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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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Reaktion absah, hatte sie sich ihm gegenüber die ganze Zeit bestens im Griff gehabt, sogar als ihre Mutter so erbärmlich schluchzte. Deren Wehklagen hätte ihn beinahe dazu gebracht, die Vereinbarung abzusagen. Er wusste, Connor hätte ihn deswegen einen Kopf kürzer gemacht, doch das blanke Entsetzen in der Stimme der Mutter hatte ihn tatsächlich einen Moment lang zögern lassen.
    Jocelyn warf die Tür hinter sich ins Schloss, als sie die Burg betrat, und Duncan ließ das Lächeln über seine Lippen huschen, das er sich so lange verkniffen hatte.
    Sie würde Connors Anforderungen genügen. Weder von außergewöhnlicher Schönheit noch ein verängstigtes, scheues Reh, lauteten dessen Anweisungen, die Duncan nur mit einem Kopfschütteln kommentieren konnte. Die „außergewöhnliche Schönheit“ war eine recht klare Aussage, aber wie bestimmte man, ob ein Mädchen verschüchtert war, wenn sie alle bloß den Namen seines Lairds hören mussten, um wie Espenlaub zu zittern?
    Connor MacLerie, die Bestie.
    Erzürnt trat Duncan in den Staub zu seinen Füßen. Zwar wusste er, dass die wenigsten in seiner Gegenwart offen sagten, was sie dachten, dennoch konnte er nicht fassen, in welchem Maß sich dieser erschreckende Name und der damit einhergehende Ruf bei Verbündeten und Feinden gleichermaßen herumgesprochen hatte. Er hätte etwas gegen diese Gerüchte unternehmen können, wäre ihm die Wahrheit über Kennas Tod bekannt. Aber er hatte sich an jenem schicksalhaften Abend nicht in der Festung aufgehalten, und er wusste nur von den Geschichten, die man sich anschließend erzählte. Vom Laird, der auch sein Freund war, erfuhr er überhaupt nichts, da der nach Kennas Tod nie wieder auch nur ihren Namen in den Mund nahm.
    Seine Gedanken wurden dadurch unterbrochen, dass sich ihm der Mann näherte, zu dem Jocelyn gleich nach dem Bekanntwerden ihrer Verlobung gerannt war: Ewan MacRae. MacCallum hatte ihm zugesichert, dass Jocelyn noch keinem anderen Mann versprochen war, doch es war nicht zu übersehen, welch gegenseitige Zuneigung die beiden verband und wie sie von einer gemeinsamen Zukunft ausgegangen waren. Duncan stieß sich vom Zaun ab und drehte sich zu Ewan.
    „Werdet Ihr Eurem Laird davon berichten, was Ihr gesehen habt?“
    „Redet Ihr davon, dass seine Verlobte Hals über Kopf zu Euch gerannt ist?“ Wieder legte Duncan seine Hand auf das Heft seines Schwertes.
    Ewan richtete seinen Blick auf einen Punkt in weiter Ferne, ehe er antwortete: „Sie ist über alle Maßen loyal. Ich sollte diese Neuigkeit von ihr erfahren, von niemandem sonst.“
    „Loyalität ist eine bewundernswerte Eigenschaft“, sagte Duncan, ohne die Frage zu beantworten.
    „Das ist wahr“, pflichtete Ewan ihm bei und schaute sein Gegenüber an. „Ich möchte nicht, dass sie deswegen bestraft oder schlecht behandelt wird.“
    „Und Ihr glaubt, Connor MacLerie würde das tun?“ Duncan machte einen Schritt auf ihn zu.
    „Ich habe die gleichen Geschichten gehört wie Ihr. Wenn ich schon nicht bei ihr sein kann, möchte ich wenigstens Gewissheit haben, dass sie in Sicherheit ist.“
    Duncan nickte und ging wieder auf Abstand. „Mein Laird wird mich nur fragen, ob die notwendigen Vereinbarungen getroffen wurden. Es wird ihn nicht interessieren, mit wem sie vor ihrer Abreise sprach.“
    Er sah die Geste, mit der der jüngere Mann sein Wort akzeptierte. Diesem Ewan blieb auch keine andere Wahl, doch Duncan respektierte dessen Bemühen, Jocelyn zu beschützen. Hier war noch jemand, dessen Leben unwiderruflich als Folge jener Ereignisse verändert wurde, die aus seinem Laird die Bestie hatten werden lassen. Er wandte sich ab und ging zu seinen Leuten, die auf ihre Befehle warteten. Wie viele würden noch von dieser Angst heimgesucht werden, bis endlich die Wahrheit ans Tageslicht kam? Kopfschüttelnd befahl er den Männern, alles für eine baldige Abreise bereit zu machen.

2. KAPITEL
    Der Wind zerrte an seinem Haar und der Kleidung, als er auf der Brustwehr stand und wartete. Mit einer Hand schirmte Connor die Augen ab, um einmal mehr den Horizont abzusuchen, ohne jedoch das zu entdecken, wonach er Ausschau hielt. Sie waren spät dran. Laut Duncans Nachricht hätten sie gegen Mittag eintreffen sollen, doch es war bereits deutlich später.
    Während er zu einem anderen Punkt auf dem höchsten Turm der Festung Broch Dubh wechselte, schaute er abermals in die Ferne und fühlte die Angst an seinem Verstand nagen. Nein, Duncan würde unterwegs für

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