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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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musste diejenige sein, von der Ewan es erfahren sollte.
    Auf dem kürzesten Weg durch die Küche verließ sie die Festung und ging zum Kampfplatz. Dort schirmte sie ihre Augen gegen die Sonne ab und musterte nacheinander die Männer, die in Übungskämpfe vertieft waren, bis sie ihn entdeckt hatte.
    Ewan MacRae. Ihre erste Liebe.
    Der Mann, von dem sie angenommen hatte, sie würde ihn eines Tages heiraten.
    Und nun stand sie vor der Aufgabe, ihm sagen zu müssen, dass sie niemals ein Paar sein würden. Als er sie bemerkte, kam er lächelnd auf sie zu.
    „Ich wünsche dir einen guten Tag, Jocelyn“, sagte er mit seiner vertrauten, tiefen Stimme.
    „Ewan, ich muss mit dir reden.“ Sie bedeutete ihm, ihr zu folgen.
    Er stieg über den Zaun und ging schweigend neben ihr her, bis der Kampfplatz ein Stück weit hinter ihnen lag. Plötzlich drehte sie sich ihm zu und wollte jenen Satz aussprechen, der ihrer beider Leben für alle Zeit verändern würde. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, Tränen standen ihr in den Augen, aber schließlich riss sie sich doch zusammen und schaute ihn an.
    „Jocelyn? Was ist los? Dein Gesicht ist so bleich, und du zitterst am ganzen Leib.“ Er fasste sie an den Schultern und zog sie an sich. So unangemessen diese Berührung auch war, verharrte sie in seiner Umarmung und nahm seine Wärme, seinen Schutz und seine Zuneigung in sich auf, die sie niemals wieder so spüren würde. Nach einigen Augenblicken löste sie sich aus seinen Armen und sah ihn wieder an. Ihr Gesicht war nass von den Tränen, die sie nicht länger hatte zurückhalten können.
    „Mein Vater hat mich einem anderen versprochen. Wir werden nicht zusammen sein können, obwohl ich das so gehofft hatte. Aber er verheiratet mich mit der … mit Connor MacLerie.“
    „Mit der Bestie?“, erwiderte er in einem ängstlichen Flüsterton.
    Sie konnte nur bestätigend nicken, da sie noch viel mehr Furcht verspürte als Ewan. MacLeries Ruf war überall in den Highlands bekannt, und obwohl sie sich wünschte, diese Gerüchte seien nichts weiter als gehässiger Klatsch und Tratsch, vermochte diese Hoffnung ihre Ängste nicht zu lindern.
    „Und dein Vater ist damit einverstanden?“ Ihm stand sein Unglaube deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Wäre sie nicht selbst dabei gewesen, hätte sie es auch nicht glauben wollen. Es war nie eine förmliche Vereinbarung getroffen worden, was ihre und Ewans Zukunft anging, aber in der Zeit, als er als Pflegesohn der Familie bei ihnen lebte, waren sie beide sich immer nähergekommen. Jocelyn wusste, er hatte geplant, um ihre Hand anzuhalten, sobald er im Frühjahr seine Eltern besuchte.
    „Ja, das ist er. Ich werde MacLeries Männer begleiten, wenn die sich auf den Rückweg machen, und gleich nach meiner Ankunft wird die Hochzeit stattfinden.“ Es waren zwar ihre Worte, doch nicht einmal ihr selbst schienen sie real zu sein.
    „Du wirst dort heiraten? Ohne dass deine Familie bei dir ist? Dieser Mann ist wahrlich eine Bestie!“
    „Von allen Titeln, die der MacLerie trägt, ist das der eine, den er nicht mag.“
    Jocelyn wirbelte herum und sah, dass MacLeries Gesandter hinter ihnen stand. Wie viel er gesehen und gehört hatte, wusste sie nicht. Sie sah, wie Ewans Miene sich versteinerte und wie er sich schützend vor sie stellte. Die Arme vor der Brust verschränkt, wandte er sich dem Fremden zu.
    „Wer seid Ihr?“, fragte er ihn herausfordernd. „Und wer gibt Euch das Recht, im Namen von MacLerie zu sprechen?“
    „Ich bin Duncan MacLerie“, antwortete der Mann und ließ seine Hand sinken, bis sie auf dem Heft seines Schwertes ruhte. „Ich vertrete seine Interessen in dieser Angelegenheit.“
    „Was meinen Sie mit dieser Angelegenheit? Seine Verlobung mit Jocelyn?“
    „Aye. Ich sorge dafür, dass seinen Wünschen Rechnung getragen wird.“ Duncan sprach mit tiefer, ruhiger Stimme, aber seine Körperhaltung verriet, dass er Ewans provozierenden Tonfall nicht auf die leichte Schulter nahm.
    „Sie ist aber keine Angelegenheit“, erwiderte Ewan. „Jocelyn ist …“
    „… die Verlobte von Connor MacLerie und damit von diesem Moment an nicht mehr Euer Problem.“
    Jocelyn verschlug es angesichts dieser kühnen Aussage die Sprache. Sie ging langsam um Ewan herum, während Duncan weiterredete und sich erneut nur an Ewan zu wenden schien.
    „Es sei denn, Ihr habt Euch einander vor Zeugen versprochen.“
    Ewan drehte den Kopf zur Seite, spuckte auf die Erde und antwortete dann für sie beide

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