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Das Geheimnis der Wunderkinder

Das Geheimnis der Wunderkinder

Titel: Das Geheimnis der Wunderkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Großmutter, »das ist doch nicht nötig.«
    »O doch, es ist sogar sehr wichtig. Als gesetzlicher Vormund von James kann ich es nicht zulassen, daß er einen so häßlichen Verdacht mit sich herumträgt. Also, Jimmy, wir wollen das jetzt gleich besprechen. Was habe ich getan, und wieso lüge ich?«
    »Du warst nicht hinter uns. Du hast uns von der Straße gedrängt.«
    »Wie konnte er das, junger Mann?« fragte sein Großvater.
    »Ich weiß es nicht, aber er hat es getan.«
    »Einen Augenblick, Sir«, bat Brennan ruhig, »es dürfte nicht genügen, ihn zur Einsicht zu zwingen, er muß die Wahrheit anhand der Tatsachen selbst erkennen. Also, Jimmy, wo war ich, als ihr meine Wohnung verlassen habt?«
    »Du … du warst dort.«
    »Und habe ich nicht gesagt …«
    »Einen Augenblick«, unterbrach Großvater Holden, »keine Suggestivfragen an den Zeugen.«
    »Entschuldigung. James, was habe ich getan?«
    »Du …«, lange Pause und dann, »du hast meinem Vater die Hand gegeben und … und meine Mutter auf die Wange geküßt.«
    »Und dann? Weiter, Jimmy.«
    »Dann hast du meine Geburtstagsgeschenke heruntergetragen und in den Wagen gelegt.«
    »Nun, Jimmy, wie fährt dein Vater? Schnell oder langsam?«
    »Schnell.«
    »Also, junger Mann, kannst du mir nun sagen, wie ich in meine Wohnung zurückgehen, meinen Hut und Mantel holen, den Wagen aus der Garage fahren und dann zum Hügel rasen konnte, um es fertigzubringen, wieder umzukehren und euch in jener Kurve entgegenzukommen? Willst du mir das erklären?«
    »Ich … ich weiß nicht, wie du es getan hast.«
    »Aber das gibt doch keinen Sinn, nicht wahr?«
    »Nein …?«
    »Jimmy, ich versuche doch nur, dir zu helfen. Dein Vater und ich waren Bundesbrüder im College. Ich war Trauzeuge bei der Hochzeit deiner Eltern. Ich bin dein Pate. Deine Eltern wurden uns beiden fortgenommen – und ich hoffe, für dich sorgen zu können wie für meinen eigenen Sohn.« Er wandte sich an Jimmys Großeltern. »Bei Gott, ich wünschte, ich könnte den Fahrer jenes anderen Wagens finden. Er hat zwar niemanden angefahren, aber er ist genauso der Fahrerflucht schuldig, als hätte er es getan. Wenn ich ihn jemals finden sollte, werde ich ihn ins Gefängnis bringen!«
    »Jimmy«, bat seine Großmutter, »Mr. Brennan will dir doch nur helfen, siehst du das nicht ein? Warum sollte er so etwas Böses tun, wie du behauptest?«
    »Weil …« Jimmy begann zu weinen. Die völlige Nutzlosigkeit, noch weiter zu versuchen, daß man ihm glaubte, war zu viel für ihn.
    »Jimmy, so glaube mir doch«, bat Brennan. »Ich werde dich in euer altes Haus zurückbringen, damit du unter den vertrauten Dingen lebst. Ich kann dir deine Familie nicht ersetzen, aber ich kann versuchen, dir, so gut ich kann, ein Vater zu sein. Ich werde dir in allem und jedem beistehen, so wie deine Eltern es wünschten.« Er trat zu Jimmy und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    Jimmy riß sich heftig los. »Nein«, schrie er, und ein erneuter Tränenausbruch folgte.
    »Das geht zu weit«, brummte Großvater Holden. »Die einzige Art, mit einem ungezogenen Dickkopf fertig zu werden, ist, ihm das Hinterteil zu versohlen.«
    »Bitte«, lächelte Brennan, »er hat ziemlich viel mitgemacht, und er hat Angst.«
    »Wir wollen nicht zu streng sein«, sagte nun auch Jimmys Großmutter. »Er ist doch noch so klein.«
    »Wenn er nicht so klein wäre, hätte er mehr Vernunft«, erwiderte der Großvater ärgerlich.
    »James«, wandte sich Paul Brennan nun ruhig an den Jungen, »siehst du nicht, daß du deinen Großeltern Kummer bereitest? Und haben wir nicht alle schon Kummer und Sorgen genug? Also, zum letztenmal, junger Mann, willst du freiwillig mitkommen oder getragen werden? Was auch immer, Jimmy, wir gehen nach Hause zurück!«
    James Holden gab auf. »Ich komme mit«, sagte er bitter, »aber ich hasse dich.«
    »Es wird ihm bei mir an nichts fehlen«, versprach Brennan, »das schwöre ich.«
    »Bitte, Jimmy, betrage dich gut bei Mr. Brennan«, bat seine Großmutter. »Es ist doch nur zu deinem eigenen Besten.«
    Jimmy wandte sich jedoch schweigend ab, bestürzt und verletzt. Er weigerte sich hartnäckig, seinen Großeltern Lebewohl zu sagen.
    Er war gefangen in der Welt der Erwachsenen, die einem lügenden Erwachsenen glaubte und der Wahrheit eines Kindes keine Beachtung schenkte.
     

 
3.
     
    Die Heimfahrt war für Jimmy eine traurige Erfahrung. Er war sehr still und gab keine Antwort auf Paul Brennans Fragen. Brennan dagegen redete

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