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Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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als ob sie etwas vor ihm verbergen wollte.
    Gero legte seine Hand an ihr Kinn und zwang sie, ihm ins Gesicht zu blicken.
    „Raus mit der Sprache. Es hat keinen Sinn, wenn du mir etwas verschweigst. Wie soll ich dir nicht helfen, wenn ich nicht die ganze Wahrheit erfahre. Hat Hugo noch etwas anderes in der Hand, das er gegen dich verwenden kann?“
    „Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall“, erklärte sie matt. „Aber wer würde mir schon glauben? Ich bin nur eine einfache Frau, eine ehemalige Hure noch dazu!“
    „Ich glaube dir“, sagte er hart, und in seinen Augen glitzerte das unnachahmliche Feuer eines Rebellen, der für eine Heldentat keine Rücksicht auf sein eigenes Leben nimmt.
    „Hugo d’Empures macht gemeinsame Sache mit den Heiden. Ich bin mir sicher, und ich könnte es sogar beweisen.“
    „Weißt du, was du da sagst?“ Gero blieb der Mund offen stehen, während er sie ungläubig anstarrte.
    „Siehst du?“ Ihr Blick war ehrlich enttäuscht. „Du vertraust mir nicht und denkst, ich lüge.“
    „Doch, natürlich vertraue ich dir“, bestritt er hartnäckig. „Rede weiter, bevor wir wieder gestört werden!“
    „Ich weiß nicht, ob dir bekannt ist, dass er als junger Ritter lange Jahre in den Kerkern von Kairo verbracht hat. Dies ist der Grund, warum er perfekt die Sprache der Mameluken beherrscht. Niemand weiß so genau, warum und wie er dieser Hölle entkommen konnte. Manche sagen, es sei ein Lösegeld seiner Familie geflossen, andere behaupten, er sei gegen den Sohn eines Emirs ausgetauscht worden. Doch alle glauben, dies sei mit Hilfe der Templer geschehen.“
    „Templer werden nicht ausgetauscht und die Miliz Christi zahlt grundsätzlich kein Lösegeld für eigene Ordensangehörige“, fuhr Gero ihr ins Wort. „So etwas wird, wenn überhaupt, nur bei Privatleuten finanziert, die reich genug sind, um den geforderten Betrag der Ordenskasse später in doppeltem Gold und Silber zurückerstatten.“
    „Genau“, bestätigte sie. „Aber warum hätten die Mameluken ihn sonst freigelassen?“
    „Vielleicht weil er einen geheimen Pakt unterschrieben hat?“ Gero sinnierte einfach ins Blaue, weil er sich kaum vorstellen konnte, dass die unfassbaren Vermutungen eines einfachen Weibes, das sich nunmehr als Wäscherin verdingte, zutreffen sollten.
    „Nun kommen wir der Sache schon näher“, fuhr Warda unbeeindruckt fort. „Ich weiß von einem Fischer, der für Hugo d’Empures schon mehrmals bei Nacht und Nebel Depeschen ans syrische Ufer gebracht hat. Unter dem strikten Siegel der Verschwiegenheit, versteht sich.“
    „Ist das wahr?“ Gero spürte, wie sein Herz heftig pochte. Hugo d’Empures ein Verräter? Kaum vorstellbar und doch …
    „Denkst du, ich würde sonst mit dir darüber sprechen? Die alte Frau, die mir in meiner Not geholfen hat, hat es mir in ihrer Verzweiflung anvertraut.
    Hugo hat ihren ältesten Sohn zu diesen Taten gezwungen. Er hat ihm damit gedroht, dass seine Familie und er andernfalls die Insel verlassen müssten.“
    Gero war zutiefst schockiert. Zuzutrauen war Hugo ein solches Verhalten allemal.
    „Und was stand in diesen Depeschen?“
    „Woher soll ich das wissen?“ Warda zuckte aufgeregt mit den Schultern. „Die Fischer hier auf der Insel können nicht lesen. Außerdem waren die Botschaften versiegelt.“
    „Aber vielleicht“, gab Gero zu bedenken, „hat Hugo im Auftrag des Ordens gehandelt.“
    „Nein“, widersprach Warda, „das hat er ganz bestimmt nicht. Der Fischer hat die geschlossenen Pergamentrollen an einem einsamen Ort vor Tortosa einem Offizier der Mameluken übergeben müssen.“
    „Vielleicht hat de Chinsi einen Spion unter den mamelukischen Offizieren rekrutieren können“, argumentierte Gero vorsichtig, „und er hat Hugo beauftragt, ihn mit abgesprochenen Informationen zu beliefern.“
    „Glaubst du das wirklich?“ Warda schüttelte verständnislos den Kopf. „Erstens halte ich euren Ordensmarschall für einen Ehrenmann, der sich nicht armseliger Fischerfamilien bedient, um zu seinem Ziel zu kommen. Zweitens habe ich noch nie von einem mamelukischen Offizier gehört, der seine Leute verrät. Einer aus den Mannschaften, ja, wenn er gierig genug ist und man ihm ausreichend Gold bietet. Aber ein Anführer? Die Mameluken sind viel zu stolz und zu sehr ihrer Tradition verhaftet, als dass sie sich aufseiten der Christen stellen würden. Ganz gleich, was du ihnen bietest.“
    Gero dachte angestrengt nach. Wardas Argumente waren nicht

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