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Das Geheimnis des Moguls

Das Geheimnis des Moguls

Titel: Das Geheimnis des Moguls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy Klasky
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getan zu haben – mit einem Mann mitzugehen, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Er hatte ihr Geständnis unterbrochen, indem er sie geküsst hatte, ohne sich eingestehen zu wollen, wie anziehend er ihre Unschuld und ihre Schüchternheit fand.
    Seit der Auktion hatte er unzählige Male zum Telefonhörer gegriffen, aber doch nie ihre Nummer gewählt. Er wollte das Bedauern in ihrer Stimme nicht hören, wenn er sich meldete. Und er wollte nicht über die Unterhaltung nachdenken, die sie im Dunkeln geführt hatten – etwas schläfrig und ganz entspannt, noch lange, nachdem ihre Körper erschöpft waren. Er wollte sich auch nicht daran erinnern, wie er alleine aufgewacht war und neben ihm auf dem Kissen nur noch ein Hauch ihres Parfums lag.
    Er räusperte sich und mahnte sich, die eine Nacht zu vergessen, die aus der endlosen Reihe von One-Night-Stands im letzten Jahr herausstach. „Die AFAA!“, brachte er schließlich hervor.
    Die Augen seiner Großmutter glitzerten, als sie einen dicken Umschlag auf den Schreibtisch legte. „Ich habe die Papiere hier, Ethan. Zach hat sie für mich bereits aufgesetzt.“
    Zach Crosby. Ethans bester Freund. Und der Anwalt seiner Großmutter.
    Ethan machte kehrt, ohne sich um seine Großmutter zu kümmern oder den abschätzigen Gesichtsausdruck ihrer Sekretärin. Ihm blieben sieben Monate, um eine Frau zu finden. Er hegte keinerlei Zweifel daran, dass seine Großmutter ihre Drohung wahr machen würde, wenn er keine finden sollte. Dessen war er sich absolut sicher. Sie liebte ihn und sie würde alles tun, was sie für nötig hielt, um ihn aus ihrer Sicht zu retten . Auch, wenn er gar nicht gerettet werden wollte.
    Sloane Davenport schnappte nach Luft, als ihr Bildschirm flackerte, einen Schreckensmoment lang blau aufleuchtete und als dann der Computer seinen Geist aufgab. Verdammt! Das passierte heute schon zum dritten Mal! Und sie konnte nun nicht überprüfen, ob ihre E-Mail gesendet worden war. Und ob ihr Lebenslauf an den zukünftigen Arbeitgeber hinausgegangen war. Und ob sie es endlich aus der misslichen Lage schaffen würde, in der sie sich befand.
    Langsam stand sie auf und massierte ihren unteren Rücken. Der dumpfe Schmerz war wiedergekommen. Sie verzog das Gesicht und nahm sich eine Salzstange. Übelkeit stieg in ihr hoch, aber sie zwang sich dazu, langsam zu kauen und ein ganzes Glas Wasser zu trinken.
    Zweieinhalb Monate waren vergangen. Mit der Morgenübelkeit sollte es jetzt allmählich vorbei sein. So stand es zumindest in dem Buch mit den vielen Eselsohren, das sie wie eine Bibel griffbereit auf dem Tisch liegen hatte.
    Sie zuckte mit den Schultern und griff nach den Papieren neben ihrem PC. Rechnungen. Glücklicherweise zahlte sie noch mit Überweisungen – so konnte ihr Computer diese nicht auch noch ruinieren.
    Nicht dass dieses Papier irgendein Trost wäre, aber immerhin hatte sie die Miete pünktlich bezahlen können. Ihr Studienkredit war allerdings eine andere Sache. Sie hatte eine geringe Summe abbezahlt und einen Zettel dazugelegt, dass sie mehr abbezahlen würde, sobald sie dazu in der Lage war.
    Als ob das demnächst eintreten könnte! Die Ausgaben für das Baby hatten gerade mal begonnen, und Sloane war es jetzt schon zu viel. Bald musste sie neue Kleidung kaufen. Noch sah man nichts, aber bis es so weit sein würde, waren es höchstens noch ein paar Wochen.
    Sie würde auch gute Lebensmittel kaufen müssen, sobald sie mehr als nur Salzstangen und Nudeln im Magen behalten konnte. Erst einmal hoffte sie, dass ihre teuren Schwangerschaftsergänzungsmittel ausreichten. Sie warf einen Blick auf die weiße Flasche auf dem Küchenbord.
    Und sie musste Geld für einen Arzt zusammenkratzen.
    Den ersten Arztbesuch hatte sie noch geschafft, bevor ihre Versicherung ausgelaufen war. Aber inzwischen waren zwei Monate vergangen – und sie schuldete sich und dem Baby diese zwei versäumten Besuche. Sie versuchte sich zwar zu überzeugen, dass sie warten konnte, bis sie einen neuen Job hatte, aber mit jedem Tag, der verging, ohne dass ihre Bewerbungen Erfolg hatten, wuchs ihre Angst.
    Sie strich über den dünnen Stoff ihres T-Shirts, unter dem in ihr das neue Leben heranwuchs. Wäre sie die Sache mit der AFAA anders angegangen, wenn sie gewusst hätte, dass sie schwanger war?
    Sie errötete bei dem Gedanken daran, wie sie am Morgen nach der Auktion mit der U-Bahn vom Eastern Hotel nach Hause gefahren war. Sie war in den ungewohnt hohen Schuhen in ihre Wohnung

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