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Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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soll das werden?“, fragte sie misstrauisch. Er würde sie doch nicht waschen wollen?
    „Ich will dich säubern und dir frische Kleidung überziehen. Währenddessen erzählst du mir, was mit dir geschehen ist.“
    Warda glaubte, sich verhört zu haben. „Du willst mich waschen? Was ist, wenn dich einer deiner Kameraden hier erwischt? Es wäre mir neu, dass ein Streiter Christi sich bis an die Zähne bewaffnet in der Krankenpflege hervortut.“
    „Wieso nicht?“, widersprach er und tauchte einen Stoffstreifen unter Wasser, nur um ihn kurz darauf wieder auszuwringen. „Die Krankenpflege gehört schließlich auch zu unserer Mission. Auch wenn sie nicht zu unseren Hauptaufgaben zählt.“
    „Du bist aber ein Krieger und arbeitest nicht im Hospital“, widersprach sie ihm und zog ihre Beine noch ein wenig mehr an ihren Körper heran. Der Gedanke, ihm auf diese Weise ausgeliefert zu sein, behagte ihr nicht.
    Ungeachtet dessen schlug er ihre Röcke zurück und sah das frische Blut an ihren Schenkeln kleben.
    „Sag nur, du hast ein Kind zur Welt gebracht?“ Suchend und mit einem Anflug von Panik schaute er sich um.
    „Es ist … gestern Nacht abgegangen“, erklärte sie stockend. Das war nicht gelogen, beruhigte sie sich selbst.
    Er packte sie bei den Schultern und drehte sie so weit zu sich herum, bis sie gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Der Schmerz, den diese Bewegung erzeugte, ließ sie aufstöhnen.
    „Wie weit warst du denn?“
    „Nicht weit genug, als dass es hätte zur Welt kommen können.“ Sie presste die Lippen zusammen und versuchte, die Tränen zu unterdrücken, die ihr unvermittelt in die Augen schossen, als sie seinen entsetzten Blick gewahrte. „Im vierten Monat“, fügte sie kaum hörbar hinzu.
    Er schnaubte nur kurz und schüttelte fassungslos den Kopf. „Hast du mir nicht gesagt, du könntest nicht schwanger werden?“
    „Ein Missgeschick“, entgegnete sie knapp. In seinen Augen las sie, wie es in ihm arbeitete. Wenn es ihr nicht so abwegig erschienen wäre, hätte sie vermutet, dass er eifersüchtig war.
    „Und ich dachte, du wolltest dein Leben ändern.“
    Seine Enttäuschung darüber, dass sie nach der Flucht aus Zypern trotz all ihrer Beteuerungen weiterhin mit anderen Männern geschlafen hatte, war ihm durchaus anzusehen.
    „Das habe ich auch“, entgegnete sie schwach. „Aber manchmal geht das Schicksal seine eigenen Wege.“
    „Soll ich eine Kräuterfrau holen?“, fragte er mit hörbarer Sorge in der Stimme. „Oder den Medikus? Du brauchst jemanden, der dir hilft, sonst ergeht es dir am Ende wie meiner Frau.“
    Daher wehte der Wind, dachte sie überrascht. Er hatte mit dem Tod seiner Frau etwas Ähnliches erlebt, und nun sorgte er sich womöglich, sie könne auch sterben. Das hieß, sie bedeutete ihm etwas, selbst wenn es nicht so weit ging, wie sie es sich gewünscht hätte. Zu gerne wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihn geküsst. Aus Dankbarkeit, aber auch, weil er den schönsten Mund besaß, den sie je bei einem Mann gesehen hatte. Ein weiteres Mal bedauerte sie, dass er als Ehemann nicht zu haben war.
    „Keinen Medikus“, japste sie atemlos. Der Mann würde womöglich ahnen, dass sie bei dem Abgang nachgeholfen hatte. Im Orden durfte niemand erfahren, dass sie ein Kind abgetrieben hatte. Darauf stand die Todesstrafe.
    Gero fuhr stoisch damit fort, sie auszuziehen, bis sie völlig nackt war. Dabei empfand er offenbar keinerlei Ekel vor all dem Blut, das ihre Beine benetzte. Wortlos wusch er es ab. Zunächst zwischen den Beinen und dann am Bauch und an all jenen Stellen, wo noch Blut zu sehen war. Er tat es mit Routine und gleichzeitig mit einer Zärtlichkeit, die sie die Schmerzen beinah vergessen ließ.
    Dann hob er sie an wie ein Kind und drehte und wendete sie so lange, bis sie vollkommen sauber war. Sprachlos verfolgte sie, wie er ein paar trockene Lumpen zusammenpackte und sie ihr wie selbstverständlich zwischen die Schenkel stopfte, um weitere Blutungen aufzuhalten, bevor er sie hinstellte und ihr im Stehen ein halbwegs frisches Kleid überzog. Dabei hielt er sie fest in seinen Armen, um ihr den notwendigen Halt zu geben. Mit einer Hand schnürte er das Gewand notdürftig zusammen, um ihre Blöße zu bedecken. Warda half ihm nur unbeholfen, weil ihr so schwindelig war, dass sie befürchtete, sich übergeben zu müssen. Anschließend setzte er sie wie eine willenlose Puppe auf das Lager ihrer armenischen Nachbarin und begann damit, ihr Bett

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