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Das Geheimnis der versteinerten Traeume

Das Geheimnis der versteinerten Traeume

Titel: Das Geheimnis der versteinerten Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Hand.
    Leo stellte ihm und dem Fachpublikum seine Freundin vor.
    »Was war das eben?«, erkundigte sich Alan. Er war noch immer ganz perplex von dem unerklärlichen Auftauchen der Jugendlichen. »Seid ihr mit einem Fallschirm gelandet und habt eimerweise Wasser mitgebracht?«
    Leo verzog den Mund. »Glauben Sie mir, das möchten Sie gar nicht wissen.«
    »Wir sind Forscher.«
    Orla stieß Leo an. »Die Finsternis hat schon begonnen. Uns läuft die Zeit davon. Wir haben noch eine weite Strecke vor uns.«
    »Ihr seid nicht hier, um den Kometen und die Eklipse zu beobachten?« , wunderte sich Alan. Die beiden kamen ihm immer geheimnisvoller vor.

    »Eigentlich wollten wir die Welt retten«, antwortete Leo.
    Der Astronom schüttelte lachend den Kopf. »Du bist mir von Anfang an ein bisschen verrückt vorgekommen, Sportsfreund. Andererseits …« Er schmunzelte. »Das trifft wohl auf viele große Entdecker und Erfinder zu. Wie habt ihr euch den Rettungsplan für die Erde denn vorgestellt?«
    »Wenn Sie das wirklich wissen wollen, dann begleiten Sie uns«, sagte nun wieder das Mädchen, packte Leo am Ärmel und zog ihn mit sich.
    Alan blinzelte. Er kam sich vor wie in einem Traum. Ein Gefühl tief unten in seinem Bauch sagte ihm, dass er mit den beiden Jugendlichen ein noch viel größeres Wunder erleben konnte, als bei der Beobachtung der Eklipse. »Ach, was soll’s«, brummte er, schnappte sich seine Ausrüstung und lief ihnen hinterher.
     
    Das Wäldchen im Vulkankrater war nur ein schwaches Echo des Feuerwalds. Leo sah viel Gras und gelegentlich ein paar Sträucher. Die Landschaft an den Flanken des Vulkans war ziemlich karg. Bei der Verschmelzung des illúsischen Rapa Nui mit der Osterinsel hatte Letztere wohl die Oberhand gewonnen.
    »Wartet mal«, erscholl hinter ihnen die Stimme des Astronomen. Er ächzte unter der Last seines Fernrohrs und eines großen Aluminiumkoffers.
    »Keine Zeit«, riefen Leo und Orla im Chor und liefen weiter.
    Alan holte sie ein. »Wo müsst ihr denn so eilig hin?«
    »Zum Rano Raraku«, antwortete Orla.
    »Der Vulkan westlich von hier?«
    »Ja.«
    »Das sind zweieinhalb oder drei Meilen. Wie wollt ihr das bis zum Beginn der Eklipse schaffen?«
    »Notfalls schlucke ich eine Schlafpastille«, erwiderte Leo.

    Alan sah ihn entgeistert an. »Du bist der merkwürdigste Junge, der mir je begegnet ist.«
    »Er meinte, wir finden schon irgendeinen Wagen«, sagte Orla und stieß ihrem Freund unauffällig in die Seite. »Wenn’s sein muss, stehlen wir einen.«
    »Nehmt meinen. Ich habe einen Jeep.«
    »Wo? Wie weit?«
    Der Wissenschaftler deutete nach Südwesten. »Da unten. Ungefähr zweihundert Yards von hier. Mit dem sind wir in ein paar Minuten da.«
    Leo und Orla liefen in die bezeichnete Richtung weiter.
    Alan schloss wieder zu ihnen auf. »Nur so am Rande: Warum müsst ihr die Welt unbedingt auf dem Rano Raraku retten?«
    »Weil da die ältesten Moais stehen.«
    »Ich weiß. Sollen fast vierhundert sein. Es heißt, die Ureinwohner hätten tausend Jahre an dem Ahu gebaut.«
    Leo sah ihn erstaunt an.
    »So nennt man hier die Zeremonialstätten«, fügte Alan hinzu.
    »Ist schon klar. Hab mich nur gewundert, dass ein Astronom so was weiß.«
    »Bist du etwa keiner?«
    »Der Punkt geht an Sie.«
    »Seid ihr zwei Esoteriker? Für die ist die Isla de Pascua ja mit Kraftzentren regelrecht gespickt.«
    »Also neugierig sind Sie gar nicht, oder?«
    »Ich bin Forscher. Schon vergessen? Das ist die wissenshungrigste Spezies auf diesem Planeten.«
    Leo wechselte einen Blick mit Orla. Sie verstand ihn auch ohne Worte und schüttelte unmerklich den Kopf.
    »Ich glaub nicht, dass er zur Geheimen Schlafpolizei gehört«, sagte er leise.

    »Und falls doch?«
    »Dann haben wir immer noch die Pillendose.«
    Sie seufzte. »Ein bisschen Hilfe könnten wir gebrauchen.«
    Leo nickte und wandte sich wieder dem Wissenschaftler zu. »Es ist nämlich so: Wenn sich gleich Sonne und Mond verfinstern, werden die neunundsechzig steinernen Wächter erwachen.«
    Alans Augen verengten sich. »Und wer hat euch das erzählt? Der Dalai Lama?«
    »In Illúsion weiß das jedes Kind«, antwortete Orla schnippisch.
    »Liegt das in Illinois?«
    »Das ist hier «, sagte Leo gereizt. »Irgendwie.«
    »Dann ist ja alles klar. Und was für eine Rolle spielt ihr zwei beim großen Erweckungsfest der Wächter?«
    »Wir sind die Geburtshelfer.« Leo grinste.
     
    In halsbrecherischer Fahrt raste der offene Jeep über die staubige

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