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Das Geheimnis der Totenkiste

Das Geheimnis der Totenkiste

Titel: Das Geheimnis der Totenkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERROL LECALE
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erstickte fast in der penetranten Ausdünstung.
    Vojislav hatte den Kampf nun auf die physische Ebene getragen. Und er war körperlich bedeutend größer und kräftiger als Eli. Eli wiederum befand sich in seinen eigenen vier Wänden, zwischen seinen Sachen. Er sprang zu seinem Schreibtisch, hinter dem ein schweres Opferschwert aus Dahome an der Wand hing.
    Er riß es aus den Befestigungsklammern und fuhr damit zu Vojislav herum.
    Aber der Vampir war verschwunden. Professor Hartwell lag bewußtlos auf dem Boden. Ein Fausthieb hatte ihn niedergestreckt, als er versuchte, Vojislav den Schwarzen aufzuhalten…
    Und das Bellen der Höllenhunde verlor sich auf der Treppe, als die Bestien jenem folgten, der sie herbeigerufen hatte.
    Hartwell blinzelte, als Eli ihm aufhalf.
    »Er – er hat mich überrumpelt«, entschuldigte er sich und riß die Augen weit auf. »Er ist weg – und die Meute? Sie kennen doch den Reim, Podgram?
    Wer sie ruft, die Höllenhunde,
    Muß sie füttern, viele Pfunde.
    Tut er’s nicht, zerreißen sie ihn schnell -
    Glieder, Körper, Herz und Seel.
     
    Podgram, er hat die Beschwörung nicht zu Ende gesprochen – und er hat sie nicht gefüttert!«
    Ein Lächeln reinster Schadenfreude breitete sich über seine Züge. »Er hat sich selbst in Teufels Küche gebracht, Podgram, und da gibt es auch keine Rettung mehr für ihn.«
    Zufrieden folgte er Eli die Treppe hinunter.
    Hugo stand noch folgsam im Pentagramm. Sein Gesicht war aschfahl, als Eli ihn mit den besprochenen Worten befreite.
    »Die Hunde«, stöhnte der riesige Franzose. »Solche Hunde…«
    »Sie haben die Zeichen nicht berührt?«
    » Non, M’sieu. Sie wichen dem Drudenfuß in weitem Bogen aus.«
    »Und der Vampir?«
    »Er rannte durch die Tür, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her.« Er mußte grinsen. »Aber vor ihm würde er sich vermutlich nicht fürchten. Es schien jedenfalls, als hätte er entsetzliche Angst.«
    »Dazu hat er auch allen Grund.«
    Gefolgt von Hugo und Hartwell, lief Eli auf den Russell Square hinaus. Das entfernte Bellen der Höllenhunde war gerade noch zu hören.
    »Professor«, vernahm er eine bekannte Stimme. »Könnten Sie mir vielleicht erklären, was, zum Teufel, hier vor sich geht?«
    »Sie haben die Worte richtig gewählt, Major Young«, erwiderte Eli ernst. »Die Hölle ist los… In welche Richtung ist er gelaufen?«
    »Ich kam eben erst hier an. Wir waren in der Dockgegend…«
    Er deutete auf die vier Kriminalbeamten, die ihn begleiteten. »Der andere wird uns keine Schwierigkeiten bereiten«, versicherte er. »Der Sargmacher, meine ich.«
    »Ebenezer Cudlipp!« Eli hatte fast vergessen, das es zwei – mindestens zwei – Vampire gab.
    »Jemand wird nun ihm einen Sarg machen müssen… Bekam einen Pfeil mitten durchs Herz!«
    »Großartig! Dann brauchen Sie nur noch dafür zu sorgen, daß er an einer Kreuzung begraben wird. Dafür müssen Sie unbedingt sorgen, hören Sie? Aber schnell, wohin ist Vojislav? Der, hinter dem ich hier bin. Er ist vor ein paar Sekunden aus dem Haus gerannt.«
    Young schüttelte den Kopf.
    »Wir haben niemanden gesehen. Wie gesagt, wir sind eben erst hier angekommen.«
    »Die Hunde wenigstens, Sie müssen doch zumindest die Hunde gesehen haben…«
    »Sir«, warf einer von Youngs Begleitern ein. »Erinnern Sie sich? Wir hörten ein Gebell wie von einer ganzen Hundemeute. Schien aus dem Britischen Museum zu kommen.«
    »Großer Gott! Das Museum!« Hartwell hatte Eli keuchend eingeholt.
    »Podgram! Das Museum! Es steckt voller Relikte jeder Art – Sarkophag – Urnen aus der Steinzeit. Guter Gott, wenn er sich dort einnisten will…«
    Ihre Verwirrung sollte noch größer werden, als gleich darauf Mara erschien. Sie war geradewegs aus dem Pentagramm in ihrem Schlafzimmer herbeigeeilt.
    Und sie hatte nicht daran gedacht, sich erst anzukleiden.
    »Er ist zu einem Ort mit vielen Leichenbehältern«, erklärte ihr Geist Eli. »Er sucht etwas… Und die Hunde suchen ihn.«
    Rasch schlüpfte Hugo aus seinem Mantel und warf ihn um Maras Schultern. Eli rannte los.
    »Ich komme lieber mit«, rief Hartwell ihm im Laufen nach. »Ich kenne mich im Museum wie in meiner Westentasche aus…«
    Major Young sagte zwar nichts, aber er nickte seinen Männern zu, und sie folgten Eli ebenfalls, so daß eine kleine, recht gemischte Gesellschaft die mitternächtlichen Straßen entlangeilte.
    Im kalten Licht des Vollmonds wirkte die neoklassizistische Fassade des Britischen Museums fast

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