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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Termine in Ihren Kalender eintragen. Fürs Erste komme ich zu Ihnen. Mal schauen, wie es läuft.«
    Er setzte sich, nahm seinen ersten Schluck Wein. Er schmeckte einfach himmlisch. »Wer sind Sie?«
    »Oh, das ist eine lange Geschichte. Eines Tages erzähle ich sie Ihnen, falls wir uns anfreunden.«
    »Sie haben meine Unterwäsche gewaschen, und ich habe nackt vor Ihnen auf dem Massagetisch gelegen. Das klingt nach einer ziemlich freundschaftlichen Beziehung.«
    »Das ist Arbeit.«
    »Sie kochen weiterhin für mich.« Er zeigte mit dem Kinn zum Herd. »Was ist das?«
    »Was?«
    »Das auf dem Herd.«
    »Das auf dem Herd ist eine gute, herzhafte Suppe – Gemüse, Bohnen, Schinken. Ich habe Pfeffer hineingegeben, wusste aber nicht, wie scharf Sie es mögen. Und das«, sie drehte sich um und machte die Ofentür auf. Es duftete noch mehr und verstärkte seinen Appetit. »Das ist Hackbraten.«
    »Sie haben Hackbraten gemacht?«
    »Mit Kartoffeln, Karotten und grünen Bohnen. Ein echtes Männeressen.« Sie stellte ihn auf den Herd. »Sie haben über zwei Stunden geschlafen. Irgendwas musste ich ja tun.«
    »Zwei Stunden.«
    Sie zeigte geistesabwesend auf die Küchenuhr, während sie deckte. »Bitten Sie mich, zum Essen zu bleiben?«
    »Natürlich.« Er sah erst zur Uhr und dann zu Abra hinüber. »Sie haben Hackbraten gemacht.«
    »Hester hat mir eine Liste gegeben. Hackbraten stand ganz weit oben. Außerdem dachte ich, ein bisschen rotes Fleisch würde Ihnen guttun.« Sie begann, das Essen auf Teller zu verteilen. »Ach, übrigens, falls Sie Ketchup drüberschütten, werde ich unangenehm.«
    »Ich werd’s mir merken. Aber ich möchte sowieso keins.«
    »Noch eine Bedingung.« Sie hielt den Teller so, dass er sich gerade noch außerhalb seiner Reichweite befand.
    »Wenn es legal ist, willige ich in fast alles ein, um an diesen Hackbraten zu kommen.«
    »Wir können uns über Bücher, Filme, Kunst, Mode, Hobbys und andere allgemeine Themen unterhalten. Aber nicht über Privates. Nicht heute Abend.«
    »Sehr gern.«
    »Dann lassen Sie uns essen.«

5
    Im Souterrain des Gemeindehauses führte Abra ihre Kursmitglieder langsam aus der Tiefenentspannung. An diesem Vormittag waren es zwölf Teilnehmer, ziemlich viele für die Jahres- und Uhrzeit.
    Diese Teilnehmerzahl stellte sie zufrieden und garantierte regelmäßige Einkünfte.
    Gemurmel wurde laut, als die Damen und zwei Männer wieder auf die Beine kamen und langsam ihre Matten zusammenrollten.
    »Sie waren heute richtig gut, Henry.«
    Der sechsundsechzigjährige, pensionierte Tierarzt schenkte ihr ein triumphierendes Grinsen. »Irgendwann werde ich es schaffen, länger als drei Sekunden im Halbmond zu bleiben.«
    »Einfach weiteratmen.« Abra wusste noch genau, wie Henry nicht einmal seine Zehen hatte berühren können, als er von seiner Frau widerwillig mitgeschleppt worden war.
    »Nicht vergessen«, rief sie. » East Meets West am Donnerstag.«
    Maureen kam zu ihr. »Das werde ich brauchen, und dazu ein anstrengendes Ausdauertraining. Ich habe heute Cupcakes für Liams Schulfest gemacht. Und zwei davon gegessen.«
    »Was für Cupcakes?«
    »Cupcakes mit extra viel Schokolade und Buttercreme obendrauf. Cupcakes mit Zuckerstreuseln und Weingummis.«
    »Und wo sind meine?«
    Maureen klopfte sich lachend auf den Bauch. »Die hab ich gegessen. Ich muss jetzt heim, duschen, mich mamimäßig zurechtmachen und die Cupcakes zur Schule bringen. Ansonsten würde ich dich bestechen und bitten, dass du mit mir joggen gehst, damit ich die Schokolade verbrenne. Die Kinder sind nach der Schule zum Spielen verabredet. Ich muss Papierkram erledigen und die Ablage machen. Mit anderen Worten, ich habe keine Ausrede.«
    »Ruf mich nach drei an. Bis dahin habe ich zu tun.«
    »Eli?«
    »Nein, er ist erst morgen wieder dran.«
    »Läuft es dort nach wie vor gut?«
    »Es sind ja erst wenige Wochen, aber ich denke schon. Wenn ich komme, sieht er mich nicht mehr jedes Mal so an, als wollte er sagen: ›Was zum Teufel will die schon wieder hier?‹ Nur noch jedes zweite Mal. Wenn ich tagsüber auftauche, hockt er in der Regel im Arbeitszimmer und schreibt. Oder er meidet mich, indem er einen Spaziergang macht, sobald ich nach oben komme. Aber er isst, was ich ihm hinstelle, und sieht nicht mehr so ausgemergelt aus.«
    Abra verstaute ihre Yogamatte. »Doch immer wenn ich ihn massiere, fühlt es sich an, als müsste ich wieder von vorn anfangen. Er ist dermaßen verspannt. Außerdem sitzt er jeden

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