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Das Geheimnis der Totenkiste

Das Geheimnis der Totenkiste

Titel: Das Geheimnis der Totenkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERROL LECALE
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gelegt hätte, um am Morgen frisch an die Arbeit gehen zu können.
    Das Dunkel… Weshalb sollte er im Dunkeln bleiben?
    Das schmale Gesicht verriet seine Verwirrung.
    Fürchte das Licht… Bleib im Dunkeln…
    Und die andere Botschaft, die sich immer mehr in den Vordergrund drängte, die mit Blut zu tun hatte, mit der stärkenden Süße des Blutes, mit der sanften Weichheit einer Kehle unter seinen Lippen.
    Was bedeutete es nur? Woher kam dieser unbeschreibliche Drang?
    Er glaubte verrückt zu werden. Er erinnerte sich nicht an die hochgewachsene Gestalt, die sich vor seiner Werkstatt über ihn gebeugt hatte. Er erinnerte sich nicht, was danach geschehen war.
    Und er wußte nichts von dem Keim, der sein Blut verseuchte, der ihm sein Verderben gebracht hatte.
    Die ganze Nacht war er durch die Straßen gewandert. Nun zog langsam ein Grau über den Himmel; das Grau, der Vorbote des neuen Tags, des Lichts, das er – wie sein Instinkt ihm sagte – meiden mußte.
    Bestürzt über seine eigenen Gedanken kehrte er in seine Werkstatt zurück und starrte verwirrt auf das Durcheinander dort. Der halbfertige Sarg, an dem er am Abend noch gearbeitet hatte, lag umgekippt auf der Werkbank, und das kostbare Holz war über den Boden verstreut. Was war passiert? Aber spielte es denn eine Rolle? Wichtig war nur, schnell zu seinem Schlafzimmer zu kommen und die Vorhänge zuzuziehen, damit das Licht nicht eindringen konnte. Er schob sein Bett vom Fenster weg, weil er wußte, daß die Gardinen ein bißchen Helligkeit hindurchließen.
    Die Dunkelheit. Er brauchte die Dunkelheit.
    Seine Hand griff nach dem Buch auf dem Nachttisch. Gegen seinen Willen zuckte sie zurück. Zum erstenmal, solange Ebenezer Cudlipp sich zurückerinnern konnte, schlief er ein, ohne vorher in der Bibel gelesen zu haben.
    »Was Cudlipp betrifft«, erklärte Eli Hartwell, »sehe ich keine großen Probleme. Als primärer Vampir, das heißt, als ein noch ungestorbener, der neuangesteckt ist, kennt er seine Rolle noch nicht. Sicher, er wird ein ununterdrückbares Verlangen nach Blut verspüren, aber es wird noch lange dauern, bis seine esoterische Lehrzeit beendet ist.« »Richtig«, pflichtete Hartwell ihm bei. »Diese Anomalie ist mir bei meinen Studien ebenfalls aufgefallen. Neuvampire sind natürlich die, die man am ehesten erwischt. Wesen wie Vojislav – täuschte ich mich, oder horchten Sie tatsächlich interessiert auf, als ich seinen Namen erwähnte? – sind die wirklich gefährlichen, da sie Zeit hatten, manches zu lernen. Cudlipp müßte demnach leicht zu fassen sein.«
    »Nun, so leicht auch wieder nicht«, widersprach Eli. »Als Primärvampir lebt er noch. Er ist deshalb nicht an einen Sarg gebunden und hat einen viel weiteren potentiellen Aktionskreis. Auch mag das Tageslicht keine tödliche Wirkung auf ihn haben wie auf einen Sekundär- oder Tertiärvampir. Es bereitet ihm vielleicht zunächst nur erträgliches Unbehagen.
    Aber er ist ein Vampir und muß deshalb vernichtet werden.«
    Elis Stimme klang tonlos. Der Sargmacher trug keine Schuld daran, daß Vojislav ihn gebissen hatte. Und doch würde er das gleiche bittere Ende nehmen müssen wie der Schuldige; möglichst noch, ehe er sich selbst schuldig machte und andere anstecken konnte.
    »Was werden Sie als nächstes unternehmen?« erkundigte sich Dr. Hartwell. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Sie haben mir bereits sehr geholfen. Wenn irgend möglich, versuchen Sie doch, noch mehr Information über Vojislav zu finden. Alles mag wichtig sein, absolut alles über ihn. Er hat ungeheure Kräfte, und nur dadurch, daß ich alles über ihn weiß, gelingt es mir hoffentlich, ihn unschädlich zu machen.«
    Hartwell versprach es und kehrte zu seinen Büchern zurück. Zweifellos würde er seine neuerworbenen Erfahrungen bald als Grundstock für ein neues Werk verwerten können. Das heißt, wenn er diesen Fall überlebte – wenn überhaupt einer von ihnen überlebte.
    Eli erkannte, daß sie Vojislav dem Schwarzen nur einen einzigen Vorteil voraus hatten. Der Vampir war in den Tagesstunden hilflos. Er mußte sich in seinen Sarg, in die Erde seines fernen transsylvanischen Grabes, zurückziehen.
    Wie merkwürdig war doch der Zufall, der ihre Pfade nach so langer Zeit wieder hatte kreuzen lassen.
    Oder war Vojislav mit voller Absicht hierhergekommen, um sich an Eli zu rächen?
    Welche Grauen warteten noch auf ihn, bis alles vorbei war?
    »Major Young, M’sieu « , meldete Hugo einen untersetzten Mann mittleren

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