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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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zwischen Ethan und sie treiben wollen, was ihr ja auch weitgehend gelungen war. Unser Verhältnis ist mies, seit sie tot ist, sinnierte Grace, und ich habe immer gedacht, das liegt nur an der Neuen; aber liegt es nicht auch daran, dass ich nun die Wahrheit kenne? Er ist nicht mein Vater!
    Zum ersten Mal konnte sie an diese ganze schreckliche Sache denken, ohne dass ihr sofort die Tränen in die Augen traten. Sie atmete tief durch. Es tat gut, es einem so unsentimentalen Menschen anzuvertrauen wie Suzan. Und trotzdem würde es sie brennend interessieren, mit wem Ethan die Professorin verwechselt und warum sie sich ihm gegenüber als Vanessa Brown ausgegeben hatte.
    »Dein Vater schien tatsächlich etwas gestresst. Die junge Frau überfordert ihn wohl. Er hat vehement behauptet, ich wäre eine Freundin aus Jugendtagen. Er meinte, es an meiner Stimme erkannt zu haben, und wurde ganz ungnädig, als ich ihm deutlich machte, das müsse ein Irrtum sein. Da habe ich ihn abgewimmelt und ihm erzählt, ich hieße Vanessa Brown. Tja, mir ist auf die Schnelle nur ihr Name eingefallen. Da hat er lockergelassen. Ein hartnäckiger Bursche, dein Vater.«
    Grace atmete erleichtert auf. Suzan berichtete ihr ganz freimütig von der Verwechslung und der kleinen Notlüge. Es gab also wirklich keinen Grund, ihr zu misstrauen. Im Gegenteil, eigentlich war sie ihr zu Dank verpflichtet.
    »Er versucht, dich wieder zu erreichen, sobald er von der Reise zurück ist.«
    »Da wird er kein Glück haben. Ich habe mich entschlossen, morgen nach Auckland zu fliegen und von dort, so schnell wie möglich, zurück nach Hause. Diese Sache mit Barry hat mich doch mehr mitgenommen, als ich es wahrhaben wollte.«
    »Du meinst wohl die Sache mit seinem Bruder, oder?«
    »Ja, okay, da du ohnehin Gedanken lesen kannst ... ja, ich bin in seinen Bruder verliebt, aber der hat eine Freundin, und außerdem will ich das Barry nicht antun. Kurz, ich muss weg!«
    »Dunedin ist groß.«
    »Aber nicht groß genug, um den Tonkas aus dem Weg zu gehen. Ich habe es Barry nämlich gesagt. Und der ist sehr zornig.«
    »Was, du hast ihm gesagt, dass du seinen Bruder liebst?«
    »Ja, und er war so wütend, dass er mir eine Ohrfeige versetzt hat, und er weiß, wo ich wohne.«
    »Nein, nein, das kannst du nicht vorschieben. Der Junge wird dir mit Sicherheit nicht auflauern. Jede Wette. Er hat doch auch seinen Stolz. Dieser Maori und sein Bruder sind keine plausiblen Gründe, abzuhauen. Glaube mir. Außerdem bin ich ja auch noch da. Du hast mir dein Wort gegeben, dass wir noch zwei Monate zusammen arbeiten werden. Darauf habe ich mich eingestellt.«
    »Aber ...«
    »Kein Aber. Steh dazu! Dass du mir dein Versprechen gegeben hast. Das Abhauen bringt dich übrigens auch nicht weiter.«
    Grace spürte schmerzhaft, wie recht Suzan hatte. Sie sollte endlich lernen, nicht immer davonzulaufen.
    »Bitte, versteh mich doch. Ich würde gern weiter mit dir arbeiten, aber ...«
    »Nein, ich habe kein Verständnis dafür. Du bist eine erwachsene Frau und hast mir dein Wort gegeben, dass du zwei Monate bleibst. Schließlich haben wir auch immer noch nicht geklärt, ob wir ein Buch daraus machen.«
    Grace stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Gut, zwei Monate und keinen Tag länger, aber wir gehen weder zum Inder noch zu Marco's Pizza — Pasta!«
    »Einverstanden. Und es wäre doch wirklich jammerschade, wenn du nicht mehr in den Genuss kämst, Antonias Märchen zu lesen.«
    »Das stimmt. Willst du es mir nicht einfach heute Nacht zum Lesen geben? Damit es mich von den Tonkas ablenkt?«
    Suzan lachte. »Du bist wahrlich ein harter Brocken.«
    »Du auch, denn ich kenne deine Antwort bereits: Wenn die Geschichte so weit ist, dann darfst du sie lesen.« Dabei imitierte Grace Suzans Stimme und war selbst erstaunt, wie echt das klang.
    Suzan lachte. »Höre ich mich wirklich so scheußlich an?«
    »Wie eine Oberlehrerin.« Grace fiel in das Lachen ein.
    »Ich sehe es ein, ich muss mich sputen. Gleich morgen werde ich mit der Geschichte fortfahren.«
    »Morgen? Nein, jetzt. Ich könnte eine Ablenkung gut gebrauchen«, forderte Grace lachend. »Gut, wie du willst, aber ich muss dir vorher noch etwas von deinem Vater ausrichten.« »Was? Dass seine Neue schon wieder schwanger ist?«
    »Nein, ich soll dir sagen, dass er die ganze Geschichte nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Wenn du mehr erfahren möchtest, sollst du dich an Moira Barclay wenden.« Grace wurde leichenblass. »Wer ... wer

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