Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
zurück. Connors Größe und Kraft, dazu seine Nähe machten sie über alle Maßen nervös, und sie musste unbedingt auf Abstand zu ihm gehen, damit sie ihre Ängste unter Kontrolle bekam. Dass er ihr gestattete, sich aus seinem Griff zu befreien, verwunderte sie, und nachdem sie sie einige Schritte von ihm entfernt hatte, drehte sie sich zu ihm um.
„Ich habe auch nichts anderes von Euch erwartet, Mylady. Wer noch nie eine Kuh gemolken oder ein Schwein geschlachtet hat, der kann auch nicht wissen, was er zu tun hat, wenn man ihn zum ersten Mal dazu auffordert.“
Ihr fehlten die Worte angesichts der Tatsache, dass er das, was sich zwischen ihnen abspielen sollte, mit den Aufgaben eines Schlachters oder einer Milchmagd verglich. Rasch hob er seine Hand, um sie an jeglicher Erwiderung zu hindern, dann trat er wieder auf sie zu. „Ich sehe, in Euch regt sich schon wieder Protest. Wird das mit uns in jeder Hinsicht so sein? Ich sage etwas, und Ihr widersprecht mir?“ Noch während er redete, veränderte sich seine Miene. Sein Lächeln wechselte zu einem eindringlichen, fast ernsten Ausdruck.
Jocelyn ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen und musste zugeben, dass Connor recht hatte. Seit ihrer ersten Begegnung hatte sie sich immer nur gegen ihn gewehrt, sogar gerade eben erst wieder. Sie machte den Mund zu, da sie tatsächlich nicht wusste, was sie erwidern sollte. Sicher, in ihr regte sich Protest, wie er ganz zutreffend gesagt hatte, doch die wohlige Wärme im Raum und sein Duft umgaben sie, und einmal mehr wurde ihr bewusst, was sie erwartete. Ihre Wangen begannen zu glühen, und unwillkürlich versuchte sie, mit den Fingerspitzen diese Hitze in ihrem Gesicht zu ertasten.
„Ah“, sagte er nun und begab sich entspannt zu einem kleinen Tisch neben dem Bett. Er griff nach dem Krug, der auf ihm stand, und schenkte zwei Kelche mit Wein ein. „Ich vermute, das wahre Problem ist nicht der Trotz einer Ehefrau gegenüber ihrem Ehemann, sondern die Angst einer unwissenden Unschuldigen.“
Er drehte sich zu ihr um und hielt ihr einen Kelch hin. Jocelyn kam zu ihm und nahm das Trinkgefäß entgegen. Vielleicht würde der Wein sie beruhigen und ihr alles Weitere irgendwie erleichtern. Abgesehen davon blieb ihr ohnehin keine andere Wahl. Das Leben ihres Bruders, ja, sogar das Überleben ihres Clans hingen davon ab, dass sie diesen Teil der Abmachung erfüllte. Wenn sie in Schmach und Schande zurückgeschickt werden sollte, dann …
Sie nickte Connor zu, um sich zu bedanken, bis ihr bewusst wurde, dass er diese Geste als Zustimmung zu seiner Vermutung deuten konnte.
Er setzte seinen Kelch an und trank ihn in einem Zug leer. Über den Rand hinweg schaute er sie an, während sie ebenfalls den Wein, ohne abzusetzen, austrank. Vom Magen aus stieg eine angenehme Wärme in ihr auf, die sich bis in ihre Arme und Beine ausbreitete. Vielleicht würde ein weiterer Schluck die Furcht verstummen lassen, die sie immer noch verspürte. Sie hielt ihm den Kelch hin.
Während er nachschenkte, musterte Connor aufmerksam ihr Gesicht. Ein dunkler rosafarbener Ton überzog ihre Wangen, und Schweißperlen traten ihr auf die Stirn. Kein Zweifel, die Ängste einer Unschuldigen. Mit Rücksicht darauf goss er ihr nur wenig Wein nach. Sie auf diese Weise zu besänftigen, war eine Sache, aber er wollte nicht, dass ihr übel wurde, wenn sie mit ihm im Bett lag.
Connor stellte seinen Wein weg und machte wieder einen Schritt auf sie zu. Je eher sie anfingen, umso eher würden sie fertig sein, sagte er sich und ließ die Hände erneut in ihr Haar gleiten. Ihr stockte dabei fast der Atem, daher wartete er ab, bis sie den starken Wein getrunken hatte. Kaum hatte sie ihren Kelch auf den Tisch gestellt, umfasste er den Gürtel ihres Umhangs und öffnete ihn. Der Stoff glitt zur Seite und gab den Blick frei auf ein dünnes Unterkleid aus Leinen, unter dem sich ihre üppigen Kurven abzeichneten.
Im ersten Moment versteifte sich Jocelyn am ganzen Körper, als er seine Hände unter den Umhang schob und auf ihre Hüften legte. Trotz ihrer widerborstigen Haltung fühlte sie sich an den richtigen Stellen sanft an, und er atmete den Duft jenes Öls ein, das sie in ihr Badewasser gegeben hatte. Nachdem der erste Schreck über seine Berührung verflogen war, beruhigte sie sich zum Glück wieder, jedoch blickte sie weiter starr über seine Schulter in den Raum.
„Legt Eure Hände an meine Taille“, forderte er sie auf.
Sie erschrak, sah ihm aber dennoch
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