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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Tag vier Stunden am Computer.«
    »Du wirst ihn schon noch knacken, Abrakadabra. Da bin ich mir sicher.«
    »Das habe ich auch vor.« Abra zog ihre Kapuzenjacke an und schloss den Reißverschluss. »Jetzt muss ich neuen Schmuck zu Buried Treasures bringen. Drück mir die Daumen! Anschließend stehen Einkäufe für Maria Frost auf dem Programm. Ihr Sohn hat eine Virusgrippe, und sie kann nicht vor die Tür. Um zwei habe ich eine Massage, aber danach können wir gern joggen gehen.«
    »Wenn ich’s einschieben kann, schick ich dir eine SMS.«
    »Bis später.«
    Während die Kursteilnehmer hinausströmten, räumte Abra die letzten Matten weg und steckte ihren iPod ein. Ein Mann kam die Stufen herunter.
    Sie kannte ihn nicht, aber er sah recht sympathisch aus: Tränensäcke, die ihn müde wirken ließen, dichtes braunes Haar, ein leichter Bauchansatz, der nicht so auffallen würde, wenn er sich etwas gerader halten würde.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Das will ich hoffen. Sind Sie Abra Walsh?«
    »Ja, die bin ich.«
    »Ich bin Kirby Duncan.« Er gab ihr die Hand und reichte ihr seine Visitenkarte.
    »Privatdetektiv.« Sofort wurde sie misstrauisch.
    »Ich arbeite für einen Mandanten in Boston und würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen. Wenn Sie ein bisschen Zeit haben, lade ich Sie auf einen Kaffee ein.«
    »Davon hatte ich heute schon genug.«
    »Ich wünschte, das könnte ich auch sagen, ich trinke weiß Gott zu viel von dem Gebräu. Aber der Coffeeshop in der Straße hat bestimmt auch Tee oder ein anderes Getränk, das Sie mögen.«
    »Ich habe einen Termin, Mr. Duncan«, sagte Abra und zog ihre Stiefel an. »Worum geht es denn?«
    »Soweit ich weiß, arbeiten Sie für Eli Landon.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Er blieb freundlich, sogar liebenswürdig. »Das ist doch kein Geheimnis, oder?«
    »Nein, aber es geht Sie auch nichts an.«
    »Doch, weil es zu meinem Job gehört, Informationen zusammenzutragen. Sie wissen sicherlich, dass Eli Landon verdächtigt wird, seine Frau ermordet zu haben.«
    »Ach ja?«, sagte Abra und setzte ihre Mütze auf. »Ich würde eher sagen, dass die Polizei nach mehr als einem Jahr nicht in der Lage ist zu beweisen, dass Eli Landon etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun hatte.«
    »Nun, viele Staatsanwälte übernehmen nur ungern einen Fall, der nicht absolut wasserdicht ist. Das heißt nicht, dass es keine Beweise oder keinen Fall gibt. Mein Job besteht darin, weitere Informationen zu sammeln. Warten Sie, lassen Sie mich das tragen.«
    »Nein, danke, ich bin daran gewohnt. Für wen arbeiten Sie?«, fragte Abra.
    »Wie gesagt, es handelt sich um einen Mandanten aus Boston.«
    »Der bestimmt einen Namen hat.«
    »Diese Information ist leider vertraulich.«
    »Verstehe.« Sie lächelte freundlich und ging zur Treppe. »Meine Informationen sind leider auch vertraulich.«
    »Wenn Landon unschuldig ist, hat er nichts zu verbergen.«
    Sie blieb stehen und sah Duncan direkt in die Augen. »Im Ernst? Ich glaube nicht, dass Sie wirklich so naiv sind, Mr. Duncan. Ich bin es jedenfalls nicht.«
    »Ich zahle für Informationen«, begann er, als sie die Stufen zu dem kleinen Gemeindesaal hochgingen.
    »Sie zahlen für Klatsch und Tratsch? Nein, danke. Wenn ich klatsche, dann gratis.« Sie ging hinaus auf den Parkplatz, wo ihr Auto stand.
    »Haben Sie eine Beziehung mit Landon?«, rief Duncan ihr hinterher.
    Sie spürte, wie ihre Kiefermuskeln sich verspannten, und verfluchte ihn dafür, sie aus ihrer Entspannungsphase gerissen zu haben. Sie warf ihre Matten und ihre Tasche in den Wagen und öffnete die Tür. Als stumme Antwort auf seine Frage zeigte sie ihm den Stinkefinger, bevor sie einstieg, den Schlüssel im Zündschloss drehte und losfuhr.
    *
    Die schlechte Laune nach dieser Begegnung begleitete sie von Job zu Job. Sie überlegte, ihren Massagetermin abzusagen, konnte das aber nicht vor sich rechtfertigen. Wieso sollte ihr Kunde darunter leiden, dass ein neugieriger Detektiv aus Boston sich in ihr Leben einmischen wollte? Er war ihr so auf die Pelle gerückt, dass sie die Fassung verloren hatte.
    Aber es war nicht ihr Leben, in das er sich einmischte, sondern Elis.
    Trotzdem empfand sie sein Verhalten als sehr ungerecht und distanzlos.
    Und mit Ungerechtigkeit und Distanzlosigkeit hatte sie so ihre eigenen Erfahrungen.
    Als Maureen ihr simste und fragte, ob sie mit ihr joggen gehen wolle, suchte sie nach einer Ausrede. Andererseits waren Sport und gute Gesellschaft vielleicht genau das

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