Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
aus für jemanden, der fast gestorben wäre.“
„Wie fühlt Ihr Euch?“, wollte Margaret wissen, die von Hamish begleitet wurde.
Ailsa verschränkte die Arme und sah Connor wütend an. Duncan nickte ihr zu, sagte aber nichts. Cora stand mit dem Topf in der Hand da, den Connor ihr gereicht hatte.
„Ihr habt sie gesehen. Jetzt könnt ihr wieder gehen“, rief Connor ihnen zu und warf die Tür zu. „Entschuldigung“, fügte er an, als ihm bewusst wurde, dass der Knall für Jocelyn vermutlich nicht sehr angenehm war. Sie war wach und lächelte ihn an, was er als gutes Zeichen deutete.
„Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte sie, als sie sich aufrichtete.
„Den Rest des gestrigen und einen Großteil des heutigen Tages.“ Er setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand. Viele Fragen lagen ihr auf der Zunge, die die jüngsten Ereignisse betrafen, das war nicht zu übersehen. Doch dann fiel ihm ein, was sie ihn eben gefragt hatte. „Warum wolltest du wissen, ob es mir jetzt besser geht?“
„Nachdem du nun weißt, dass Kenna sich nicht umgebracht hat, musst du doch eigentlich erleichtert sein. Na ja, nicht wirklich erleichtert, aber …“
Er schwankte, ob er es leugnen oder ihr die Wahrheit über Kennas Tod gestehen sollte. Da er dieses Geheimnis schon so lange mit sich herumtrug, wusste er nicht, was er sagen sollte. „Was hat sie dir erzählt?“
„Dass sie Kenna einen Trank gab und ihr einredete, ihr Tod würde dich zum freien Mann machen. Kenna starb in dem Glauben, dir zu helfen.“ Sie hielt kurz inne, als überlege sie, wie viel sie ihm noch mitteilen sollte. „Ich weiß, du glaubst, sie hat sich das Leben genommen. Du hast dies in deinem Fieberwahn erzählt, Connor. Du dachtest, du würdest mit Kenna reden, und hast sie immer wieder gefragt, warum sie sich umgebracht hat. Aber jetzt weißt du, dass Rhona für ihren Tod verantwortlich ist.“
„Rhona tötete sie, um mich heiraten zu können“, flüsterte er. „Damit trage ich immer noch eine Mitschuld an ihrem Tod.“
„Nein!“, widersprach sie energisch. „Du hast dich von einer Verrückten täuschen lassen, du und wir alle anderen auch. Du wusstest nicht, dass sie der Grund für Kennas Probleme war.“ Sie hielt seine Hand fest umklammert, damit er sie ansah. „Aber diesmal hast du es herausgefunden.“
„Doch ich habe die Zusammenhänge erst so spät erkannt, dass ich dich beinahe auch noch verloren hätte.“
Schweigend saßen sie da, und seine Gedanken kehrten zurück zu der Nacht, als Kenna starb. Immer wieder war ihm diese seit Rhonas Tod durch den Kopf gegangen, doch er konnte noch immer nicht begreifen, wie Erwartungen, die sich zerschlagen hatten, eine Frau dazu treiben konnten, so viele Menschen ins Unglück zu stürzen.
„Das Kind ist unversehrt“, sagte Jocelyn und gestand ihm damit zum ersten Mal ihre Schwangerschaft.
„Dann hast du dich also entschieden, es mir endlich zu sagen.“
„Anfangs war ich mir nicht sicher. Und dann wollte ich nicht zu früh etwas verkünden und falsche Hoffnungen wecken.“
„Das war vielleicht deine Rettung. Hätte sie früher davon gewusst, hätte sie leichter etwas dagegen unternehmen können“, überlegte er.
„Ich versuche, mich daran zu erinnern, was sie mir in Kennas Gemächern und auf der Treppe noch mitteilte, aber das alles liegt hinter einem dichten Nebel. Sag mir, was sie getan hat. Von dir kann ich es ertragen, die Wahrheit zu erfahren.“
„Sie gab zu, dass du schon damals schwanger war und sie mit ihrem Tee deine Blutungen herbeigeführt hatte. Aber damals war du noch im ersten Monat.“ Als ihr daraufhin Tränen in die Augen stiegen, verstummte er, bis er nach einer Weile leise fortfuhr. „Es gibt Wichtigeres als diese traurigen Dinge. Erzähl mir lieber, was ich im Fieberwahn geredet habe.“
Sie streichelte seine Hand, wobei sie ein schwaches Lächeln aufsetzte, mit dem sie ihm aber nichts vormachen konnte.
„Ich kenne meinen Platz, Connor.“
„Deinen Platz?“, wiederholte er ratlos.
„Du sprachst von deiner Liebe zu Kenna und davon, dass du nie wieder in der Lage sein würdest, so zu lieben.“
Er schüttelte den Kopf. „Das habe ich gesagt?“
Wieder berührte sie seine Hand. „Ja, und ich verstehe das auch.“
„Offenbar verstehst du es ganz und gar nicht.“ Er verschränkte die Arme und setzte eine mürrische Miene auf. „Und ich hatte gedacht, es wäre dir klar.“
„Was meinst du damit?“
„Als ich deine Familie hierher einlud, als
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