Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Hoffentlich hab ich ihm die verdammte Nase gebrochen.«
    »Das hoffe ich auch. Du bist unglaublich!«
    »Und du erst. Warum, glaubst du, bin ich gleich zu dir gekommen?«
    Mike kam wieder ins Zimmer. »Eli ist unterwegs«, sagte er. »Und die Polizei fährt direkt nach Bluff House. Anschließend kommt sie her, um mit dir zu reden.« Er reichte Abra ein Sweatshirt. »Ich dachte, du willst das vielleicht anziehen.«
    »Danke. Ach, Mike, du bist einfach der Beste.«
    »Deshalb gebe ich ihn auch nicht mehr her.« Nachdem Maureen Abra den Oberschenkel getätschelt hatte, erhob sie sich. »Ich mache uns einen Kaffee.«
    Als sie den Raum verließ, stand Mike auf, um den Fernseher auszumachen. Er setzte sich, nippte an Abras Whiskey und lächelte sie an.
    »Und, wie war dein Tag?«, fragte er und brachte sie damit zum Lachen.

8
    Eli schaffte es in unter zwei Stunden von Boston nach Whiskey Beach. Er war in das Unwetter hinein- und wieder hinausgefahren, da es weiter nach Süden zog. Die zwanzig höllischen Minuten, die er im Auge des Sturms verbracht hatte, hatten ihm geholfen, nicht die Konzentration zu verlieren.
    Einfach weiterfahren, hatte er sich gesagt. Denk an nichts anderes als das Auto und die Straße.
    Kleine Nebelschleier stiegen von der Straße auf, als er durchs Dorf schoss. Straßenlaternen bildeten wabernde Licht kegel, ließen Pfützen und in der Kanalisation verschwin dende Sturzbäche aufglänzen. Dann ließ er Laternen, Laden fronten und Lokale hinter sich und nahm die Kurve auf der Strandpromenade.
    Vor Abras Cottage kam er schlingernd zum Stehen. Als er den schmalen Pfad zum Haus hinaufstürmte, wurde die Tür der Nachbarn aufgerissen.
    »Eli?«
    Er kannte den Mann in der Windjacke nicht, der quer über den Rasen auf ihn zukam.
    »Mike O’Malley«, stellte er sich vor und gab ihm die Hand. »Ich habe nach Ihnen Ausschau gehalten.«
    Die Stimme am Telefon, genau. »Abra?«
    »Sie ist bei uns.« Er zeigte zum Haus. »Es geht ihr gut. Sie ist mit dem Schrecken davongekommen. Die Polizei durchsucht bereits Bluff House. Die Beamten möchten bestimmt mit Ihnen reden.«
    »Später. Zuerst möchte ich Abra sehen.«
    »Sie ist in der Küche.« Mike ging ihm voran.
    »Hat er ihr wehgetan?«
    »Sie ist mit dem Schrecken davongekommen«, wiederholte Mike. »Er hat ihr eine Mordsangst eingejagt, sie in den Würgegriff genommen, sodass ihre Kehle ein wenig wund ist. Aber sie scheint ihn deutlich besser erwischt zu haben. Er hat ihr ein paar blaue Flecken verpasst, sie hat ihn bluten lassen.«
    Eli hörte den Stolz, der in Mikes Stimme mitschwang, vermutlich sollte er beruhigend wirken. Aber er wollte sich selbst davon überzeugen. Musste sich selbst davon über zeugen.
    Er hörte ihre Stimme, als sie das gemütliche Wohnzimmer verließen und die offene Küche betraten. Sie saß in einem weiten blauen Kapuzensweatshirt am Tisch, dicke rosa So cken an den Füßen. Sie sah auf, einen mitfühlenden, ent schuldigenden Ausdruck im Gesicht, der Erstaunen wich, als er sich vor sie hinkniete und ihre Hände ergriff.
    »Wird das ein Antrag?«
    »Pst.« Er musterte ihr Gesicht, berührte dann sanft die beiden blauen Flecken an ihrem Hals. »Wo wurden Sie noch verletzt?«
    »Nirgends.« Sie drückte seine Hände, dankbar und beruhigend. »Ich bin nicht verletzt. Er hat mich nur erschreckt.«
    Eli sah sich Hilfe suchend zu Maureen um.
    »Es geht ihr gut. Wenn ich das anders sehen würde, wäre sie längst in der Notaufnahme, auch gegen ihren Willen.« Maureen stand auf, zeigte auf Kaffeekanne und Whiskeyflasche auf dem Tisch. »Such dir was aus, wie wär’s mit einer Mischung aus beidem?«
    »Kaffee, danke.«
    »Es tut mir leid, dass wir Sie anrufen und Ihre Familie beunruhigen mussten«, hob Abra an.
    »Sie ist nicht beunruhigt. Ich habe nur gesagt, dass es einen Stromausfall gab und dass ich nach dem Rechten sehen muss. Ich wollte ohnehin heute Nacht zurückkommen.«
    »Gut. Es bringt nichts, wenn sie sich Sorgen machen. Ich weiß nicht, ob etwas gestohlen wurde«, fuhr Abra fort. »Der Polizei zufolge sieht alles unangetastet aus, aber wie will die das beurteilen? Die beiden hier haben mir nicht erlaubt, mit den Beamten durchs Haus zu gehen. Maureen kann ganz schön Furcht einflößend werden, wenn sie mich beschützen will.«
    »Wenn es einen Einbruch gegeben hat und etwas ge stohlen wurde, was kannst du dann unternehmen?«, mischte sich Maureen ein und hob mit einem Blick auf Eli beide Hände. »Tut mir leid, aber wir

Weitere Kostenlose Bücher