Das Geheimnis der Wellen
wie es mir gefalle. Damit ich glücklich würde. Also bin ich hergekommen und habe Mittel und Wege gefunden, glücklich und zufrieden zu leben. Ich wäre nicht hier und könnte nicht tun, was ich tue, wenn Derrick mich nicht zerstört hätte.«
»Er hat dich nicht zerstört. Ich glaube nicht an Schicksal oder so was, aber manchmal muss man einfach auf die Nase fallen. Du hast das Potenzial, das in dir steckt, voll entfaltet. Ich glaube, du hast deinen Weg gefunden.«
»Das hast du schön gesagt.« Sie stand auf der untersten Strandstufe, drehte sich zu ihm um, legte die Hände auf seine Schultern. »Ich bin glücklicher und aufgeschlossener als je zuvor. Vor einem Jahr habe ich mich bewusst dafür entschieden, eine Art Sexdiät zu beginnen. Denn obwohl ich ein paar wirklich nette Männer kennengelernt habe, konnte keiner mit dem Teil von mir umgehen, der vielleicht mehr Schaden genommen hat, als ich zugeben will. Das dürfte eine ziemliche Belastung für dich werden, Eli. Aber ich wüsste es wirklich sehr zu schätzen, wenn du mir hilfst, meine Sexdiät zu beenden.«
»Sofort?«
»Ja, sofort wäre gut.« Sie beugte sich vor und küsste ihn. »Falls es dir nichts ausmacht.«
»Na ja, du hast Suppe gekocht.«
»Und Brot gebacken«, rief sie ihm wieder ins Gedächtnis.
»Dann ist das wohl das Mindeste, was ich tun kann. Aber zuerst sollten wir ins Haus zurückkehren.«
Als sie die Stufen hochgingen, räusperte er sich. »Ach, ich muss schnell ins Dorf. Ich habe keine Kondome. In letzter Zeit habe ich nicht viel über Sex nachgedacht.«
»Kein Problem, das ist nicht nötig. Ich habe vor Kurzem vorsorglich eine Packung Kondome in deinem Zimmer hinterlegt. Denn im Gegensatz zu dir habe ich in letzter Zeit viel über Sex nachgedacht.
Er atmete hörbar aus. »Du bist die beste Haushälterin, die ich je hatte.«
»Oh, Eli, du ahnst nicht, was ich noch alles kann.«
13
Ich bin aus der Übung, dachte Eli nervös, während er und Abra die Strandstufen erklommen. Außerdem war er sich nicht sicher, ob man Sex genauso wenig verlernt wie das Fahrradfahren.
Die Sache erforderte eine Art Choreografie, eine bestimmte Technik, das richtige Timing und eine gewisse Raffinesse. Früher war er sicherlich mal gut darin gewesen, denn niemand hatte sich je beschwert, nicht einmal Lindsay.
Trotzdem …
»Wir denken ab sofort nicht weiter darüber nach«, verkündete Abra, als sie die Haustür erreichten. »Ich bin halb wahnsinnig vor Nervosität, und dir geht es bestimmt genauso.«
»Kann sein.«
»Also lass uns aufhören, darüber nachzudenken.«
Sie schälte sich aus ihrer Jacke, hängte sie an die Garderobe und riss ihm die Jacke herunter, während sie über seine Lippen herfiel.
Sofort begann ein Riesenfeuerwerk abzubrennen.
»So geht das«, sagte sie.
»Ja, so langsam erinnere ich mich wieder.« Eli packte ihre Hand, zog sie mit sich. »Ich will nicht, dass wir es in der Wäschekammer tun oder auf dem Küchenboden. Obwohl mir gerade beides höchst einladend vorkommt.«
Lachend wirbelte sie zu ihm herum und küsste ihn erneut, während sie sein Hemd aufknöpfte. »Aber wir können doch trotzdem schon mal loslegen.«
»Jawohl.« Sie trug einen kuscheligen blauen Pullover beziehungsweise hatte ihn getragen, denn er zog ihn ihr über den Kopf und ließ ihn fallen, während sie auf die Treppe zu liefen.
Sie taumelten und fummelten.
»Vielleicht sollten wir lieber nach oben gehen«, brachte sie mit letzter Kraft heraus.
»Gute Idee.« Wieder nahm er ihre Hand.
Sie waren nach oben gerannt wie kleine Kinder, die auf das große Geschenk unter dem Weihnachtsbaum zustürmten, dachte er später. Nur, dass die meisten Kinder nicht versuchen, sich dabei gegenseitig die Kleider vom Leib zu reißen.
»O Gott, schau dich an.«
»Schauen kannst du später.« Sie zerrte an seinem Gürtel, ließ ihn klirrend zu Boden fallen.
Er vergaß das mit der Choreografie, dem Timing und der Technik. Und das mit der Raffinesse erst recht. Aber es schien ihr nichts auszumachen.
Er wollte diese zarten, schönen Brüste unter seinen Händen spüren, ihre weiblichen Formen, ihre glatte Haut. Er wollte seinen Mund darauf pressen, ihren Herzschlag an seinen Lippen, an seiner Zunge spüren, spüren, wie sie in seine Haare griff und ihn an sich zog, während ihr Rücken sich einladend durchbog.
Gierig saugte er ihren Duft ein, den Duft einer Meeresgöttin. Dieser schlanke, durchtrainierte Körper vibrierte vor Energie, steckte ihn damit
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