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Das Geheimnis des Goldmachers

Das Geheimnis des Goldmachers

Titel: Das Geheimnis des Goldmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hereld
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sie doch, der Teufel höchstpersönlich
habe hier seine Finger im Spiel.
    Zum Glück ist es Sommer und die
Blätter sind dicht beieinander, dachte sich Osman, tief hinabgebückt und gut
verborgen von einem Busch mit Früchten, die ihm gänzlich unbekannt waren, als
sich Robert völlig unvermittelt zu seiner vollen, imposanten Körpergröße
aufrichtete.
    »Beim Propheten, hast du denn
vollends den Verstand verloren, so werden sie dich sehen können!«, zischte ihm
Osman zu, doch es war bereits zu spät, immer mehr Augenpaare richteten sich auf
seinen Freund.
    »Wenn Albert dort oben ist und das
Feuer überlebt hat«, erwiderte Robert ruhig und gelassen, »so wird er dringend
unsere Hilfe benötigen, also gehe ich jetzt hoch und sehe nach ihm!«
    »Aber wie willst du denn nach oben
kommen? Sie denken doch alle, wir hätten Albert entführt, und zu allem
Überfluss wird man uns nun auch noch der Brandlegung bezichtigen!«
    »Dann will ich ihnen allen halt
Albert zeigen!«
    »Ja aber denkst du denn, sie
werden auf dich hören?«
    »Wenn sie mich haben wollen, so
werden sie mir schließlich folgen müssen. Jetzt hab dich nicht so und halt mir
den Rücken frei, es sind doch ein paar zu viel für mich ganz allein!«
    Eine schamlose Untertreibung, fand
Osman angesichts der unzähligen Männer, die zwischen ihnen und dem Eingang zum
Klostergebäude standen. Noch verharrten sie nahezu reglos und keiner wagte es,
sich Robert in den Weg zu stellen, letztlich waren sie Mönche und keine
Krieger. Als jedoch der Prior im Hof erschien und lautstark Order gab, Bruder
Albert zu willen den Entführer zur Strecke zu bringen, setzten sie sich
schließlich doch in Bewegung, ohne zu murren, wenn auch etwas zögerlich.
    »Du verdammter, sturer Bock!«,
rief Osman seinem Freund hinterher und erhob sich ebenfalls aus dem Gebüsch.
»Dann lass uns halt gemeinsam unseren letzten Atemzug tun!«
    »Nicht, wenn ich es verhindern
kann«, raunte ihm Robert zu, als Osman schließlich nahe an seiner linken, also
der verletzten Seite stand.
    »Nicht mal bis zur Tür werden wir
es schaffen«, keuchte Osman, während er sich wie wild mit seinem Knüppel fuchtelnd
die Mönche vom Leib hielt.
    Noch hatten sie keinen Schlag
ausgeteilt und bereits die Hälfte des Weges bis zum Klostertor hinter sich
gebracht, sodass sich Robert langsam aber sicher Hoffnung machte, nur mit
Drohgebärden allein ihr Ziel erreichen zu können, da trieb der Prior, rasend
vor Wut seine eingeschüchterten Brüder letztlich doch noch in den offenen
Kampf.
    Immer wieder rannten die
Mönche jetzt auf Robert und Osman ein und immer wieder bekamen sie deren
Knüppel zu spüren. Anfangs lief es noch gut für die beiden und sie mussten nach
wie vor keine nennenswerte Schläge einstecken, doch selbst einem Goliath wie
Robert gingen einmal die Kräfte aus, zumal dieser bereits arg lädiert in die
Schlacht zog. Seine Arme wurden von Schlag zu Schlag schwerer und immer
häufiger drangen die Hiebe der Mönche bis zu ihm durch.
    Noch waren es zwanzig Schritte bis
zur Tür.
    »Lass uns unsere ganze Kraft
sammeln, wir müssen ins Haus gelangen. Dort sind die Gänge schmal und die
Männer können nicht mehr von überall her auf uns einschlagen«, sagte Robert zur
Seite gewandt, doch dort war niemand mehr. Suchend schaute er sich um und
entdeckte schließlich im Gedränge zehn Fuß zurück seinen Freund reglos am Boden
liegend mit einer klaffenden Wunde am Schädel.
    Zwanzig Schritte oder zwanzig
Meilen bis zur Tür, Robert erschien die eine wie die andere Distanz
unerreichbar, nun, da er ganz allein kämpfte gegen diese Übermacht, und beinah
hätte er aufgegeben, wäre sein Blick nicht in diesem Moment auf die boshaft
grinsende Fratze des Priors gefallen, dessen hoch gewachsene Gestalt sich
deutlich hinter der wimmelnden Masse seiner Ordensbrüder abzeichnete. Dieses
Grinsen, höhnisch und überheblich, es brannte sich in Roberts Seele ein, es
verspottete ihn angesichts seiner von vorn herein aussichtslosen Bemühungen,
dem Geschehen eine Wende aufzuzwingen und es zeigte nur zu deutlich: Schau her,
ich bin es, der den Sieg vom Schlachtfeld trägt, all deine Anstrengungen waren
von Anfang an zum Scheitern verurteilt – die Miene des Priors offenbarte, dass
er sich seines Triumphes gewiss war.
    »Noch hast du mich lange nicht, du
falscher Heiliger!«, brüllte Robert aus voller Brust in Richtung des Priors und
allein dieser Aufschrei brachte ihn wieder ein paar Schritte näher an die
Klostertür

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