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Das Geheimnis des Millionaers

Das Geheimnis des Millionaers

Titel: Das Geheimnis des Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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ein messerscharfer Schmerz durchzuckte sie.
    Mit einem aufgesetzten Lächeln erhob sie sich. „Meine Damen, ich denke, der Kaffee steht im Salon bereit. Sollen wir dann hinübergehen?“
    Was für eine seltsame Situation. Niemand fragte Adrienne direkt, aber die Neugier hing fast greifbar in der Luft, während sie Kaffee einschenkte, lächelte und plauderte, als hätte sie keine Sorge auf der Welt.
    Barbara James setzte sich zu ihr und bat sie um Rat, wie sie das Bad in ihrer Londoner Wohnung verschönern könnte. Adrienne war dankbar für das Thema – endlich eine Frage, die sie beantworten konnte.
    Kaum kehrte Barbara zu den anderen zurück, nahm Arlena Travis ihren Platz ein.
    „Ich will mir dieses wunderbare Stück noch einmal genauer ansehen“, sagte sie und setzte ihre Brille auf. „Antiker Schmuck ist meine Leidenschaft, meinen Mann erleichtert es sicher, dass jemand mir dieses Stück vor der Nase weggeschnappt hat.“ Sie seufzte bewundernd. „Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Ich wäre ja den konventionellen Weg gegangen und hätte Smaragde für Sie gewählt, bei Ihrem Haar. Aber diese Rubine passen perfekt zu Ihnen. Vor allem mit dem Kleid.“
    Adrienne stellte ihre Tasse auf den flachen Kaffeetisch. „Ich verstehe nicht ganz, Mrs. Travis. Es sind Granatsteine.“
    „Unsinn, Liebes, das sind Rubine, und besonders wertvolle dazu.“ Sie tätschelte Adriennes Hand. „Wenn Sie mir nicht glauben, dann lassen Sie sie schätzen. Und vor allem sollten Sie sie versichern.“
    „Das werde ich tun“, brachte sie wie betäubt hervor. Sie lächelte schwach und stand auf. „Wenn Sie mich für einen Moment entschuldigen …“ Sie ging zu Mrs. Stretton. „Könnten Sie für mich die Rolle der Gastgeberin weiterführen, bitte? Ich … ich habe schreckliche Kopfschmerzen und würde mich gern zurückziehen.“
    Ohne die Antwort abzuwarten, murmelte sie ein leises „Gute Nacht“ und floh nach oben.
    In ihrem Zimmer lehnte sie sich atemlos mit dem Rücken gegen die Tür.
    Rubine. Zu ihrem achtzehnten Geburtstag hatte Chay ihr Rubine geschenkt, aber sie in dem Glauben gelassen, es wären Halbedelsteine.
    Niemals hätte er sein eigenes Geschenk gestohlen, wieso also verschwand der Anhänger erst und tauchte dann in seinem Zimmer auf?
    Piers, dachte sie und rang nach Atem. Wieso hatte sie das nicht früher erkannt? Piers, der den wahren Wert des Schmuckstücks erkannt haben musste. Der dieses Stück, da es ja angeblich von Angus Stretton kam, als sein Erbe betrachtet haben musste und den es störte, dass es so einfach verschenkt wurde.
    Piers, der offenbar nicht wusste, dass Chay sein Cousin war. Schließlich hatte er immer nur von dem „unehelichen Sohn der Haushälterin“ gesprochen.
    Den Anhänger zu stehlen und ihn dann in Chays Zimmer zu deponieren war die perfekte Lösung, um den verhassten Konkurrenten loszuwerden. Piers ging ganz selbstverständlich davon aus, dass man Chay aufgrund des Werts der Steine verhaftete. Und damit wäre dann auch der endgültige Keil zwischen ihn und das Mädchen, das er liebte, getrieben.
    Piers war niemals in sie verliebt gewesen, er hatte sie nur benutzt. Selbst gestern, als er unerwartet aufgetaucht war, diente es nur seinem Vorteil.
    Aber wenn jeder die Wahrheit über den Anhänger kannte, wieso hatte man es Piers durchgehen lassen? Warum hatte Angus Stretton den Neffen nicht einfach hinausgeworfen und stattdessen Chay weggeschickt?
    Die Arme schützend um sich geschlungen, begann Adrienne im Zimmer auf und ab zu gehen. Sie erinnerte sich an die Gesprächsfetzen, die sie zufällig von ihren Eltern aufgeschnappt hatte. Die abwertenden Kommentare hatten Piers gegolten, nicht Chay.
    Wie hatte sie nur so verblendet sein können? Und da gab es immer noch so vieles, was sie nicht wusste. Aber jetzt fand sie die Wahrheit wahrscheinlich niemals heraus.
    Adrienne zog sich aus und schlüpfte in ihr Nachthemd, doch sie ging nicht zu Bett. Sie war zu rastlos, um schlafen zu können. Also setzte sie sich wieder einmal auf die gepolsterte Fensterbank und starrte mit leerem Blick in die Dunkelheit.
    Irgendwann hörte sie Stimmen auf dem Gang. Offenbar war die Party vorbei, und die Gäste gingen in ihre Zimmer. Dann klopfte es leise an ihre Tür.
    „Adrienne?“, fragte Margaret Stretton leise. „Ist alles in Ordnung mit dir? Darf ich hereinkommen?“
    Für einen Moment wollte Adrienne so tun, als schliefe sie bereits. Doch das Licht unter dem Türschlitz verriet sie. Daher

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