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Das Geheimnis des Goldmachers

Das Geheimnis des Goldmachers

Titel: Das Geheimnis des Goldmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hereld
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Übleres vorstellen!«
    »Na los, lass es uns halt wagen!«
    Vor ihnen lag eine Viertelmeile
freies Feld.

     
    *

     
    »Ja, zum Teufel, was
für eine Hexerei ist das nun wieder? Zuerst entwischen uns die Halunken durchs
Wasser, und nun etwa durch die Luft?«
    Toepfer rieb sich
verwundert den Schädel und starrte auf die tiefen Fußspuren, die von einem
Schritt zum anderen plötzlich und völlig unvermittelt endeten, gerade so, als
haben sich die beiden vogelgleich in die Luft erhoben .
    »Man hört ja bereits
einiges über die beiden«, unterstützte Gustav seinen Leutnant, von dem jeder
wusste, dass ihm kein Dämonenglaube fremd war, »so soll der Riese
übermenschliche Kräfte haben und sein Gefährte ein Zauberer aus dem Orient
sein. Auch trugen sie das Zeichen Luzifers, den Dreizack, offen mit sich
herum.«
    Während Toepfer jedes
von Gustavs Worten mit einem ernsten Nicken begleitete, unterzog Hanns das
Gelände in Schrittweite des letzten Abdrucks einer eingehenden Untersuchung. Da
kein Baum in der Nähe war, an dem sie sich hätten emporhangeln können, mussten sie
ihren weiteren Weg fortgesetzt haben, wie sie ihn begannen: per pedes – nun
aber, nachdem ihnen ihr Fehler aufgegangen war, bedeutend vorsichtiger und
sorgsam darauf bedacht, keine Spuren mehr zu hinterlassen. Rings um den letzten
Abdruck fand sich in jeder Himmelsrichtung reichlich Gestein am Boden, teils
nur Kiesel, teils waren die Steine jedoch groß genug und ragten weit genug aus
dem Matsch heraus, um einen Fuß darauf abzusetzen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Hanns schaute nun ganz genau hin, doch er konnte in unmittelbarer Nähe keinen
Fußabdruck entdecken. So also weitete er das Terrain aus und arbeitete sich
langsam spiralförmig um das Ende der Fährte herum nach außen vor.
    »Schaut Euch nur den
Hanns an, Herr Leutnant! Tanzt ganz allein Ringelreihen und drückt dabei seine
sommersprossige Nase in den Matsch. Was für ein dämliches Bild der Depp doch
abgibt!«, sagte Gustav unter schallendem Gelächter, und die anderen stimmten
mit ein.
    Lacht ruhig, ihr
abergläubisches Pack, dachte Hanns und suchte unbeirrt weiter. Wenn ich eine
neue Fährte entdecke, so wird euch euer Gelächter schon noch vergehen. Doch
erzählen werde ich erst davon, wenn der Hauptmann kommt, nicht dass ihr noch
meine Lorbeeren erntet.
    Gustav und der Leutnant konnten
indessen gar nicht mehr aufhören zu lachen. Mit Tränen in den Augen standen sie
da und zeigten auf Hanns, als sich plötzlich eine schwere Hand auf Toepfers
Schulter legte.
    »Ihr seid mir ja ein schöner
Wachsoldat, Herr Leutnant! Lasst während einer Verfolgung einen ausgewachsenen
Mann unbemerkt in Schwertweite an Euch herankommen!«, schimpfte der Hauptmann
mit dröhnender Stimme, bevor er völlig humorlos fortfuhr: »Doch worüber lacht
Ihr denn eigentlich so herzlich? Ich möchte gern teilhaben an Eurer Freude, hab
ja sonst nichts zu lachen.«
    Sofort herrschte eine
Grabesstille. Und während Toepfer fieberhaft nach einer passenden Antwort
suchte, stockte Hanns plötzlich in der Bewegung. Einige Momente verharrte er
noch nahezu bewegungslos und fixierte einen Punkt am Wegesrand, dann wedelte er
aufgeregt mit den Armen.
    »Herr Hauptmann, schaut nur, hier
führt die Fährte weiter!«
    Sofort kamen alle Männer gelaufen
und Hanns musste ihnen energisch Einhalt gebieten, dass sie ihm nicht über
seine frisch gemachte Entdeckung trampelten.
    »Schaut, Herr!«, wandte sich Hanns
direkt an den Hauptmann. »Seht hier neben diesem Stein. Das ist der Abdruck
einer Ferse.«
    Von Stenweden senkte seinen Kopf
tief hinab zu der Stelle, die ihm Hanns’ Zeigefinger wies, doch erst, als seine
Nasenspitze beinah den Morast berührte, erkannte er den Umriss einer Ferse –
nur ein kleines Stück davon, vielleicht gerade mal so groß wie eine Pflaume,
aber zweifelsfrei der Teil eines menschlichen Fußabdrucks.
    »Und wenn es sich um die Hufe von
Wild handelt?« Der Leutnant schien nicht überzeugt.
    »Nein, keinesfalls, die Form passt
weder zu einem Huftier noch zu anderem Wild«, entgegnete der Hauptmann
abwesend. Er schien bereits einen Schritt weiterzudenken. »Könnte die Spur von
einem Eurer Männer stammen, Herr Leutnant?«
    »Nein, wir folgten der Fährte vom
Kanal aus bis zu ihrem Ende, weiter gingen wir nicht. Bis auf Hanns natürlich
…«
    »Und du, bist du sicher, dass der
Abdruck nicht von dir stammt?«, sprach von Stenweden nun Hanns direkt an.
    »Ganz sicher, Herr! Ich habe
sorgsam darauf

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