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Das Geheimnis des Millionaers

Das Geheimnis des Millionaers

Titel: Das Geheimnis des Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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    „Ah, Venedig …“, meinte Mrs. Travis verträumt. „Eine wunderbare Stadt.“ Sie bedachte Adrienne mit einem verschwörerischen Lächeln. „Und einfach traumhaft für die Hochzeitsreise.“
    Adrienne murmelte etwas Unverständliches als Antwort und ging weiter, um sich zu Nathalie Byron zu gesellen. Sie stand mit dem Rücken zur Tür, als sie Chays Stimme hörte, warm und voller Liebe.
    „Ah, da bist du ja, meine Liebe. Komm, ich stelle dich vor.“
    Adrienne erstarrte. Dann nahm sie sich zusammen und drehte sich um.
    Und riss erstaunt die Augen auf.
    Der neue Gast war groß und schlank und trug ein elegantes schwarzes Kostüm. Ein perfekt geschnittener Bob bändigte das silberne Haar. Die Frau trug Perlen um Hals und in Ohren.
    „Ein Gesicht kenne ich ja schon“, sagte sie jetzt mit klarer, ruhiger Stimme und ging zu Adrienne. „Hallo, Adrienne, wie geht es dir?“
    „Mrs. Haddon …“ Adrienne sah sie völlig verwirrt an. „Aber … ich verstehe nicht.“
    „Inzwischen heiße ich Mrs. Stretton.“ Graue Augen, die gleichen wie die ihres Sohnes, musterten Adrienne ruhig. „Angus und ich haben geheiratet, kurz nachdem er nach Spanien ging.“
    Adrienne schüttelte konsterniert den Kopf. „Das wusste ich nicht …“ Anklagend wandte sie sich an Chay: „Du hast mir nie etwas davon gesagt.“
    „Du hast nicht gefragt“, erwiderte er kühl.
    Und zu ihrer Schande musste Adrienne zugeben, dass er recht hatte. Sie hatte nie nach seiner Mutter gefragt, ob sie noch lebte, geschweige denn, wie es ihr ergangen war.
    Wie hatte sie nur so gedankenlos sein können? „Ich muss mich entschuldigen. Es ist schön, Sie wiederzusehen, Mrs. Stretton.“
    „Müssen wir so förmlich sein? Mir wäre es lieber, wenn du mich Margaret nennst.“ Noch ein genauer Blick, dann nickte sie ihrem Sohn zu. „Du hattest recht, mein Lieber. Das Kleid steht ihr ganz vorzüglich.“ Sie tätschelte Adriennes Arm. „Komm, Liebes, stell mich den anderen Gästen vor.“
    Wie viele Überraschungen kann ein Mensch verkraften, bevor er in Hysterie ausbricht, fragte Adrienne sich insgeheim, doch natürlich erfüllte sie Mrs. Strettons Wunsch.
    Als die anderen Gäste ankamen und die Rolle als Gastgeberin Adrienne beschäftigt hielt, ging es ihr besser. So blieb ihr keine Zeit zum Nachdenken oder für die vielen Fragen, auf die sie keine Antwort wusste. Und während sie Drinks reichte und Konversation betrieb, achtete sie sehr genau darauf, immer genügend Abstand zu Chay zu halten.
    „Eine so nette Party“, hörte sie von allen Seiten, bedankte sich für die Komplimente und lächelte unverbindlich, wenn Gegeneinladungen ausgesprochen wurden.
    „Wer hätte das gedacht?“ Lady Gilmour fing Adrienne ab. „Das ist doch mal eine angenehme Überraschung. Ich wusste zwar, dass Angus Strettons erste Frau gestorben ist, aber ich hatte keine Ahnung, dass er ein zweites Mal geheiratet hat.“ Lady Gilmour senkte verschwörerisch die Stimme. „Seine erste Frau war sehr krank. Sie verlor ihr Baby, gleich zu Beginn der Ehe, und erlitt einen kompletten Nervenzusammenbruch. Und als sie sich nach Jahren endlich erholt hatte, diagnostizierte man bei ihr eine unheilbare Krankheit mit einem dieser unaussprechlichen Namen.“ Die alte Dame seufzte leise. „Es brach Angus das Herz, als er sie in einem Pflegeheim unterbringen musste. Natürlich hat er sie regelmäßig besucht und sichergestellt, dass sie die denkbar beste medizinische Versorgung bekam. Aber niemand von uns nahm es ihm übel, dass er sein Glück mit Margaret fand. Ich glaube nicht, dass Ruth je auch nur das Geringste geahnt hat.“
    Adrienne starrte Lady Gilmour fassungslos an. Sie erinnerte sich an jenen Tag im Arbeitszimmer, als Chay hinter dem Schreibtisch gesessen hatte und sie meinte, einen Geist zu sehen. „Chay ist Angus’ Sohn?“
    „Aber natürlich, meine Liebe. Ich dachte, gerade Sie wüssten das. Ihr Vater und Angus standen sich doch so nah. Und Sie … nun, Sie gehörten praktisch zur Familie.“ Lady Gilmour lächelte Adrienne herzlich an. „Wir alle sind begeistert, Sie wieder auf The Grange zu wissen. Wie wunderbar sich am Ende doch alles zusammengefügt hat. Aber nun muss ich unbedingt ein Wörtchen mit Mrs. Grimes reden. Der neue Kassenwart des Gartenclubs ist wirklich inakzeptabel …“
    Während Adrienne versuchte, das soeben Gehörte zu verarbeiten, wirbelten ihre Gedanken wild durcheinander. Chay war Angus’ Sohn. Und doch hatte Angus ihn zweimal

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