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Das Geheimnis des Goldmachers

Das Geheimnis des Goldmachers

Titel: Das Geheimnis des Goldmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hereld
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hat!«
    »Nicht Ihr seid es, der hier zu
fordern hat, Albert von Lauingen«, brach der Prior endlich sein Schweigen,
»doch wenn es für Euch von so großer Bedeutung ist, so will ich versuchen,
meine Motive zu erläutern, auch wenn Ihr sie freilich nicht verstehen werdet.
Setzt Euch ruhig«, Georg deutete auf die einfache Pritsche hinter Albert, »der
Tag wird noch hart genug für Euch werden!«
    Albert erstarrte bei den
letzten Worten. Was hatte man mit ihm vor? Wollten sie ihn etwa foltern?
    »Nun setz dich schon,
Bruder! Tu einfach einmal das, was man dir sagt«, setzte Georg in
versöhnlicherem Ton nach. Albert folgte der Aufforderung und Georg setzte sich
zu ihm aufs Bett, die beiden Handlanger blieben an der Tür stehen.
    »Ihr verlangt also
Antworten von mir – so will ich versuchen, Euch welche zu geben. Seid zuvor
versichert, dass es nicht gegen Euch geht, denn der Herr ist mein Zeuge, ich
mag Euch wirklich gern, Eure offene Art, Euren freien Geist – weiß Gott keine
Eigenschaften, die für Kirchenleute mit ihrer verbohrten, orthodoxen Art üblich
sind.«
    Albert wollte seinen
Ohren nicht trauen. »Ihr sprecht von Geistlichen voller Abscheu, obwohl Ihr
selbst einer seid. Ich werde einfach nicht schlau aus Euch!«
    »Ich bin ein Mann der
Kirche, da habt Ihr durchaus recht, doch bin ich es nicht aus freien Stücken
geworden«, erwiderte Georg ohne Zaudern. »Mein Vater, ein Landadeliger aus dem
Naumburger Raum, hat mich ins Kloster geschickt. Dem Ältesten seiner Söhne
vererbte er die Ländereien und meinen zweitältesten Bruder sandte er zur
Waffenlehre an den Hof seines Herzogs zum Erlernen des Ritterhandwerks. Da ich
mit dem Geist bei Weitem geschickter war als mit den Händen, wurde für mich ein
Studium der Wissenschaften angedacht, was mir sehr gelegen kam.« Versonnen
schaute der Prior ins Leere, offensichtlich hatte er damals eine gute Zeit
gehabt. Albert überlegte indessen, ob er an den beiden Halsabschneidern vorbei
aus der Kammer flüchten könnte, verwarf den Gedanken nach einem Blick auf deren
vernarbte Gesichter jedoch rasch wieder. Sie würden ihn in der Luft zerfetzen,
noch ehe er nur den Kopf durch die Tür gesteckt hätte.
    Es dauerte einige
Augenblicke, dann war Georg ins Jetzt zurückgekehrt, mit einem Seufzer fuhr er
wehmütig fort. »Sicher wäre ich inzwischen Ratgeber am Hofe eines Fürsten und
würde ein Leben führen in verschwenderischer Opulenz, wenn nicht die kleinen
Mägde und Zofen gewesen wären, die mir im Hause meines Vaters den Kopf
verdrehten. Sie alle wollten nur das eine von mir und ich gab es ihnen nur
allzu bereitwillig. Weiß Gott, es war eine schöne Zeit und ich genoss jeden
Augenblick, doch alles Gute im Leben findet irgendwann einmal ein Ende.
    Elsa, die Küchenmagd,
war es, die mit ihrem unbedachten Handeln im Grunde gleich drei Leben ruinierte.
Eines Tages stand sie zur Unterredung bei meinem Vater im Saal und wackelte mit
ihrem kleinen, runden Arsch, einen Ausgleich verlangend für das Dilemma, das
ich ihr beschert hatte. Doch da kam sie bei ihm gerade an den Richtigen: Zum
Teufel jagte er sie und mit ihr mein ungeborenes Kind. Und damit nicht genug –
Ihr müsst wissen, Bruder Albert, mein Herr Vater, er war ein frommer und
gottesfürchtiger Mensch …«
    Völlig unvermittelt stockte Georg,
sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze und mit einem wilden Fluch spuckte
er auf den Boden.
    »In der Hölle soll er schmoren bis
zum Tage des jüngsten Gerichts!«
    Seine Stimme, schrill und wie von
Sinnen, ließ selbst die beiden Galgenvögel neben ihm erschrocken
zusammenzucken. Jetzt zeigte Georg sein wahres Gesicht, und es gefiel Albert
ganz und gar nicht.
    Zitternd wischte sich
der Prior über den geifernden Mund, dann fuhr er fort, als sei nichts
geschehen. »Wohlgemerkt, damit nicht genug der Grausamkeiten. Im gleichen
Atemzug, da mein Vater das Küchenmädchen mit unserem Kind im Leib ihrem
Schicksal überließ, wies er auch mir die Türe und nur dem guten Zureden meiner
lieben Mutter war es zu verdanken, dass er mich auf eine Klosterschule
schickte, um meine Studien als Novize zu beginnen. Ein Studium an einer freien
Universität indes verweigerte er mir. Herrgott, was hatte ich mir gewünscht, in
Montpellier die ehrenwerte Kunst der Medizin zu erlernen, und nun dies. So fand
ich mich also ungewollt im Schoß der Kirche wieder, und einer weiteren
Gemeinheit meines Vaters habe ich es letztlich zu verdanken, in einem
Bettelorden gelandet zu sein.«
    »Aber

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