. Ich habe mich dessen versichert. Niemand hält Sie für einen Scharlatan oder Phantasten.« Er schluckte heftig, dann fragte er plötzlich: »Was können wir tun, Sir? Was können wir nur tun?«
    »Im Augenblick«, erwiderte Eli mit einem schwachen Lächeln, »glaube ich, tue ich bereits alles, was getan werden kann. Ich empfehle Ihnen jedoch folgende Schutzmittel gegen Vampire – sie wirken übrigens auch gegen andere Kreaturen der Schattenwelt – Knoblauch, Arnika und Asafötida, einzeln, aber besser noch alle zusammen. Es gibt auch Schutzamulette von größerer Wirkungskraft, doch sie herzustellen, die richtigen Riten dabei zu beachten, ist eine äußerst zeitraubende Angelegenheit, und ich fürchte, wir haben die Zeit dafür nicht. Im Augenblick suchen wir zwei Vampire. Wer weiß, wie viele es nächste Woche sein werden!«
    Major Young, dachte Eli, sah wie erstarrt aus, als er ihn verließ. Nun, er konnte es gut verstehen. Das erste Zusammentreffen mit der Schattenwelt, selbst wenn nur aus zweiter Hand, war immer das traumatischste.
    Er konnte seinen Gedanken nicht lange nachhängen, denn schon meldete Hugo ihm Kapitän Macneil.
    Der Seebär stürzte aufgeregt ins Zimmer.
    »Ich habe ihn gefunden!« rief er. »Ich habe ihn gefunden!«
    Eli blickte auf seine Uhr. Es war erst Mittag, also blieb ihnen genügend Zeit, sich des Ungeheuers zu versichern und es zu vernichten.
    15.
    Es sollte sich herausstellen, daß es doch nicht so einfach war, wie Macneil annahm.
    »Einer der Männer fand einen Pfandleiher, bei dem man eine Goldmünze hatte schätzen lassen. Es war ein ruthenischer Doppeladler, ein wertvolles Museumsstück, mehrere hundert Jahre alt. Er machte ein Angebot dafür, aber der Besitzer kam nicht mehr damit zurück.«
    Elis Zuversicht schwand. »Kannte er den Mann?«
    »O

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