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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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sollten.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Frau, die vor ihm stand. Sie beobachtete ihn genauso eindringlich wie er sie. War sein Unbehagen etwa für alle Umstehenden erkennbar? Er drehte sich um und sah in der Tür zwei seiner Soldaten, die Athdar MacCallum festhielten. Der junge Mann, der den linken Arm in einer Schlinge trug und dessen Gesicht mit blauen Flecken übersät war, machte einen benommenen, verwirrten Eindruck.
    Connor hörte Jocelyn erschrocken nach Luft schnappen. Er bekam ihren Arm zu fassen, als sie versuchte, an ihm vorbei zu ihrem Bruder zu eilen. Zwar setzte sie sich gegen seinen Griff zur Wehr, aber mit seiner Kraft und Entschlossenheit konnte sie es nicht aufnehmen.
    „Ich muss zu ihm“, sagte sie. „Er ist verletzt.“
    „Ihr sagtet, Ihr wolltet ihn sehen, und das habt Ihr jetzt. Nun werdet Ihr Euren Teil der Vereinbarung einhalten“, flüsterte er ihr leise zu, sodass nur sie ihn hören konnte.
    „Wie Ihr wollt, Mylord. Dann lasst uns jetzt heiraten, damit ich die Wunden meines Bruders versorgen kann.“
    Connor riss sie heftig zurück. „Euch sind doch die Einzelheiten dieser Abmachung bekannt, oder nicht?“ Er sah zu Duncan, der bestätigend nickte, und fügte hinzu: „Der Junge wird freigelassen, sobald wir verheiratet sind und Ihr das Bett mit mir geteilt habt.“
    Sicher war er sich nicht, doch er hätte schwören können, dass sie bei seinen Worten unter der Morastschicht errötete. Duncan verschluckte sich vor Schreck und begann zu husten, während die anderen ihren Ohren nicht trauen wollten. So viel zum Thema Diskretion.
    „Dann, Mylord, sollten wir uns zum Priester begeben und die Sache hinter uns bringen.“
    „Ihr solltet Euch waschen und umziehen, bevor …“
    „Ich kann mein Gelübde schmutzig oder gewaschen ablegen, Mylord. Ich würde es vorziehen, wenn wir es so bald als möglich hinter uns bringen könnten.“
    Sie war unausstehlich! Da stand sie vor ihm und seinem ganzen Clan, und obwohl sie eindeutig die Verliererin bei dieser Abmachung war, wollte man das angesichts ihrer trotzigen Haltung und ihres aufbegehrenden Tonfalls kaum glauben. Aber er war nicht der Mann, der vor einer Herausforderung zurückschreckte, erst recht nicht, wenn die von einer Frau kam, die so schnell wie möglich in ihre Schranken verwiesen werden musste.
    „Duncan, bring den Priester her.“
    „Aber Connor …“, wandte Duncan ein und trat vor.
    „Du hast die Lady gehört. Sie verlangt, auf der Stelle vermählt zu werden, und ich möchte ihr diesen Wunsch erfüllen. Und jetzt hol ihn her, Duncan.“
    Duncan war schon lange genug sein Freund, um den zornigen Ton in Connors Stimme zu bemerken. Die Lady, um die es ging, kannte ihn zwar erst seit ein paar Augenblicken, doch ihr Fehlverhalten schien ihr auf einmal aufgefallen zu sein, da sie einen Schritt vor ihm zurückwich. MacLerie hielt sie fest, damit sie nicht vor dem Schicksal davonlaufen konnte, das sie soeben selbst herausgefordert hatte. Über die Schulter hinweg befahl er seinen Männern, den Gefangenen zurück ins Verlies zu bringen. Da sie Anstalten machte, ihm abermals Widerworte zu geben, drückte er ihren Arm so fest, dass sie ihn fragend ansah.
    „Nicht nur sein Leben hängt von Eurem Verhalten ab, Mylady, sondern auch die Art seiner weiteren Unterbringung. Überlegt Euch gut, was Ihr sagen wollt, bevor Ihr den Mund aufmacht.“
    Connor beobachtete, wie sie zum Reden ansetzte, dann aber innehielt und die Lippen zusammenpresste. Mit ihrer freien Hand strich sie ihr Haar aus dem Gesicht und warf es über die Schulter. Weitere Klumpen Schlamm tropften auf ihren ohnehin völlig verdreckten Mantel.
    Betretenes Schweigen machte sich breit, während sie auf Duncans Rückkehr warteten. Endlich kam Unruhe auf, als sich die Menge teilte, um für ihn und den Priester eine Gasse freizumachen.
    Der Priester kam zu Connor und verbeugte sich.
    „Mylord, das ist sehr ungewöhnlich.“
    „Aye, Pater, das ist wohl wahr.“
    „Sollten wir der Lady nicht gestatten, sich auf die Zeremonie vorzubereiten, und sie morgen früh stattfinden lassen?“
    „Nein. Meine Verlobte bittet darum … nein, sie besteht darauf, dass wir unser Gelübde augenblicklich ablegen. Wenn Ihr dann so gütig wärt, Euch dieses anzuhören und Euren Teil dazu beizutragen?“
    Connor wusste, der Geistliche konnte den Ereignissen momentan zwar nicht folgen, doch er würde alles tun, was von ihm verlangt wurde. Und so passierte es, dass er ein paar Augenblicke

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