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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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kurz darauf vom fröhlichen Klang einer Fidel übertönt wurde. Trotz der Medizin spürte Alyss ihren Knöchel schmerzhaft pulsieren, ihre Lider wurden immer schwerer. Unter die Fidelmusik mischte sich der Klang einer Trommel. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Verzaubert

    Sonntag, 8. September 1619
    Die Glocken der Erlöserkirche läuteten die Mittagsstunde ein, als Jack durchs Verrätertor trat. Seine Ermittlungen im Kirchhof und in Bedlam hatten doch länger gedauert und er war das letzte Stück gerannt. Aber obwohl er pünktlich am Brückenhaus ankam, waren die anderen noch nicht eingetroffen. Er hielt neben dem Bau am Straßenrand an und sah sich um. Da es ein günstiger Standort war, um sich vor dem Jahrmarkt zu treffen, war er nicht der Einzige, der sich hier verabredet hatte. Von seinem Platz aus konnte er gleichzeitig die endlose Prozession der Menschen sehen, die von der Brücke her an ihm vorüberzogen. Alle, ob jung oder alt, hatten das gleiche Ziel. Am südlichen Ende der Straße war der Jahrmarktsrummel bereits voll im Gange. Jetzt vermischten sich Fidelmusik und Trommelschläge, die von dort herüberwehten, mit dem Läuten der Kirchenglocken. Es war Punkt zwölf.
    Nur wenige Schritte entfernt stand ein Mann in Seidenhose und knallroten Strümpfen. Er blickte immer wieder ungeduldig auf seine Taschenuhr, die er an einer Kette um den Halstrug. Die Uhr war zweifellos wertvoll, und Jack überlegte, wie er sie dem Mann am besten entwenden könnte. Gerade als er sich für einen Rempeltrick entschieden hatte, spürte er, wie ihn jemand von hinten am Arm packte. Er griff automatisch nach seiner ledernen Umhängetasche und drehte sich blitzschnell um. Doch es war kein Dieb.
    »Wir haben beim Bären gewartet. Da ist weniger los als hier.« Eliza stand hinter ihm und deutete mit dem Finger die Straße entlang. Tatsächlich konnte er an der Ecke neben dem Wirtshaus Maggie sehen, die ihm aufgeregt zuwinkte. Tommy stand wie üblich mit ernstem Gesicht neben ihr.
    »Komm schon! Wir haben ’ne Spur gefunden.« Eliza hatte Jacks Hand ergriffen.
    »Spur? Was für eine Spur? Von was sprichst du?«, fragte er, während Eliza ihn die Straße entlangzerrte.
    »Bist du auf den Kopf gefallen? Eine Spur zu Ned natürlich.«
    »Was? Ihr wisst, wo Ned ist?«
    »Na, nicht genau, aber wir haben mit ’nem Jungen gesprochen, der weiß, was mit den geklauten Kindern passiert ist.«
    Jack starrte Eliza fassungslos an. »Ein Junge, der weiß, was mit den geklauten Kindern passiert ist?« Er traute seinen Ohren nicht.
    Inzwischen waren sie bei Maggie und Tommy angekommen. Unwillkürlich sah sich Jack nach einem anderen Jungen um, doch außer Maggie und Tommy stand niemand an der Straßenecke.
    »Mit wem habt ihr gesprochen?« Jack musste diesen Jungen unbedingt treffen.
    »Er heißt Kit«, erklärte Maggie mit vor Aufregung geröteten Wangen, »und ist der Anführer der Hafenbande.«
    »Maggie ist in ihn verknallt«, verkündete Eliza.
    »Bin ich nicht«, widersprach das ältere Mädchen heftig.
    »Aber du hast’s mir doch gesagt.«
    »Unsinn. Sei still!« Sie warf Eliza einen bösen Blick zu. »Einer von Kits Kumpeln ist auch verschwunden. Und da hab ich an dich gedacht. Kit hat da so ’ne Idee, was passiert sein könnte.«
    »Kit?« Jack hatte von dem Jungen gehört, kannte ihn jedoch nicht persönlich. »Wo kann ich ihn treffen?«
    »Ich weiß, wo er ist. Ich hab mich mit ihm verabredet. Komm mit.« Mit einer Hand machte sie eine Geste, dass er ihr folgen sollte, mit der anderen griff sie nach Tommys Hand.
    Gleich darauf bogen die vier Kinder in die Straße hinter dem Wirtshaus ein. Der Turm der Erlöserkirche, der die umstehenden Häuser überragte, warf einen dunklen Schatten auf die Straße, doch Jack war hoffnungsvoll. Vielleicht wusste dieser Kit tatsächlich mehr und würde ihn auf der Suche nach seinem Bruder weiterbringen.
    »Kit wartet an der Fährstelle auf uns«, erklärte Maggie und bog an der nächsten Ecke in die schmale Gasse ein, die zum Fluss hinabführte.
    Auch hier unten ging es geschäftig zu. Wer das Gedränge auf der Brücke vermeiden wollte, nahm sich ein Boot, um schneller ans andere Ufer überzusetzen. Jack mied den Fluss so gut wie möglich. Er konnte das unheilvolle dunkle Wasser nicht ausstehen, auch wenn es an dieser Stelle eigentlich harmlos war, den Fluss zu überqueren. Als kleiner Junge hatte er es sogar geliebt, im Fährboot seines Vaters auf den Fluss hinaus zu fahren. Doch eines Tages war sein

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